Was gibt dem Menschen seine Würde?

Das Ergebnis basiert auf 4 Abstimmungen

Ergibt Sinn, sehe keinen Widerspruch 50%
Ergibt keinen Sinn, deshalb bin ich Theist 50%
Ergibt keinen Sinn, wir sollten unser Verhalten anpassen 0%

5 Antworten

Ergibt keinen Sinn, deshalb bin ich Theist

Eine sehr gute Frage. Woher kommt die Menschenwürde?

Das Grundlegende an den Menschen ist, dass wir alle eine krasse Sehnsucht nach Gerechtigkeit haben. Beispielsweise hier in Deutschland, da haben wir Gleichberechtigung und unzählige Gesetze, die ein sicheres und gutes Leben im Volk sichern bzw. dazu gedacht sind, es zu sichern.

  • Menschenwürde in der Biologie

Das hast du ja alles schon echt gut zusammengefasst und ja, in der Biologie lernt man, dass der Mensch ein Ergebnis der Evolution ist, er ist extrem konkurrenzstark, was eigentlich nur heißt, dass wir die beste Spezies sind, wenn es darum geht, andere Spezies oder sogar unsere eigene umzubringen und/oder zu vertreiben.

Von diesem Standpunkt aus kann man aber schlecht ableiten, was jetzt gut oder böse oder eben die Würde eines Menschen ist. Wenn es nur darum geht, wie im ersten Absatz und um survival of the fittest (spielt nicht auf Stärke an), warum sollten wir dann nicht einfach kranke und alte Menschen aus der Gesellschaft ausschließen oder noch schlimmer? 'Immerhin belasten sie uns ja nur, wenn es ums Überleben geht', könnte man da sagen.

Laut einiger Wissenschaftler liegt der Marktwert eines durchschnittlichen deutschen Mannes, der ordentlich was leistet, bei 1,72 Millionen Euro.

Wie kann es da sein, dass wir da trotzdem Menschen definitiv als höher bemessen und den Wert nicht an Leistung usw. anlegen?

Die Biologie gibt uns also definitiv nicht den Wert eines Menschen vor!

  • Menschenwürde und Kultur

Hier ist es genauso. Moral und Menschenwürde könnten natürlich auch kulturell bedingt sein. In Deutschland ist es so, dass Mann und Frau gleich viel wert sind. Beide haben die gleichen Rechte, dürfen wählen und arbeiten, bekommen das gleiche Gehalt (bzw. sollten) und keiner der beiden wird unterdrückt.

Ist dann halt nur für die Menschen bzw. Frauen blöd, die nicht in Deutschland geboren werden und aufwachsen. Frauen, die beispielsweise unter den Taliban aufwachsen, haben nie ein Recht auf Verän... sorry, andere kulturelle Verabredung.

Haben die dann einfach Pech?

Nein. Das ist ja das Gute an Menschenrechten: sie gelten auch für Menschen in Ländern, in denen sie nicht eingehalten werden.

Unterdrückung von Frauen, Bsschneidung von Frauen oder Frauen als Eigentum ... das alles ist auch da falsch, wo es zur Kultur gehört.

Pauschal nach der Kultur können wir also auch nicht gehen, wenn es um Menschenwürde geht.

Bleibt uns nur noch ...

  • Gott und Menschenwürde

Die Vorstellung, dass Frauen und Männer den gleichen Wert und die gleiche Würde haben ... kommt aus dem Judentum und Christentum. Beide teilen sich ja die Hebräische Bibel und das erste Mal sehen wir diese Gleichheit in der Schöpfungsgeschichte.

Das ist eine krass revolutionäre Message, dass Gott beide, Mann und Frau, in seinem Bilde schafft. Nicht nur den Mann und nicht nur die Frau. Beide! Er hat in Männern und in Frauen ein Stück von seiner Liebe, Gerechtigkeit, Kreativität, seinem Humor und seiner Verantwortung reingelegt.

Was, wenn unser Sinn nach Gerechtigkeit also von Gott kommt ...

Wir Menschen haben auf jeden Fall die krasse Würde, ein Stück weit zu zeigen, wie Gott ist. Er hat einen unglaublichen, intrinsischen Wert in uns gelegt und diesen Wert kann ein Mensch nicht mit Geld aufwiegen oder messen.

(Auch hat Gott Eva aus einer Rippe Adams geschaffen. Nicht aus seinem Fuß, damit sie unter ihm steht und auch nicht aus seinem Kopf, damit sie ihn unterdrückt. Aus seiner Rippe, denn sie steht an seiner Seite, auf gleicher Stufe mit ihm)

Also egal, woher ein Mensch kommt, was für ein Geschlecht er besitzt, welche sexuelle Orientierung er hat oder welcher Religion er folgt. Egal, was ein Mensch leistet oder nicht leistet.

