Da Antik Sklaverei in anderen Beiträgen bereits beackert wurde, beziehe ich mich mal auf die Neuzeit:

Zunächst einmal hat Sklavereinichts mit der Hautfarbe zu tun, sondern viel mehr mit der Religion. Europäer importierten vor allem deswegen afrikanische Sklaven in ihre Amerikanischen Besitzungen, weil es nach damaligen europäischen Rechtsverständnis verboten war Christen zu versklaven. Da man mit Ausnahme einer Hand voll verstreuter Juden in Europa selbst kaum irgendwelcher Nichtchristen habhaft werden konnte, behalf man sich eben damit, dass man sich auf den afrikanischen Sklavenmärkten eindeckte. Das die dort erstandenen Sklaven dunklerer Hautfarbe waren, ist eine zufällige Erscheinung, für die damalige Zeit wichtiger war, dass es sich um Nichtchristen handelte.

Die Hautfarbe spielt erst seit dem 18-19. Jahrhundert eine Rolle, weil im allgemeinen Weltbild das religiöse Paradigma der sozialen Ordnung allmählich durch das rassistische abgelöst wurde.

Umgekehrt gab es in der frühen bis mittleren Neuzeit auch durchaus weiße Sklaven, nämlich solche, die auf dem Mittelmeer oder dem schwarzen Meer der Piraterie der Barbaresken und Osmanen zum Opfer vielen und an die Sklavenmärkte im Maghreb gingen oder ins Osmanische Reich. In früherer Zeit überfielen Osmanen und Barbaresken zum Teil auch sporadisch die Küsten des europäischen Mittelmeeres und raubten dort Menschen, die dann wie gesagt als Sklaven nach Algier, Tunis, Tripolis oder in das Osmanische Reich gingen.
Das funktionierte natürlich nur so lange, bis die Europäer ab Mitte des 19. Jahrhunderts das Mittelmeer vollständig unter ihre Kontrolle brachten und begannen die Gegenküste des Mittelmeeres nach und nach für sich zu vereinnahmen, beginnend mit der Französischen Eroberung der Algherischen Küste ab 1830.

Demnach, ja, auch auf die Neuzeit bezogen gab es weiße Sklaven. Im geringeren Ausmaß und nicht ganz so lange und in anderen Erdteilen, aber es gab sie.

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