Freund hat Pornosucht, ich unterstütze ihn aber er schätzt es nicht?
Guten Tag an alle,
ich habe ein großes Problem mit meinem Freund, seit 4 Jahren sind wir zusammen und währenddessen hat er Pornos geschaut, Sex-Spiele gespielt, sich auf Datingseiten angemeldet um dort nackte Frauen zu sehen, guckt sich kurz vor dem Sex andere Frauen an um in Stimmung zu kommen. Wir haben zudem auch selten Sex, er sagt dann immer er wäre gestresst und macht sich sarkastisch über mich lustig, wenn ich Sex mit ihm haben möchte egal wie lang es her ist: "schon wieder" "du Luder"
Ich seit Beginn der Beziehung an mit offenen Karten gespielt, dass ich sowas nicht wünsche, aber er hat mich belogen.
Das erste Mal als ich es herausfand, war kurz nachdem wir zusammengezogen sind.
Ich hab ihm dennoch probiert zu helfen indem ich ihm sämtliche Bilder und Videos von mir gemacht habe, die er sich angucken kann, falls er doch mal nicht standhaft sein kann, aber diese schaut er sich nicht einmal an. Zusammen Pornos möchte er nicht gucken.
Als ich ihn gefragt habe warum er das schaut, kam nach viel hin und her auch immer merkwürdige Aussagen, wie die sehen halt besser aus in bestimmten Posen und ich würde besser aussehen, wenn ich abnehmen würde. Oder da sie alle samt genau gegenteilig zu mir aussehen, da sagt er darauf, dass er sich eben diese anguckt, weil er sowas nicht Zuhause zu sitzen hat.
Es geht langsam nicht mehr nur um die Sucht, sondern darum dass er scheinbar Ausreden dafür findet, warum ich scheinbar nicht gut genug bin und er nicht anders kann als zu gucken.
Nachdem er diese Aussagen tätig und merkt wie schockiert ich bin, rudert er wieder zurück und weint und entschuldigt sich, er wisse nicht warum er immer so einen Bullshit erzählen würde.
Ich kann nicht mehr allein rausgehen, jedes Mal wenn ich rausgehe, egal wie sehr ich vorher sage bzw ihn erinnere, er solle sich bitte ablenken und die Bewältigungsstrategien anwenden, welche wir besprochen haben, wartet er bis ich weg bin, um es dann doch wieder zu tun
Er ist bereits in einer Therapie, aber ich habe das Gefühl seitdem ist es schlimmer geworden, statt besser. Die genannten Bewältigungsstrategien waren, falls er etwas geguckt hat und wieder hineingeraten ist, soll er mir in seinen Worten und in seinem Tempo davon erzählen, weil ich verstehe, dass es eine Sucht ist, aber ich es nicht verstehe, dass er mich eiskalt anlügen kann. Als zweites kann er sich lieber meine Sachen anschauen und sich auch gern selbstbefriedigen, wenn er es braucht, denn es ist sein Körper und das verbiete ich ihm nicht. Als dritte Sache kann er, wenn er am PC ist (was er wirklich viel ist) und dort etwas sieht, was ihn triggert zu mir kommen und ich helfe ihm dabei Druck abzulassen oder mich anrufen oder sonst was.
Ich weiß nicht mehr was ich tun soll, selbst seine und auch meine Therapeutin sagen, ich gehe damit bestmöglich um und probiere Lösungen und Kompromisse zu finden, aber scheinbar reichen diese nicht.
Viele schreiben auch es sei normal, wenn der Partner soetwas tut, aber da frage ich mich, ob es auch in diesem Ausmaß normal ist?
4 Antworten
Dein Partner führt ein Sexualleben, das nichts mit Dir zu tun hat und in dem Du nicht vorkommst. Das ist der Gedanke, der mir bei Deiner Schilderung als Erstes in den Sinn kommt.
Du kämpfst (bewunderswert) für ein Miteinander, das er nicht haben möchte. Das scheint ihm nicht bewusst zu sein, denn anders kann ich mir seine Argumentation, dort etwas zu finden, was er zu Hause leider nicht vorfindet, nicht erklären.
Im Übrigen: Solch eine Argumentation sollte allein schon genügen, die Partnerschaft zu beenden. Ganz gleich, ob er sich seiner wahren Motive bewusst ist oder nicht.
Du tust wirklich alles und das, wie ich oben in Klammer geschrieben habe, in bewundernswerter Weise. Du bist einfühlsam und verständnisvoll, aber es trägt keine Früchte. Er will etwas anderes als Du. Er will keine gemeinsame Sexualität und ich gehe davon aus, dass es bei keiner anderen realen Partnerin anders wäre.
Schlimm finde ich, dass er die Schuld Dir und Deinem Aussehen gibt. Dass er Dein Selbstbewusstsein angreift, nur um sein Tun zu rechtfertigen.
Ich denke, er sollte tun, was er für richtig hält, seine Sexualität auf die Art, wie er möchte, ausleben - und das alleine, bzw. ohne Dich. Mich wundert, dass Deine Therapeutin nicht auf solch einen Gedanken kommt, sondern Dich noch in Deinem Bemühen, das in meinen Augen zu keinem Ziel, zumindest nicht zu dem, das Du dir wünscht, führt, unterstützt.
Dass der Partner Pornos schaut zur Selbstbefriedigung finde ich tatsächlich normal. Aber dass er es aus den genannten Gründen tut und das Sexleben mit dir darunter leidet und so ist alles nicht normal und in Ordnung. Ich hätte mich wahrscheinlich schon längst getrennt, wenn solche Sätze fallen würden und ihm gefühlt alle anderen Frauen besser gefallen würden als ich.
Also ich will mich da nicht so krass eigentlich einmischen aber bitte trenn dich. Dein Partner hört sich so an, als hätte er jeglichen Respekt verloren, er hört sich richtig gemein an. Sowas hast du nicht verdient. Und Pornos schauen, um Lust auf dich zu bekommen ist nicht normal.
Also wer pornos schaut um Lust auf seine Partnerin zu bekommen der macht alles falsch. Trenn dich von ihm. Auch die Aussage die er dir an Kopf knallt sind nicht schön. Und du bemühst dich aber ihn interessiert es nicht. Und das er dein Selbstbewusstsein angreift ist ebenso respektlos.