Warum unpassende Argumente das Christentum oft falsch darstellen – Wie steht ihr dazu?

Ich bin Christ und folge Jesus (Gott) 72%
Ich bin kein Christ, weil 28%

18 Stimmen

10 Antworten

Ich bin Christ und folge Jesus (Gott)

Ja, du hast völlig Recht: es werden Untaten von Kirchenmitgliedern als Vorwand genommen, um gegen Gott und die Bibel zu lästern. Aber das muss sorgfältig auseinandergehalten werden...

Denn Jesus ist natürlich gegen Ablasshandel, Kreuzzüge, Inquisition, Hexenverbrennung, Missbrauch usw.

Die Bibel lehrt, nicht auf Menschen zu schauen, sondern auf Gott und Gottes Wort, die Bibel!

Wir sollen alles nicht aufgrund des Verhaltens von Menschen analysieren, sondern mit der Bibel, wie es vorbildlich die Beröer getan haben:

  • "Sie forschten täglich in der Schrift, ob es sich so verhalte" (Apostelgeschichte 17,11b).

Denn:

  • "Die ganze Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes ganz zubereitet sei, zu jedem guten Werk völlig ausgerüstet" (2. Timotheus 3,16-17).

Und Jesus hat Nächstenliebe, Sanftmut, Demut, Freundlichkeit, Respekt und Friedfertigkeit gelehrt und dass wir andere behandeln sollen, wie wir selbst behandelt werden möchten.

Hm...

Das steht in "Offb.17,1-4" (2.Kor.11,14).

Woher ich das weiß:Recherche
Ich bin kein Christ, weil

Ich zitiere Bertrand Russell:

„Viele Orthodoxe tun so, als ob es Aufgabe der Skeptiker wäre, die vorgegebenen Dogmen zu widerlegen, anstatt die der Dogmatiker, sie zu beweisen. Das ist natürlich ein Fehler. Wenn ich behaupten würde, dass es zwischen Erde und Mars eine Teekanne aus Porzellan gäbe, die auf einer elliptischen Bahn um die Sonne kreise, so könnte niemand meine Behauptung widerlegen, vorausgesetzt, ich würde vorsichtshalber hinzufügen, dass diese Kanne zu klein sei, um selbst von unseren leistungsfähigsten Teleskopen entdeckt werden zu können. Aber wenn ich nun daherginge und sagte, da meine Behauptung nicht zu widerlegen sei, sei es eine unerträgliche Anmaßung menschlicher Vernunft, diese anzuzweifeln, dann könnte man zu Recht annehmen, ich würde Unsinn erzählen. Wenn jedoch in antiken Büchern die Existenz einer solchen Teekanne bekräftigt würde, dies jeden Sonntag als heilige Wahrheit gelehrt und in die Köpfe der Kinder in der Schule eingeimpft würde, dann würde das Anzweifeln ihrer Existenz zu einem Zeichen von Normverletzung werden. Es würde dem Zweifler in einem aufgeklärten Zeitalter die Aufmerksamkeit eines Psychiaters oder, in einem früheren Zeitalter, die Aufmerksamkeit eines Inquisitors einbringen. „Ich sollte mich als Agnostiker bezeichnen. Aber für alle praktischen Zwecke bin ich Atheist. Ich denke nicht, dass die Existenz des christlichen Gottes wahrscheinlicher ist als die Existenz der Götter des Olymp oder von Walhall. Um ein anderes Bild zu bemühen: Niemand kann beweisen, dass es zwischen der Erde und dem Mars keine Porzellan-Teekanne gibt, die sich auf einer elliptischen Umlaufbahn bewegt, aber niemand hält dies für wahrscheinlich genug, als dass es realistischerweise erwogen werden müsste. Ich halte den christlichen Gott für ebenso unwahrscheinlich.

Ich bin Christ und folge Jesus (Gott)
Oft kriegt man als Christ zu hören, dass das Christentum falsch sei, da es Kreuzzüge gegeben hat und Priester Kinder belästigen. Auf der Basis kann man doch garnicht richtig Argumentieren.

