Angst vor Intimität/Penetration/Sex?
Hallo zusammen,
Um es kurz zu machen: ich bin 21 Jahre alt und noch Jungfrau. Es gab bisher viele Situationen in meinem Leben, in denen ich das hätte ändern können. Ich habe es aber nie getan, da es für mich unvorstellbar ist, Sex zu haben.
Es ist nicht so, dass ich keine sexuelle Lust verspüre. Die ist eigentlich recht stark ausgeprägt. Ich kann mir nur nicht vorstellen, diese mit einer anderen Person auszuleben.
Der Gedanke, so intim mit einem Mann zu sein, macht mir richtiggehend Angst. Am schlimmsten finde ich dabei den Geschlechtsakt an sich. Die Vorstellung, dass da einer sein Glied in mich einführt, ist total beängstigend für mich. Das fühlt sich so demütigend und entürdigend an... Als würde ich komplett die Kontrolle abgeben. Irgendwie ist es doch so, dass der Mann in diesem Moment die Macht hat, oder? Das ist ein unerträglicher Gedanke für mich. Ich kann mir nicht vorstellen, mich freiwillig jemandem so "auszuliefern". Wenn ich daran denke, schnürt sich mir die Luft ab und ich werde regelrecht panisch.
Das ist doch nicht normal oder? Woran kann das liegen und kann man etwas dagegen machen?
11 Antworten
Also, die allgemeine Angst vor dem ersten Mal ist natürlich ziemlich normal, nur die Gründe sind meistens andere.. Kann es wehtun ? Blute ich ? Funktioniert das überhaupt mit mir ? Ist meine Vagina, oder mein Penis in Ordnung ? Mache ich villt. was falsch ? Etc.
Angst davor zu haben, dass es erniedrigend, oder demütigend sein kann, halte ich jetzt erstmal für ungewöhnlich..
Hintergrund kann ein Trauma sein, oder das man sich zu viel Vergewaltigungsberichte reingezogen hat, villt. auch eine Störung an sich, wenn man zu dominant von Männern behandelt wurde, oder man hat einfach aus dem Nichts Angst davor.
Wenn du den richtigen Partner findest der dich liebt, dann kann man auch Stellungen wählen in denen du die Kontrolle hast. Ich vermute jetzt einfach mal, dass du weiblich bist. Dann könntest du beim ersten Mal z.b die Reiterstellung ausprobieren, so hast DU nämlich die meiste Kontrolle darüber.
In der Regel sind Männer ja keine Monster, wenn du eine gute Person gefunden hast, die sehr höflich und freundlich ist, dann wird das sicher ganz entspannt ablaufen und wenn du dich in gewissen Momenten unwohl fühlst, kannst du es einfach sagen und ihr probiert was anderes, oder geht es langsamer an, oder ein anderes mal.
Mach dir auf jeden Fall keinen Druck, Sex ist einer der schönsten Dinge dieser Welt und fühlt sich für die meisten Menschen auch ziemlich gut an, weil die Zone der Lust nun mal wahnsinnig schöne Gefühle hervorruft.
Bitte, keine Ursache. Daran kann es tatsächlich liegen, aber die Männerwelt ist so vielfältig, selbst in Ländern in denen Männer öfter mal etwas mehr dominant als sonst sind gibt es genug die ziemlich fürsorglich, vorsichtig und sanft mit der ganzen Thematik umgehen. Würde sogar behaupten, dass die meisten Männer sich total in Ordnung verhalten was das Thema Sex angeht.
Natürlich sollte man sich grundsätzlich nicht von jemandem unterdrücken lassen, oder sich jemandem vollkommen unterwerfen, außer man steht drauf.
Frauen können Männer natürlich auch sehr erniedrigend behandeln, kommt auch nicht zu selten vor.. Deswegen solltest du darauf achten, dass du dann nicht ähnliches mit deinem Partner machst, was du eigentlich selbst von ihm nicht möchtest.
Ich denke, dass es immer gut ist wenn man die Balance hält, wenn beide Seiten versuchen sich zu verstehen, keine Absichten pflegen den anderen nieder zu machen etc.
Ach ja, diese "normalen" Ängste habe ich übrigens auch, vor allem die Angst vor Schmerzen. Aber das ist dann schon wieder verbunden mit Gedanken wie "ich werde keinem Mann erlauben mir weh zu tun, nur damit er Spaß haben kann", also das ist für mich nicht einfach ein simpler biologischer Vorgang, sondern schon wieder so ein Akt der Demütigung und Unterdrückung...
Das erste Mal kann natürlich ein wenig , oder etwas schmerzen, aber in der Regel in keinem großen Ausmaß, da muss man dann wohl einfach durch, normalerweise schmerzt es nur, wenn überhaupt für einen kleinen Moment.
Der zusammenhängende Gedanke, dass er dir damit Leid zufügen will, damit er seinen Spaß hat und du möglicherweise nicht.. hm. Du solltest bedenken, dass dein Partner, wenn er dich gern hat, dir genauso eine Freude bereiten will, wie du ihm und das er auch sehr glücklich darüber sein wird, wenn es dir gefallen hat.
