Gibt es Sexsucht?

4 Antworten

Gibt es Sexsucht?

Amtlich und ganz offiziell: Nein, gibt es nicht.

https://www.gutefrage.net/frage/kann-man-suechtig-nach-sb-und-sex-sein#answer-510945439

so ähnlich wie nach einer Droge süchtig sein?

Nein. Der Sexualtrieb ist nicht "ähnlich", weil er zwingend für unseren Fortbestand notwendig ist. Und wir sind seit Millionen von Jahren evolutionär daraufhin optimiert, damit zu leben.

DAS ist bei Drogen NICHT der Fall.

weil Sex bei einem neuen Menschen wieder besser wird?

Abgesehen vom Umstand, dass es "Sexsucht" immer noch nicht gibt: Wir sind keine monogame Spezies. "Bestenfalls" sind wir eine seriell monogame Spezies.

Diversität ist sinnvoll. Die häufige Mischung von Genen ist ein Erfolgsrezept der Natur. Es macht unsere Nachkommen robuster gegen Krankheiten.

Man sollte sich nicht von romantischen Vorstellungen irreführen lassen, wie es dereinst bei Schwänen der Fall war: Lebenslang glücklich in einer Zweierbeziehung.

Erst als die Gentests so gut und preiswert waren, dass man komplette Schwanpopulationen durchtesten konnte, musste man feststellen, dass Frau und Herr Schwan fleißig fremdgehen. Das hatte man zwar noch nie beobachtet, aber Gentests lügen nicht ...


Wolpertinger  06.08.2024, 02:28

Klassifikation nach ICD-10. F52.7, Nymphomanie. 

0
Libertinaerer  06.08.2024, 03:09
@Wolpertinger
  1. Erst denken, dann schreiben! Oder in deinem Fall: Auch und gerade dann besser gar nicht schreiben.
  2. "Nymphomanie" war keine Suchterkrankung, noch sonst eine Erkrankung, sondern Schwachsinn. So wie die Pathologisierung der Homosexualität Schwachsinn war. In beiden Fällen: Schwachsinn aufgrund zutiefst gestörter christlicher Sexualmoral.
  3. Entsprechend gibt es im ICD-10 auch keine "Nymphomanie" mehr. Die genannte Kennziffer gehört zur Zwangstörung "Hypersexualität".
  4. Wie der Begriff "Zwangsstörung" schon deutlich macht, handelte es sich hierbei nicht um eine "Suchterkrankung".
  5. Christliche Spinn..., ähm, Fundamentalisten wollten aber für das neue ICD-11 "Sex-" und "Pornosucht" anerkennen lassen. Also tatsächlich als Suchterkrankung. Sehr zum Missfallen der Sexualmediziner, die bereits das Konzept für vollkommen verfehlt hielten - gestützt von Erfahrung und Forschung.
  6. Die Weltgesundheitsorganisation hat den neuen christlichen Schwachsinn dann für das ICD-11 logischerweise auch ausdrücklich abgelehnt.
  7. Und wo man schon gerade dabei war, hat man bei der Gelegenheit auch gleich noch weitere "moralische" Altlasten entsorgt. Deswegen wurden nicht nur die Paraphilien grundlegend überarbeitet und von "moralischen Wertungen" befreit, sondern man hat sich auch der in großen Teilen moralinsauren "Hypersexualität" entledigt.

Fazit: Nein, es gab und gibt keine "Sexsucht" im weltweit verbindlichen ICD. Erst recht nicht im 2022 in Kraft getretenen ICD-11, aber auch nicht vorher.

Es gibt schon länger keine "Nymphomanie" mehr, und nun auch keine "Hypersexualität".

Hätte man wissen können, wenn man sich a) mindestens ein wenig damit auskemnen würde, oder b) es in meinem oben verlinkten Beitrag nachgelesen hätte.

0
Libertinaerer  06.08.2024, 03:19
@Wolpertinger

WAS genau hast Du daran nicht verstanden, dass die "Hypersexualität" im 2022 in Kraft getretenen ICD-11 gelöscht wurde?

Und nein: Gemäß ICD-10 war die "Hypersexualität" eine "Zwangsstörung" und keine "Suchterkrankung".

0
Libertinaerer  06.08.2024, 03:24
@Wolpertinger

Du kennst das ICD? DAS ist die verbindliche Quelle.

Wobei Du im ICD-11 die "Hypersexualität" nicht mehr finden wirst.

Oder "Nymphomanie". ^^

0
Libertinaerer  06.08.2024, 03:44
@Wolpertinger

? CSBD, so das engl. Kürzel für die Zwangsstörung Compulsive Sexual Behaviour Disorder mit der Kennziffer 6C72, ist KEINE Suchterkrankung.

