Freund schreibt Prostituierte an, wenn wir Streit hatten? Kann er sich ändern?
Hallo,
ich befinde mich seit 1,5 Jahren in einer, zumindest denke ich das, glücklichen und liebevollen Beziehung.
Leider ist mein Freund seit Anfang des Jahres beruflich viel unterwegs, was dazu führt, dass wir uns nur an den Wochenenden sehen. Er ist eher jemand der klammert.
Oft trinkt er in seiner Abwesenheit einen über den Durst mit seinen Kollegen und verliert dann schnell mal die Kontrolle und wird dann teilweise auch sauer/verletzt, wenn ich ihm das vorwerfe.
Nun kam raus - ich hatte einfach das Bedürfnis in sein Handy zu schauen - dass er Prostituierte anschreibt, wenn wir Streit hatten und ich nicht mehr auf seine Nachrichten eingehe.
Ich sprach ihn direkt darauf an und er beichtete mir, dass er dies während unserer Beziehung schon 4,5 Mal aus Frust gemacht hätte, aber niemals zu einer dieser Damen hinfahren würde.
Er hat mir die Nachrichten gezeigt und es ging nie über ein „hey, wie läuft das bei dir? Was machst du alles“ hinaus. Die Damen antworteten, er bedankte sich höflich und der Chat war vorbei.
Da er mir unter Tränen (auf alles was ihm heilig ist) schwor, sich diesen „Tick“ abzugewöhnen und er weiß was er an mir hat und das alles niemals aufs Spiel setzen würde. Für mich wirkte das alles sehr ehrlich und ich glaubte ihm, dass dies nur ein Ventil ist. Von den Damen wird man zumindest nicht abgewiesen oder angemotzt.
alles schön und gut. Ich war also bereit zu verzeihen und an der Beziehung zu arbeiten.
später fiel mir eine Nacht ein, in der wir einen heftigen Streit hatten. Ich fand auch eine Nachricht, die in dieser Nacht an ein „Massagestudio“ abgeschickt wurde.
an diesem Abend war er mit seinem Team Essen und war wieder sehr betrunken. Wir hatten Streit und er stellte alles in Frage und warf mir vor, dass ich ihn immer kritisieren würde etc.
nachts bekam ich eine Voicemail um 3:05 er wäre vor dem Bildungszentrum und hätte nachgedacht. 30 Minuten später stand er vor der Tür - das Bildungszentrum ist ca 50 min entfernt - als ich alles hinterfragte gab er zu, in der größeren Nachbarstadt gewesen zu sein und dort mit einer Prosti. geschrieben zu haben… er habe auch Geld abgehoben - 200€ ca 40 Minuten vor der Voice. Er hatte auch kurz überlegt zu der Dame zu fahren.
für mich sieht es so aus : er ist sauer, sucht sich eine Prostituierte in der nächsten Stadt, hebt Geld ab, geht zu ihr und entscheidet sich anschließend mir eine Voice zu senden und zu mir zu fahren. Aus Reue.
Er sagt : er war sauer und unsicher, wollte sich trösten, schreibt eine an, kommt ins strugglen und fährt direkt zu mir, nachdem mit ihr ein paar Textnachrichten ausgetauscht wurden, weil er es nicht übers Herz bringen konnte.
Er will nun eine Therap. machen um herauszufinden, was bei ihm in solchen Momenten durchbrennt. Er hat mich unter Tränen angefleht ihm zu glauben, dass er nie dort war. Er will alles offenlegen, es mir beweisen und zulassen, dass ich immer Zugriff auf sein Handy habe.ich habe ihm angeboten die Beziehung zu „öffnen“ wenn er weg ist. Will er nicht.
17 Antworten
Ja, sicher kann er sich ändern. Änderung würde aus meiner Sicht mit dem Alkoholkonsum beginnen, denn Alkohol mindert die Frustrations- und Schamgrenze, ist ggf. eine Vorbereitung zum Kontrollverlust.
Wenn er jedoch da schon jede Kritik zurückweist und sich nichts sagen lässt, dann - so befürchte ich - wird es auch mit einer Änderung nichts.
Möglicherweise
- verträgt er eine längere Abwesenheit von Zuhause nicht.
- solltet ihr gemeinsam über Ursachen von Streitigkeiten nachdenken und über die Einübung einer positiven Streitkultur nachdenken.
Wenn ein Problem (Fehlverhalten) so deutlich wird, ist das meist nur die Spitze des Eisberges, den man nicht sieht oder übersieht. Da wäre schon eine genauere Analyse hilfreich, um ggf. die Ursache von Problemen genau herauszufinden.
Kritik weißt er eben nur in den Momenten von sich, wenn er schon betrunken ist. Nüchtern kann man da ganz gut mit ihm reden.
er hat eingesehen, dass Alkohol für ihn ein großes und schwieriges Thema ist. Er hat mir zugesagt, dass er komplett verzichten wird, solang er seine Themen nicht bearbeitet hat. Er ist aktuell auch auf der Suche nach einem Therapeuten.
