Ich nehme an es handelt sich um das Baseler Bild, aber letzlich ist es gleichgültig, da der Wald ein zentrales Thema und zu einer lebenslang variierten Metapher für Max Ernst wurde.

Grundsätzlich wird der Wald als Ort der schönsten und emotionellsten Naturempfindung erlebt: Blumen/Pflanzen, Früchte, Tiere. Aber ebenso grundsätzlich wird er als dunkel, unheimlich, als myteriös bedrohend bevölkert empfunden. Tiere treten nur als Mischwesen, Ungeheuer in Erscheinung, Blumen/Blüten haben oftmals etwas grell-giftiges (Wenn auch nicht hier) und der Mensch wird fast einzig durch einen Vogel, das alter ego von Max Ernst, dargestellt. Dieser erscheint oftmals wie hinter Gittern gefangen. Der Wald selbst ist meist nur in seinen Stämmen/Strunken zu erkennen und seine Oberfläche ist nicht eindeutig als schimmelig oder schon versteinert, jedenfalls nocht mehr holzmäßig, wahrzunehmen.

Beleuchtet wird das ganze von einem Sonnen-/Mondring, mehr bleich als strahlend, da in der Mitte der Schatten eines anderen Himmelskörpers den größten Teil verdeckt.

Da das Bild sehr bedrohlich wirkt, wird es häufig als Ahnung für das politisch Kommende (3. Reich, Krieg, Vertreibung, Tod, etc) interpretiert. Ich finde so etwas ziemlich wohlfeil und enthalte mich hier. Was aber unzweifelhaft zutrifft, ist Max Ernsts persönliche Situation, die in dieser Zeit durch bitterste Armut gekennzeichnet war und wenig tröstliches für die Zukunft erahnen ließ. Insoweit sehe ich in diesem Bild ein Zeugnis großen Zweifels und geringer Hoffnung.

Hilft das ein wenig?

Gruß

W.-D. Wrack

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