Warum kann man auf dieser Basis nicht antworten?

Wenn du Christ bist, dann müsstest du eigentlich sagen, wenn Jesus ein Grab hätte, er würde darin rotieren, so schlimm sind die Zustände in den christlichen Kirchen und Glaubensgemeinschaften.

Man muss darüber reden! Man darf es nicht beschönigen und auch nicht weglächeln. Das wäre der falsche Ansatz. Das ist genau so falsch als würde man sagen, alle Christen sind schlecht. Würde man das Christentum auf eine persönliche Ebene rücken, dann ist man allein verantwortlich für sein Handeln, dann müssen nicht Millionen gläubige Menschen den schlechten Ruf ertragen, den sie bekommen durch die Handlungen einiger weniger. Wenn du weißt in diesem oder jenem Restaurant waren Ratten, dann gehst du da nicht hin. Und du wirst auch in 10 Jahren nicht vergessen haben, dass da mal Ratten in der Küche waren. Der Ruf ist ruiniert. Egal was die dann tun. Da wird noch in vielen Jahren drüber getuschelt..... " du weißt doch, das ist jenes Restaurant wo mal Ratten waren"... Wie heißt es so schön: Ein Kette ist nur so stark wie sein schwächstes Glied. Münze das mal auf diverse Kirchen um und du weißt woran es kränkelt.

 Nur weil irgendwelche Christen etwas schlimmes tun, spiegelt deren Verhalten nicht den Willen Gottes wieder.

Und da kommen wir schon zum Kern des Problems. Den Willen Gottes. Das Problem ist, je mehr Lehrmeinungen es gibt, desto unterschiedlicher ist der Wille Gottes. Du kannst mit Gottes Willen Kriege anzetteln aber ebenso Gutes tun. Es kommt nur auf die jeweilige Interpretation der Schrift an. Und je mehr Lehrmeinungen es gibt, umso mehr Interpretationen von Gottes Willen gibt es. Du musst mal just for Fun den Willen Gottes zwischen den Zeugen Jehovas und den Evangelen vergleichen. Da tun sich Berge auf. Und gegenseitig sagen beide von sich, was ihr da sagt und macht ist völlig falsch. Wir haben aber nicht nur 2 Richtungen im Christentum. Aktuell gibt es über 300 Richtungen, oder Strömungen im Christentum und dementsprechend über 300 Lehrmeinungen darüber was Gottes Wille sei, 300 Meinungen darüber welches davon die Wahrheit ist. Selbst ich habe meine ganz eigene Meinung und Interpretation.

Fakt ist, es gab Kreuzzüge. Fakt ist, es werden Kinder misshandelt. Ich selber kann auch in keiner Kirche sein, wo solche Zustände herrschen. Und das sehen auch andere Menschen die vielleicht nichts mit Kirche am Hut haben.

 ... wenn es zur Diskussion kommt

Man muss, wenn man mit Menschen über Gott reden will, klare Grenzen in der Gesprächskultur setzen. Die Menschen sehen von außen, das ich gläubig bin. Wenn sie ein Gespräch beginnen gehen sie gleich davon aus, dass ich zu dieser oder jener Kirche gehöre und dann kommt eine Latte an Vorwürfen. Ich treten dann einen Schritt zurück. Ich frage: Willst du mit mir über Gott reden, oder über Kirchen und Religionen. Ich sage dann immer, ich kann dir zu Kirchen und Religionen nichts sagen, denn ich gehöre keiner Kirche an. Dann kommt die Frage "Sekte". Auch hier muss ich dann passen. Ich kann demjenigen auch nichts über Sekten berichten. Dann schauen die erstmal verwundert. Ich argumentiere dann das wir über Jesus reden können, über Gott, oder über viele andere Themen. Die Bibel ist voll von vielen spannenden Themen und Ereignissen.