Und damit das auch die ganz Dummen mitbekommen, hat die WHO es sogar ausdrücklich ins ICD-11 reingeschrieben, dass CSBD keine Suchterkrankung ist.

Sicherheitshalber im Kapitel der Verhaltenssüchte (denn CSBD ist ja dort nicht kategorisiert, sondern, wer hätte das gedacht, in der Rubrik der Zwangsstörungen ^^).

Mehr dazu findest Du, wie bereits geschrieben, in meinem oben verlinkten Artikel, oder eben in der Quelle selbst. 8-)

0
Wolpertinger  06.08.2024, 03:45
@Libertinaerer

Pschyrembel für die richtig dummen die ihn nicht kennen habe ich noch eine Definition raus gesucht

ICD11:

zwanghaftem sexuellem Verhalten (ICD-11 Code: 6C72) innerhalb der Kategorie der Impulskontrollstörungen diagnostiziert werden. Vergleichbar zu den Kriterien der Verhaltenssüchte zeigt sich ein anhaltender Konsum mit Verlust der Kontrolle über den Konsum.

Für die ganz ganz dummen….

1
Libertinaerer  06.08.2024, 04:04
@Wolpertinger

Nein, die ganz Dummen setzen einfach "Zwangsstörung" mit "Suchterkrankung" gleich.

Und die Dummdreisten verwechseln "Vergleichbar (...) im Konsum" mit "sind in Ursache, Verlauf, Behandlung und Folgen identisch". ^^ Ja, oberflächlich gibt es Ähnlichkeiten, weswegen man es gerne umgangssprachlich(!) "Sexsucht" nennt, aber medizinisch ist es alles andere als eine Sucht. Sondern eben eine Zwangsstörung.

Und daran ändert sich auch nichts, wenn man irgendetwas, zitiert nur nicht das ICD-11, dann aber "ICD11" drüberschreibt, weil man hofft, andere wären auch so blöd. ^^

Also schau gefälligst im ICD-11 nach und zitiere daraus, nicht aus irgendwelcehn anderen Quellen, die Du aber auch nicht verstehst (Stichwort: "vergleichbar" vs. "identisch"). ^^

Also nochmal: Die WHO hat "Sexsuchf" ausdrücklich nicht anerkannt. Punkt.

0
Wolpertinger  06.08.2024, 06:06
@Libertinaerer

Welche Quellen hast du denn?ICD11 und Pschyrembel zählen nicht.

alle anderen sind dumm.
Sorry aber das ist keine Gesprächbasis

0
Libertinaerer  06.08.2024, 12:55
@Wolpertinger

? WTF?

Die WHO legt weltweit fest, was wo wie als "Krankheit" bzw. "Störung" wann wie diagnostiziert werden kann. Das schreibt sie ins ICD und danach haben sich alle zu richten, nachdem die WHO-Mitglieder es abgenickt haben.

Die aktuelle Fassung des ICD ist die 11. Sie wurde 2018 nach einem jahrelangen Prozess unter der regen, weltweiten Beteiligung der Fachmediziner finalisiert, 2019 durch die WHO-Mitglieder verabschiedet und sie ist zum 1. januar 2022 offiziell in Kraft getreten.

Also: Die WHO ist alles andere als "dumm", sondern "kompetent" und vor allem aber "zuständig". Und das Ergebnis dieser weltweit verbindlichen Zuständigkeit kann, soll und muss man im ICD nachlesen. Nun im ICD-11. Punkt.

Wie man da auf die selten dämliche Idee kommen kann, das ICD würde "nicht zählen", erschließt sich mir gerade nicht. %-)

Was "nicht zählt" ist das Geschreibsel irgendwelcher lokaler Verlage oder alles mögliche "im Internet" - zumindest sofern sie substanziell vom ICD abweichen. Bzw. das mag zwar interessant sein für Privatärzte ohne Krankenkassenzulassung, wenn sie ihren Kund..., ähm, Klient..., ähm, Patienten irgendeinen privat zu bezahlenden Scheiß andrehen möchten (wir sind ein freies Land: Jeder darf sein Geld nach eigenem Ermessen verschleudern), aber die Krankenkassen rechnen nach ICD ab.

Also schaut man gefälligst im ICD nach, ob dort ein passender Eintrag vorliegt, oder nicht. Fertig.

Aber wenn einem zum Thema "Sexsucht" nur "Hypersexualität" (bzw. der Vorgänger "Nymphomanie") einfällt, die, Psyrembel hin oder her, laut ICD-10 KEINE Suchterkrankung sondern eine Zwangsstörung ist/war, die im ICD-11 nach einer grundlegende Neuordnung gestrichen wurde, dann deutet das auf ein hohes Maß an Inkompetenz und Wissenverweigerung hin.

