Mein Ex (Fernbeziehung), nennen wir ihn M, hat am Donnerstag mit mir schluss gemacht. Er war damals betrunknen und sagte sehr verletzende Dinge. Nun hat er mir geschrieben, er würde gerne ein letztes Mal reden. Ich bin mir allerdings unsicher, ob ich darauf eingehen sollte.

Zu unserer Vorgeschichte: Als M und ich uns kennelernten hatte ich eine extrem toxische Beziehung (mehrere Seitensprünge, manipulatives Verhalten etc.). M hat mir damals geholfen diese Beziehung zu beenden und während diesem Prozess haben wir uns verliebt. Der Anfgang mit ihm war wunderschön - allerdings hatte ich immer noch mit den Nachwirkungen meiner letzten Beziehung zu kämpfen und machte daher den Fehler teilweise abzublocken. Ich weiß, dass das keine gute Reaktion ist und eines meiner größten Probleme ist, aber zu dieser Zeit konnte ich mir nicht anders helfen. M war durch meine Aktionen sehr verletzt und bis zum heutigen Tag werfe ich mir mein Verhalten von damals vor.

Mit der Zeit bekam ich meine Probleme in den Griff, aber der Schaden war schon angerichtet. M fühlte sich nicht genug geliebt und fraß seinen Frust in sich hinein, bis im Oktober 2020 dann alles aus ihm herausbrach und mir Vorwürfe für mein früheres Verhalten machte und sagte er zweifelte, dass ich ihn überhaupt liebte. Ich machte einen zweiten Fehler und wurde abwehrend statt meine Fehler zuzugeben. Was darauf folgte war ein hässlicher Streit indem er mir sagte er habe keinen Respekt vor mir, weil ich meinem Ex "in die Falle" gegangen war (ich war selbst schuld). Außerdem war er eifersüchtig und meinte ich hätte meinem Ex alles verziehen und alles für ihn getan - M würde ich allerdings nie etwas durchgehen lassen. Sein Stolz wäre deshalb gebrochen und er könnte das nicht mit seiner Ehre vereinbaren. Ich müsste mich beweisen und durch Taten zeigen, wie sehr ich die Beziehung zu M wollte, sonst würde M sich trennen. Ich ging darauf ein und versuchte ihm meine Liebe durch Handlungen zu demonstrieren. M war es allerdings nie damit zufrieden und meinte, diese Taten seien zu wenig. Er machte Schluss, aber kurz darauf waren wir wieder zusammen - seit dem sind wir immer wieder Off-On nach dem Muster: Streit, indem er mir mein vergangenes Verhalten vorwirft, sagt ich verletze seinen Stolz, mache zu wenig und wäre grausam weil ich nicht wertschätze was er für mich getan hat. Nach einem Tag kommt es zur Aussöhnung und der Beteuerung wie sehr er mich liebt und wir wie bestimmt für einander sind. Das wiederholt sich jedes Monat. Seit Dezember ist er wieder in seiner Heimat, der Zyklus geht aber so weiter. Vor einem Monat habe ich ihm nach einer Aussöhnung gesagt, dass ich das nicht noch einmal mitmachen kann, weil mich der Wechsel zwischen extremer Liebe und Hass fertig macht. Er meinte er könnte sich in den Momenten vor Wut nicht kontrollieren und wollte sich an mir für mein Verhalten rächen. Auslöser für seine Wut sind meist zufällige Übereinstimmungen von Eindrücken (Bilder etc.) mit den vergangenen Ereignissen.