Beschneidung Grund der Diskussion

Es gibt viele Mythen über die Beschneidung. Ich kann zwar nicht mitreden, da ich nicht Beschnitten bin. Da ich diesen Wunsch mal gehegt habe, fasste ich mich mit dem Thema auseinander. In den USA ist ja praktisch jeder Mann oder Knabe beschnitten. Der Rückschluss wo ich darüber ziehe ist, wenn die Beschneidung wirklich nur negative seiten hätte wären nicht so viele Männer beschnitten. Wie alles im Leben hat alles seine Schattenseiten und nicht jeder Mensch reagiert gleich. Also entscheidet selber ob mit oder ohne Vorhaut.

Die Diskussion wird von einigen wenigen angeheizt finde ich. Diejenigen bei den es gemacht werden muss weil andere Therapien nichts beachten oder es freiwillig gemacht haben können fein damit sein oder eben nicht. Man kann sachlich seine persönlichen Erfahrungen vortragen. Die Diskussion entsteht meiner Ansicht durch diejenigen die sagen nur der beschnittene Penis ist der wahre oder eben nur der unbeschnittene.

Weil die Beschneidung an Männern weiterhin ein Tabuthema ist über das wenig offen geredet wird und deshalb hier vor allem die lauten Meinungsbildner auf Seiten der Beschneidungsfürworter und Beschneidungsgegner sich Gehör verschaffen können (hier in duesem Faden ja auch schon wieder). Dann kommt noch dazu, dass Beschneidung eben doch mit dem Thema Religion und Unfreiwilligkeit verknüpft ist. Würden Beschneidungen nur aus medizinischen Gründen oder dem freien Willen des Beschnittenen durchgeführt werden, sähe das schon anders aus.

Mir fehlt hier bei einigen Befürwortern der Respekt gegenüber denen, die unfreiwillig ihre Vorhaut aus nicht medizinischen Gründen einbüßen mussten und darunter lebenslang leiden müssen. Auf der anderen Seite finde ich die Argumente der Gegner auch abwertend, wenn nicht anerkannt wird, dass Empfinden unterschiedlich sein kann und ein Beschnittener durchaus noch sehr erfüllende Gefühle haben kann.

Ich sehe es so, dass sich die Pros und Cons beider Seiten von der gesamten wissenschaftlichen Betrachtung her die Waage halten. Ein Mann wird unbeschnitten und beschnitten ein gesundes, erfülltes Leben führen können, aber unbeschnitten oder beschnitten kann es auch sehr viel lebenslanges Leid für ihn bedeuten. Deshalb freiwillig oder aus medizinischen Gründen beschneiden lassen ist ok, aber unfreiwillig, insbesondere unmündige Jungen, oder auf Druck anderer definitiv nein.

Ach ja, ich habe lange alle Argumente pro und contra Beschneidung abgewogen, und werde mich nach Weihnachten aus ästhetischen und medizinischen Gründen auf meinen Wunsch low&tight beschneiden lassen, was der Arzt bei mir auch als bestmögliche Variante empfiehlt. Ich werde demnächst also auch der Fraktion der Beschnittenen angehören.

Meine Wahrnehmung in der fast täglich wiederkehrenden Diskussion ist kein echauffieren, sondern Unverständnis.

Der Punkt ist doch: Es geht meist um die Rechte von Kindern, wenn sich hier Menschen gegen die Beschneidung aussprechen. Warum auch müssen Eltern aus ideologischen Gründen die Rechte der Kinder (auf körperliche Unversehrtheit, sexuelle Selbstbestimmung und Religionsfreiheit) ignorieren und dieses angeblich so unwichtige Stück Haut abschneiden?

Das finde ich tatsächlich krass im Jahre 2024 und in einem demokratischen Staat wie Deutschland. Gegen die Beschneidung volljähriger Männer oder die medizinisch notwendige hat hier doch niemand etwas.

Um nichts anderes geht es.

Nein ist er nicht. Nervenenden, die weg sind, sind weg. Ein Eingriff, der unnötig ist, weil er durch andere Methoden ersetzt werden könnte und gleichzeitig das Risiko birgt das sexualleben erwiesenermaßen stark negativ zu beeinflussen, gehört verboten.

Das du persönlich keine negativen Auswirkungen bemerkst, ist toll für dich. Das bedeutet aber erstens nicht; dass das allen so ergeht und zweitens rechtfertigt es nicht den Eingriff.

Wir entfernen auch andere Teile des Körpers nicht einfach so, weil es schneller geht, wenn es andere medizinische Optionen gibt. Das sollte ebenso für das geschlechtsteil Gültigkeit finden.