Häufig ist es sogar so, dass man sich selbst gar nicht so darauf konzentriert , dass es einem selbst gefällt, sondern eher das man den anderen nicht verletzt und das der Partner Spaß dran hat. Grundsätzlich brauchst du dich davor also überhaupt nicht zu fürchten. Der Typ muss einfach nur ok sein.
Du sollst gemeinsam mit dem Mann Spaß haben...jeder zu gleichen Teilen...und zwar schmerzfrei.
Ach, Schätzelein....bitte nicht böse sein....aber wir beide könnten uns so gut ergänzen....
Wenn du die Möglichkeit hättest, war das mit jemandem, dem du tatsächlich vertraut hast oder nur ne Bekanntschaft? Manche Menschen (ich auch) brauchen einfach etwas mehr als nur jemanden Art aktiv zu finden - ich konnte es mir lang auch nicht vorstellen, bis ich dann eben jemanden kennengelernt habe, den ich nicht nur anziehend finde, sondern auch vertraue. Und dann kann man sich ja langsam vortasten, es muss ja nicht sofort zur penetration an sich kommen
Beides. Ich bin da irgendwie hin- und hergerissen. Einerseits glaube ich auch, dass ich jemandem zu 100% vertrauen muss, damit ich mit ihm intim werden kann. Andererseits denke ich mir, ist es vielleicht sogar einfacher, wenn ich denjenigen kaum kenne und ihn danach einfach wieder aus meinem Leben "verbannen" kann und nix mehr mit ihm zu tun haben muss.
Es klingt als hättest Du einen Komplex (vielleicht ist es der liebe Machtkomplex) von Deiner Mom "übernommen" bzw. da hattest Du ja nicht die Wahl...jetzt, im heranwachsen, ist es an der Zeit zu differenzieren, Dich zu emanzipieren, den Komplex aufzulösen. Denke die Antworten hier sind entsprechend gut geeignet.
Das liest sich erstmal so, als wenn du mehr oder weniger einem Denkfehler unterliegst. Sex hat, wenn er entsprechend ausgelebt wird, praktisch nichts mit einer Erniedrigung der Frau zu tun. Vielleicht hast du da eher ein Bild wie bei einer Vergewaltigung vor Augen? Das hat nichts mit dem Sex zwischen zwei sich liebenden Menschen zu tun, bei dem der eigentliche Geschlechtsverkehr häufig den geringsten Teil der Zeit ausmacht :)
Zunächst mal sollte es ja so sein, dass du vorher ohnehin dein Einverständnis klar zum Ausdruck bringen musst. In diesem Fall kann es schonmal keine Unterdrückung durch den Mann mehr sein, denn ihr entscheidet euch ja beide dafür, Sex zu haben. Alles andere wäre eine Vergewaltigung. So viel erstmal zur grundsätzlichen Situation.
Nun zum "Ablauf":
Natürlich ist der eigentliche Geschlechtsakt das, was du schon selbst beschrieben hast - es gehört aber noch sehr viel mehr dazu. Die wenigsten Paare, die miteinander Sex haben, bringen einfach nur den "Akt" hinter sich. Sowas würde auf Dauer weder der Frau, noch dem Mann Spaß machen.
Normalerweise fängt man langsam und behutsam an, erst recht wenn (wie in deinem Fall) eine Jungfrau involviert ist. Ein anständiger Mann wird darauf Acht geben, dass es zwischen euch eben keine "Einbahnstraße" ist, und dass er dir dabei auch deine Ängste nimmt.
Es gibt übrigens auch Möglichkeiten, der Frau die Führungsrolle beim Sex zu überlassen - manche Männer finden das garnicht so unangenehm ;)
Das Allerwichtigste ist aber ohnehin, dass du es nicht mit irgendeinem dahergelaufenen Clubbesucher versuchst, sondern mit jemandem, der dir wirklich sehr am Herzen liegt und dem du absolut vertraust. Dieser Jemand sollte dann natürlich auch über deine Sorgen und Ängste bescheid wissen, damit er angemessen damit umgehen kann.
Wenn du einen rücksichtsvollen Partner hast, der dich wirklich liebt, dann wird es ganz sicher völlig anders werden, als du es jetzt befürchtest! :)
Überleg wie es beim reiten ist. Du bist oben und er kann nix machen außer Stillhalten.
Danke für deine ausführliche Antwort. Ich weiß irgendwie auch nicht wirklich woran es liegt.
Im alltäglichen Leben habe ich mit Männern überhaupt kein Problem. Aber wenn es um Beziehungen/Sex geht, irgendwie schon. Ich hab einfach das Gefühl, dass ich auf Teufel komm raus die Oberhand haben muss, wenn ich mich auf einen Mann einlasse. Und dass ich mir auf keinen Fall was von ihm sagen lassen/mich ihm unterwerfen darf. Und beim Sex geschieht das automatisch, da er ja derjenige ist, der mich penetriert.
Vielleicht liegt das daran, dass meine Mutter ziemlich feministisch veranlagt ist und mir immer eingetrichtert hat, dass Männer Frauen unterdrücken wollen usw.