Der Wert eines jeden Menschen bleibt gleich – unendlich groß!

  • Gerechtigkeit und Menschenwürde

Ich kann also ein Verhalten danach beurteilen, ob es der Menschenwürde gerecht wird oder nicht.

Diskriminierung ist also eindeutig falsch, da sind wir uns hoffentlich einig. Denn bei Diskriminierung sagen Leute, dass sie mehr wert sind als andere. Dass sie eine größere Menschenwürde besitzen.

Aufgrund dieser Gerechtigkeit, aufgrund dem, was Gott in mich gelegt hat, kann ich also bewerten, was richtig und was falsch ist. Durch Gott haben wir eine Grundlage für moralisches Handeln.

Bei Gott gibt es keine Menschen zweiter Klasse!✝️💗

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Königskind ❤🔥✝️

Kibiz2  20.06.2024, 16:09

Eindrücklich geschrieben. Dann gilt Menschenwürde auch für die Abgeschriebenen, Verdammten, die für etliche Christ:innen in die Hölle kommen, weil sie "ungläubig" waren.

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Epilz  20.06.2024, 16:16
@Kibiz2

Dankeschön. :)

Und ja, natürlich gilt die Menschenwürde für alle Menschen, das habe ich ja oben aufgeführt. Auch für die, die sich für die Hölle entscheiden, das widerspricht dem ja in keinster Weise.

Würde Gott uns zu seinen Sklaven machen, dann würde er die Menschenwürde mindern oder uns sogar ganz nehmen. Aber das macht er ja nicht, das würde seiner liebenden und gerechten Natur widersprechen.

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Kibiz2  20.06.2024, 16:36
@Epilz

Die, die sich für die Hölle entscheiden? Ob Menschen freiwillig in solch ein christliches Auschwitz wollen, bleibt offen.

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Epilz  20.06.2024, 17:06
@Kibiz2

Tun sie, leider. Das ist alles eine freie Entscheidung, die ein jeder selbst treffen muss. Diese Entscheidung kann für niemanden von niemandem abgenommen werden

2
Kibiz2  20.06.2024, 17:09
@Epilz

Wie viele Menschen kennst du denn, die dir sagen: jawohl, ich will mal ewig in die christliche Hölle? Und woher weisst du, dass sie das überhaupt tun?

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Epilz  20.06.2024, 17:12
@Kibiz2

Da gibt es genug Kommentare, die ich schon dementsprechend gesehen und gehört habe. Und du mit Sicherheit auch. Allein die Entscheidung, ohne Gott leben zu wollen, ist eine Entscheidung, ohne Liebe, Leben, Heilung, Gerechtigkeit, Frieden, Licht usw. leben zu wollen. Denn das alles ist Gott.

Gott wirft niemanden in die Hölle, kein einziger Mensch muss dort hin. Aber ...

Am Ende werden einmal zwei Arten von Menschen vor Gott stehen. Die, die zu Gott sagen 'Dein Wille geschehe.' und die, zu denen Gott sagt 'Dein Wille geschehe.' ~ C.S. Lewis

Und zu seinen Entscheidungen sollte man auch stehen und nicht herumjammern, wenn dann das kommt, was man gewählt hat. Jesus hat uns allen das Leben mit ihm ermöglicht. Er bietet uns das an.

Wir können das aber auch ablehnen und das respektiert er.

So einfach ist das.

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Kibiz2  20.06.2024, 18:16
@Epilz

Menschen, die ohne Liebe, Heilung, Gerechtigkeit, Frieden, Licht ...leben müssen, gibt es jetzt und hier. Freiwillig tun sie das wohl nicht. Ein solches Schicksal dann auch ewig festzulegen, hängt vom gewählten Gottes- und Menschenbild ab.

Du zitierst Lewis.Ob es mal "so" ist, bleibt offen: Es war seine Vorstellung.Ich zitiere auch, Gedanken von Dora Jent:

Am Kreuzweg nach zwei Seiten gings: zur Hölle rechts, zum Himmel links, deutlich markiert.

Ich aber trat durch grüne Wildnis meinen Pfad.

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Epilz  20.06.2024, 19:01
@Kibiz2

Ja, solche Menschen gibt es leider. Aber das heißt nicht, dass sie sich für den echten Frieden und die wahre Liebe nicht trotzdem entscheiden können.

Ja, es gibt viele Wege, die von Gott wegführen und die sehen scheinbar auch immer echt schön aus. Aber zwischen den Blättern liegen die dann Giftschlangen

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Kibiz2  21.06.2024, 08:29
@Epilz

"Ja, solche Menschen gibt es leider"....die nicht in deine Gottesbilder passen.

Wahr - nehmung dagegen ist individuell.

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Epilz  21.06.2024, 11:42
@Kibiz2

Nein, Menschen, die leiden müssen.