Denn dann sollte man sich mit Verlaub einfach mal fragen, warum die "Hypersexualität" gestrichen wurde. Dafür gibt es, was Wunder, gute Gründe. Man kann sie nachlesen. Früher oder später vermutllich auch mal im Psyrembel - deGruyter sind da vielleicht nicht die schnellsten, aber es wird ihnen letztlich nichts anderes übrigbleiben. ^^

Ist aber nicht mein Problem. Ist ein privater Verlag, der auch Unsinn schreiben darf, wenn die Eigentümer es möchten.

So, und wenn Du dich schlau gemacht hast, warum die Zwangsstörung "Hypersexualität" gestrichen wurde, dann bist Du fast schon am Ziel, was der radikal beschnittene "Nachfolger"/die Stiefschwester, die Zwangsstörung CSBD umfasst.

Spoiler: Aktuell noch gar nichts - die CSBD ist aktuell eher eine separate weil lange Ausschlussliste an Diagnosen, die man so NICHT mehr stellen kann, da die Diagnosen der "Hypersexualität" entweder komplett gestrichen, oder auf andere Erkrankungen, und damit Kennziffern, aufgeteilt wurden: Ergibt logisch wie diagnostisch so mehr Sinn (also ein sexuelles Zwangsverhalten infolge einer Depression, wird nicht mehr als "sexuelle Zwangsstörung" diagnostiziert, sondern einfach unter der dafür irsächlichen Haupterkrankung "Depression").

Und vor allem aber bezeichnet auch die Zwangsstörung CSBD keine Suchterkrankung. Sollte man die entsprechenden Meldungen der WHO zu diesem Thema verpasst haben, was Du wohl hast (BTW: Reife Leistung nach Jahren der Diskussion und lautstarker Fordungen danach), dann kann man es nun schwarz auf weiß im ICD-11 ausdrücklich nachlesen, dass die Zwangsstörung CSBD nicht als Suchterkrankung diagnostiziert werden darf, und dass auch keine "sexuelle Suchterkrankung" im ICD-11 gelistet ist. Aus Gründen. Und zwar guten.

Daran ändert auch die nach wie vor penetrante Propaganda der "Sexsucht"-Süchtigen nichts, die nunmehr endgültig den Untergang der Welt (bzw. unausgesprochen das Ausbleiben der so sehr erhofftern Bezahlung ihrer Pseudowissenschaft als Kassenleistung) vor Augen haben ...

... von denen gibt es garantiert auch einige, die für deGruyter pder Springer schreiben. ^^ Und "im internet" sowieso. %-) Da darf ohnehin jeder Trottel alles schreiben. Was die maßgebliche Quelle, das ICD, umso wichtiger macht. 8-)

Sorry aber das ist keine Gesprächbasis

Ich will gar nicht mit irgendwelchen Leuten reden, die Grundlagen bewusst ignorieren oder in völliger Unkenntnis einfach nicht zur Kenntnis nehmen möchten.

0

Was man heute meist unter "Sexsucht" kennt ist eine pathologisch gesteigerte Libido bei den Frauen oder auch Hypersexualität genannt. Ganz früher sagte man Nymphomanie. Ich denke jedoch, dass dein Angesprochenes mit neuen Menschen etwas anderes ist. Da denke ich, dass es sich um eine Art der Aufmerksamkeitsstörung handelt und nicht die Hypersexualität. Aber ich bin kein Experte auf diesem Gebiet.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Selber schon viele Erfahrungen gemacht in alle Richtungen

Libertinaerer  06.08.2024, 02:35
Was man heute meist unter "Sexsucht" kennt ist eine pathologisch gesteigerte Libido bei den Frauen oder auch Hypersexualität genannt. Ganz früher sagte man Nymphomanie.

Und genau wie dereinst die "Nymphomanie", so ist nun auch ihr Nachfolger, die "Hypersexualität", auf dem Müllhaufen der Medizingeschichte gelandet.

Dass Du so selbstverständlich "pathologisch gesteigerte Libido bei den Frauen" anführst, sollre schon deutlich machen, was mit der "Hypersexualität grundlegend nicht gestimmt und warum man sie abgeschafft hat ...

... aber von solchen Schenkelklopfern mal abgesehen: Die "Hypersexualität" war nie eine "Suchterkrankung", sondern stets eine "Zwangsstörung"

Und das ist etwas grundlegend anderes.

0

Es Gibt alles mögliche!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Natürlich gibt es das!