Beschneidung und HIV?

6 Antworten

Eine Beschneidung ersetzt nicht die Benutzung von Kondomen. Nur safer sex schützt.

Laut Studien sinkt zwar die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung nach einer Beschneidung, sie wird aber immer deutlich größer als bei der Nutzung von Kondomen sein.

Ohne ein Experte zu sein, vermute ich, dass bei einer Low-Beschneidung die Wahrscheinlichkeit der Ansteckung noch etwas geringer sein wird. Das innere Vorhautblatt ist halt anfälliger für kleine Risse und Verletzungen, da es weniger elastisch ist.

Aber nochmals: Nur Kondome schützen!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – freiwillig mit 23 radikal beschnitten

Der einzige Grund, den ich mir vorstellen kann, ist dass man sich gern mal das Frenulum einreißt, was kleine Blutungen mit sich bringt, was wiederum das Risiko einer HIV-Infektion erhöhen dürfte.
So gesehen wäre die Behauptung durchaus logisch und nur eine radikale Beschneidung mit Entfernung des Frenulums wirksam.

Klar schützt das. Wenn sich Parnter/innen angewidert abwenden und man keinen Sex bekommt, ist das der beste Schutz vor HIV.

Der "Schutz" entsteht durch die geringere Anzahl potentieller Zellen die für das Virus für eine Ansteckung angreifbar sind. Das heißt je weniger Vorhaut, desto geringer das Ansteckungsrisiko.

Es ist jedoch nicht so, als würde eine Beschneidung immun gegen HIV machen. Die Chance einer Infektion soll um rund 60% sinken. Je öfter man jedoch ungeschützten Sex hat umso weniger Bedeutung hat das.

Bei einem einmaligen Geschlechtsverkehr mit einer infizierten Frau ist die Chance einer Ansteckung etwa 0,1%. Beschnitten ist deine Chance dann 0,04.

Das heißt, wo sich ein unbeschnittener Mann bei 100 Mal Sex mit einer infizierten Frau ansteckt, steckt sich ein beschnittener Mann bei 160 Mal Sex mit einer infizierten Frau an. Im Durchschnitt. Nur weil die Chance gering ist, bedeutet das nicht, dass sie gleich 0 wäre.

Es kann auch in beiden Fällen das erste Mal schon ausreichen.

Schutz vor HIV ist also kein Argument für diese Art der Genitalverstümmlung. Wenn du keine Phimose oder ähnliche Probleme hast, solltest du also davon absehen.

Auf Kondome solltest du nicht verzichten, denn aktuell ist die Neuansteckungsrate mit HIV und Syphilis in Deutschland so hoch wie seit den 70ern nicht mehr.


Inkognito-Nutzer   15.07.2024, 22:20

Ich verstehe deinen Vorbehalt. Aber wenn 60% weniger Risiko ist das extrem viel. Es steht jedoch nichts über die Art der Beschneidung

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Andrastor  15.07.2024, 22:23
@Inkognito-Beitragsersteller

Nein, ist es nicht. Da in jedem Fall bereits einmal ungeschützter Geschlechtsverkehr ausreichen kann, ersetzt eine Beschneidung keinesfalls die Verwendung eines Kondoms.

Diese Zahlen gelten bei vollständiger Beschneidung. Je mehr von der Vorhaut übrig ist, umso geringer ist der Prozentsatz.

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Eine Beschneidung kann niemals vor einer HIV-Ansteckung schützen!

Vielmehr bietet eine low Beschneidung (kaum bis keinen Verbleib innerer Restvorhaut) die Möglichkeit, dass weniger Fläche innerer Vorhaut vorhanden ist, die anfälliger für Risse und Blutungen ist als die Schafthaut. Somit könnte die Wahrscheinlichkeit von Eintrittspforten für das Virus gesenkt werden.

Trotzdem ersetzt eine Beschneidung keinen geeigneten Schutz wie Kondome!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Medizinische Assistentin in einer urologischen Praxis

Wüsste nicht wie das vor einer Übertragung schützen soll. Hast du ne Quelle?