In ein Gottesbild passt sowieso kein Mensch, das wäre ja dann kein Gottesbild mehr. Mein Menschenbild dagegen ist liebend, gerecht, vergebend, rücksichtsvoll und freundlich.

Wenn das für andere, für dich ein Problem ist, dann ist das halt so, da kann ich nichts daran ändern.

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Kibiz2  21.06.2024, 16:09
@Epilz

Dein Menschenbild teile ich. Andere Ideen hingegen, zB von Lewis, sind mir fremd.

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Hallo Jesus, ich bin's, Martin

Ein praktizierender Homosexueller namens Martin hatte ein sehr schweres und unglückliches Leben. Auf der Arbeit wurde er von einigen Arbeitskollegen wegen seiner Homosexualität schwer gemobbt, und oft dachte er darüber nach, sich das Leben zu nehmen. Öfter, als er unterwegs zur Arbeit war, ging er für 15 Minuten in eine Kirche in die Sakramentskapelle. Dort setzte er sich und sagte:

"Hallo Jesus, ich bin's wieder, Martin. Ich dachte mir, dass du wieder ein wenig Gesellschaft haben möchtest. Ich möchte hier ein wenig bei dir sein und dir Gesellschaft leisten, damit du hier nicht so alleine bist."

Als Martin wieder ging, sagte er zu Jesus:

"Ich gehe jetzt wieder und komme bald wieder. Grüß mir doch bitte deine Mutter."

Ein Christ, der ihn kannte und ihn öfter in diese Kirche gehen sah, sagte, gerade an dieser Kirche vorbeigehend:

"Jesus, ich danke dir, dass du mich gerecht gemacht und gerettet hast. Guck dir diesen Sünder an, wie er in eine katholische Kirche geht. Die H*re Babylon ist ein einziger Sündenpfuhl, ein Sodoma und Gomorra. Lass dein Gericht über sie fahren!"

Die Jahre vergingen und Martin befand sich inzwischen alt, krank und bettlägrig im Altenheim. Niemand besuchte ihn. Er fühlte sich einsam und traurig. Da kam eines Tages ein Mann zu ihm und sagte:

"Hallo Martin, ich bin's, Jesus. Ich dachte mir, dass du ein wenig Gesellschaft haben möchtest. Ich möchte ein wenig bei dir sein und dir Gesellschaft leisten, damit du nicht so alleine bist."

Als Jesus wieder ging, sagte er:

"Ich will bald wieder zu dir kommen, um dich zu mir zu holen. Bei mir wirst du glücklich sein und viele Freunde haben. Bis dahin lässt dir meine Mutter liebe Grüße ausrichten. Ich segne dich. Auf Wiedersehen, mein Freund."


Keineahnung457 
Beitragsersteller
 20.06.2024, 16:39

Oh, voll schön😊. Das erinnert mich ein bisschen an die Geschichte im Neuen Testament mit dem Pharisäer und dem Zöllner in Lukas 18,10ff.

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Ergibt Sinn, sehe keinen Widerspruch

Hallo,

das ergibt trotzdem Sinn, denn mit einer höheren kognitiven Entwicklung geht auch ein anderes Selbst- und Fremdverständnis einher. Wir sind in der Lage komplexe Gefühle und Empathie zu empfinden und müssen nicht zwangsläufig töten. Selbst, wenn du also nicht an Gott glaubst, ist es logisch sich um schwächere Menschen zu kümmern, wenn du das kannst.

LG

Auch wenn alles Zufall ist brauche ich keine Begründung warum ich mich weiter von dem Baum entferne von dem ich (evolutionär) gerade erst runter bin!

Cogito ergo Sum

Das muss genügen......und wenn mehr kommt ist es eine Bonusrunde!

Abstimmen kann ich bei der Schrottauswahl nicht da nichts passt.....


Keineahnung457 
Beitragsersteller
 20.06.2024, 13:57

Oh. Passt die blaue Auswahlmöglichkeit nicht?

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Keineahnung457 
Beitragsersteller
 20.06.2024, 14:00
@Ursusmaritimus

Sorry, ich versteh deine Ausdrucksweise nicht.

Welcher Sinn? Ich meine, dass es stimmig ist, nicht widersprüchlich.

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Ergibt Sinn, sehe keinen Widerspruch
In der Evolution heißt es einfach: der Stärkere gewinnt,

...nein, das heißt es genau nicht!

Sondern es geht darum, dass der "fitteste" überlebt. (das kann auch die "schwächere, kleinere" Art sein, wenn diese an die Umgebung besser angepasst ist)

Und "Würde" und andere Regeln (z.B. Religionen) haben sich die Menschen eben zugesprochen / vereinbart, im Zuge der Entwicklung als soziale Wesen.