Das Problem ist die Trinkerei. Der Typ sollte einfach mal das Trinken sein lassen dann bleiben die Gehirnzellen da oben auch funktionsfähig. Und man braucht auch keine Therapie um herauszufinden warum bei ihm irgendwas durchbrennt. Wenn er sich sonst unter Kontrolle hat liegt es einfach am Alk.
Ich sags immer wieder : Jeder ist für seine Handlungen selbst verantwortlich und ich hätte an deiner Stelle keinen Bock auf so einen instabilen Menschen. Für mich hört es sich so an als ob es nur eine Frage der Zeit ist bis er wirklich mal zu einer Prostituierten geht. Und dann ist das Geheule groß.
Und selbst wenn er nüchtern nicht zu einer Prostituierten gehen würde : Ein normaler Mensch kann Alkoholkonsum kontrollieren. Man muss nichts trinken, man entscheidet sich dafür. Und so entscheidet er sich auch immer wieder für den Alkohol und für dieses Prostitutionsdrama in eurer Beziehung.
Und ehrlich - wenn ich wüsste, dass ich Alkoholkonsum psychisch nicht vertrage und mit meinen Aktionen ständig die Beziehung belaste, würde ich es sein lassen. Und jeder gute Partner würde es auch sein lassen. Einfach der Partnerin zu liebe.
Ja, er hat mir zugesagt, dass er auf Alkohol verzichtet, solang das Thema für ihn nicht bearbeitet ist… die Therapie will er dafür nutzen. Wie es anschließend mit seinem Konsumverhalten weitergeht wird sich ja so schnell nicht zeigen. Ich habe ihm aber klar gemacht, dass es für mich so nicht weitergehen kann. Die Unsicherheiten hat er ja auch nüchtern. In diesen Momenten geht er nur einfach anders und vernünftig damit um. Aber es hat sich rausgestellt, dass einfach sehr vieles unausgesprochen war.
Man kennt es ja… Alkohol enthemmt und macht blöd im Kopf. Außerdem kommt in solchen Momenten auch vieles hoch, denke ich. Ist bei mir nicht anders. Nur habe ich mich auch dann unter Kontrolle bzw. lasse ich es gar nicht erst zu diesem Kontrollverlust kommen.
Sein Problem ist vermutlich zu 90% der Alkohol. Und dass er trinkt, wenn du nicht da bist, sollte er in einer Therapie angehen.
Der Rest dürfte eine Folge sein und nicht eine bewusste Planung.
Die Therapie und den Verzicht auf Alkohol hat er mir ja auch zugesagt. Bisher klappt es.
ich hoffe du behältst recht!
Hallo,
ich finde es nicht ok und nicht fair wenn Du einfach an sein Handy gehst. Jeder von euch beiden hat das Recht auf Privatsphäre und da gehört das Handy und Nachrichten dazu finde ich. Da hast Du eine Grenze überschritten. Aber was Dein Freund da macht finde ich auch nicht in Ordnung. Eigentlich sollte man sich doch in einer Beziehung so vertrauen, dass man auch über Probleme miteinander reden kann. Oder man geht halt mal zu einem guten Freund um darüber zu reden. Aber zu Prostituirten das verstehe ich nicht so ganz. Wobei viele von den Damen in Interviews sagen, dass es oft gar nicht um Sex geht sondern, dass die Typen wegen Gesprächen und umarmen zu ihnen kommen. Zu Deiner Frage ob sich das Verhalten Deines Freundes ändern wird kann ich nur sagen, dass man einen Partner und seine Macken und Eigenschaften im Grunde nicht ändern kann. Entweder Du lebst damit oder Du überlegst noch mal ob die Beziehung wirklich Sinn für Dich macht. So wie es sich im Moment anhört, scheint die Beziehung sehr stressig für Dich zu sein. Die Frage ist, warum möchtest Du an einer Beziehung festhalten die dir solche Sorgen macht immer wieder. Ist das Leben und Deine Zeit dafür nicht zu schade?
Alles klar. Dann alles Gute Dir und ein schönes Wochenende
Mach Schluss, der ist doch ein A*. Alkis und Fremdgeher braucht man nicht.
Stimmt. Es war einfach ein Bauchgefühl.
Unsere Handys sind für den jeweils anderen nicht tabu. Er hat meinen PIN und ich seinen.
deswegen hatte ich auch vorher kein Bedürfnis „nachzuforschen“.
und er geht ja auch gar nicht hin. Er schreibt nur und hat sich, laut eigener Aussage jedes Mal dagegen entschieden hinzugehen. Es gibt keine Beweise dafür, dass er dort war. Aber auch keine dagegen.
es geht ihm scheinbar einfach um das „was wäre wenn“ und die Möglichkeit.
das muss ich ihm jetzt glauben. Was bleibt mir anderes übrig.
ich hoffe, dass die Therapie, die er ja bereit ist anzunehmen, seine Unsicherheiten behandeln kann.