Was soll ich mit meinem Leben anfangen, wenn ich für alles ungeeignet bin?

Ich hab ein 1,1 Abi, hab direkt danach angefangen, Medizin zu studieren, es aber nach eineinhalb Jahren abgebrochen, weil ich nur noch fertig war und kaputt und es nicht mehr durchgehalten hab, sowohl körperlich wie auch psychisch. Dann habe ich ein paar Monate Pause gemacht, um mich neu zu orientieren und schließlich angefangen, Lehramt zu studieren. Da ich aber seit meinem Medizinstudium unter einer generalisierten Angsstörung leide, habe ich die meisten meiner Prüfungen abgesagt. Dann dachte ich, okay, ich mache eine Therapie (habe aber noch keinen Therapeuten gefunden, der es lange genug mit mir aushält) und dann wird es bestimmt besser. Ich wollte mich also bei meinem Lehramtsstudium auf die wenigen Scheine, die ich noch machen konnte, konzentrieren. Als nun aber die Noten davon kamen, hatte ich fast überall 3,5, wäre also fast durchgefallen. Die Arbeistmarktchancen für Lehrer sind derzeit sehr schlecht, vor allem bei meiner Fächerkombination. Wenn ich also solche Noten habe, und das auch noch, obwohl mein Studium ohnehin schon viel länger dauern wird, als geplant (habe dieses Semester nur drei Scheine gemacht, sieben oder acht hätten es sein sollen), dann kann ich es mir eigentlich gleich aus dem Kopf schlagen, jemals einen Job zu finden. Ich wäre ja auch bereit, etwas anderes zu machen, aber ich glaube kaum, dass ich in einem anderen Studiengang besser abschneiden würde, da ich diesmal schon die Fächer gewählt hatte, bei denen ich am besten in der Schule war und wo ich dachte, ich könnte noch am ehesten einen Abschluss erreichen. Ich wäre auch bereit, eine Ausbildung zu machen, aber aufgrund meiner ziemlich schlechten körperlichen Gesundheit (ich wäre sowieso nicht verbeamtet worden) würde das sehr schwierig werden (ich habe viele kleinere, aber chronische Krankheiten, die sehr belastend für mich sind). Abgesehen davon habe ich keine besonderen Talente und bin noch nicht einmal geschickt. Ich verfüge über keinerlei "praktische Intelligenz" und bei sämtlichen Nebenjobs, die ich früher gemacht habe, wurde ich ständig nur angepflaumt und wäre wohl bald rausgeflogen, wenn ich nicht gekündigt hätte, weil ich ständig nur Fehler gemacht habe. Und mit einem 400-Euro-Job oder so möchte ich eigentlich nicht für den Rest meines Lebens leben. Hat jemand eine Idee?

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Liebe/r miaumeow,

ich habe eigentlich erstmal keine Antwort, sondern einige Fragen an dich:

  • Es muss einen Grund geben, wieso du so ein super Abi hingelegt hast und dich dann im Studium so schwer tust. Was ist dazwischen passiert?

  • Hast du schon mal daran gedacht, ob du vielleicht AD(H)D haben könntest? Motorische Ungeschicklichkeit und ständiges Fehlermachen deuten auf sowas hin.

  • War deine Gesundheit zur Schulzeit noch gut? Falls ja: Gabs in der Zwischenzeit einen Unfall, Sturz, starke Viruserkrankung, Umweltgifte, psychisches Trauma ...? Kein Mensch hat sehr viele kleine Krankheiten - wie du von dir schreibst -, aber man kann natürlich viele verschiedene Symptome haben, die alle zu einer zu Grunde liegenden Krankheit gehören. Viele sehr unterschiedliche Symptome, die vermeintlich nichts miteinander zu tun haben, deuten auf eine Mitochondrienfunktionsstörung (Mitochondropathie) hin. Dann ist die Energiegewinnung im Körper gestört und der Stoffwechsel entgleist, was sich auf alle Körperfunktionen auswirken kann.

Lehrer ist ganz sicher nichts für dich. Das ist so ungefähr der stressigste Job gleich nach Notarzt. Tausend Sachen im Kopf haben, weit voraus planen und ständiger Zeitdruck und getaktete Zeit.

Und Arzt ist für dich auch stressig, weil du keine Fehler machen solltest. Schließlich gehts um die Gesundheit von Menschen. Bei vielen Berufen ist es weniger schlimm, wenn man mal was versemmelt.

Es gibt aber unendlich viele Möglichkeiten, was du machen kannst. Das ist im Augenblick gar nicht die Frage. Wichtig ist, erstmal rauszufinden, was die Ursache für deinen jetzigen Zustand ist. Bitte antworte mir auf meine Rückfragen.

Lieben Gruß!

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Liebe Marion, wenn du überlegst, wie lange man an einer Mail schreibt, besonders wenn ihr Inhalt Hand und Fuß haben soll, man sich das alles also gut überlegen muss, Formulierungen u.U. ein paar Mal ändert usw., finde ich 20 EUR sehr günstig. Die Zeit eines Lebensberaters sollte etwa so honoriert werden wie die eines Psychotherpeuten, d.h. mit ca. 80,-/Stunde. 20,- entsprechen also 15 Minuten. Probiers einfach aus. Wenn du nicht zufrieden bist, waren 1 x 20,- keine zu große Investition

LG!

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Hallo, es hört sich traurig an, so als hättet ihr euch nichts mehr zu sagen. Gibt es nichts mehr, was dich so interessiert und begeistert, dass du es gern (mit-)teilen möchtest? Bist du in eine Depression gerutscht? Oder habt ihr euch auseinander gelebt? Erlebt deine Freundin das auch so traurig wie du? Oder geht es ihr gut, wenn ihr einfach schweigt? Fühlt sie sich vielleicht wohl neben dir, ganz ohne Worte? Schweigen kann wunderbar sein. Wenn du aber reden willst, dann stell doch einfach Fragen. Wie sie sich fühlt. Was du Schönes für sie tun darfst. Was ihr euch Gutes tun könntet. Welche Farbe sie am liebsten mag, welche Jahreszeit, ihr Lieblingszitat ... D.h. schalte von reden um auf hauptsächlich zuhören. Dabei gibt es vieles zu entdecken, was du noch nicht über sie und euch weißt. Alles Gute.

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