Dann rudern die anderen zurück, denn das wollen sie eigentlich gar nicht. Sie wollen nicht über Gott reden, sie wollen tratschen und sich darüber auslassen, wie schlecht denn doch alles ist was die Kirchen betrifft. Aber bei mir sind die da an der falschen Stelle. Sie merken das sie mit ihren Argumenten bei mir nicht weiter kommen. So ein richtiges Gespräch über Glaubensinhalte ist daher nur selten. Da sie keine Angriffspunkte haben, da ich keiner Kirche angehöre, sondern nur meinen Glauben habe, sind die an der Thematik selbst dann nicht weiter interessiert, weil, da können sie kaum argumentieren, da sie die Bibel nicht kennen. Sie kennen die Fehltritte der Menschen, die Fehltritte der Priester, Bischöfe und Co, sie kennen die Skandale und die Kriege. Die Medien und Geschichtsbücher machen es möglich, aber um mit mir über Gott oder die Bibel zu reden, müssten sie die Bibel lesen, aber das machen sie nicht. Ich habe keine Skandale, keine eigene Kirche und keinen Prunk und Protz und misshandle keine Kinder. Ich habe zwar meine eigenen Sünden, aber die sind nicht der Rede wert das sie in den Medien stehen müssten. Keinerlei Angriffsfläche also.

Wer ansatzweise Bildung über Jesus verfügt weiß, dass Gott (Jesus) nur Nächstenliebe im Sinn hat.

Der Wille Gottes, den wollen sie nicht hören. Die Leute müssen sich so schon einschränken, so der Tenor jener Leute, mit denen ich rede. Sie werden von ihren Umständen eingeschränkt, von der Politik, von ihren Krankheiten und anderen Belanglosigkeiten. Da wollen sie nicht auch noch vom Willen Gottes eingeschränkt werden.

Tja, was soll man denn da noch sagen? Sie können einen irgendwie leid tun mit dieser Sichtweise. Sie sehen die Liebe Jesu und Gottes nicht. Sie spüren nicht was er alles tut. Sie haben keine Erfahrungen mit Gott. Selbst die meisten die sich gläubig schimpfen haben diese Erfahrungen nicht. Sie meinen zwar, sie haben den heiligen Geist, heben die Bibel ganz hoch und winken damit umher, weil sie meinen jeden Bibelvers interpretieren zu können, und meinen die Wahrheit zu wissen. Aber haben sie das wirklich? Das Wissen um diese Dinge ist toll. Aber die Erfahrung zu haben, das ist nochmal eine ganz andere Schiene. Wie soll man das Menschen erklären, die noch nie Gottes oder Jesu Gegenwart gespürt haben. Ich sage dann immer, das ist so als wenn du am Nordpol aufgewachsen bist, unter Schnee und Eis. Du hast zwar eine Heizung, aber von den warmen Sonnenstrahlen liest du immer nur in Büchern. Du hast sie nie auf der eigenen Haut gespürt und kannst dir darunter nur ansatzweise vorstellen, wie es wirklich ist, die Sonne auf der Haut zu spüren. Du hast das Wissen darüber. Du hast es oft gelesen und du weißt das es wahr ist. Aber du hast es nie persönlich erlebt. Aber es gibt Menschen, die haben es erlebt. Und die wissen ganz genau, das die persönliche Erfahrung etwas ganz anderes ist als das was man liest und versteht. Es ist so viel mehr als nur Nächstenliebe Gottes. Und ich denke mal, das hat nichts mit Bildung zu tun. Du kannst noch so gebildet sein, wenn man nicht bereit ist auch nur den kleinsten Schritt auf Gott zuzugehen, dann ist es egal, wie viel man von oder über die Bibel weiß, oder es ist dann auch egal wie viel man über Kirchen und Co weiß.

Ich bin kein Christ, weil

...im Christentum - wie in den anderen abrahamitischen/monotheistischen Religionen die Hilfe nur "von außen" kommen kann: Von einem Gott außerhalb meiner selbst.

Das halte ich für grundlegend falsch.