Ich hasse es, dass ich so emotional bin. Wenn ich daran denke, wie krass ich mich entwickelt habe, krieg ich schon wieder Tränen in den Augen. Von einem schüchternen kleinen Mädchen zur erwachsenen, selbstbewussten Frau. Seit letztes Jahr, bis zu meinem 26. Lebensjahr war ich noch sehr sehr schüchtern und hatte Probleme, vor der Klasse zu stehen und Vorträge zu halten (mache mein Abitur). Ich hab gestottert.

Aber plötzlich gewann ich immer mehr an Selbstbewusstsein. Mittlerweile habe ich richtig Lust, vor der ganzen Klasse Vorträge zu halten. Leider bin ich zurzeit in Quarantäne, weil mein Bruder Corona hat und das ist für mich sehr von Nachteil, weil ich 2 Wochen ausfallen werde/nicht zur Schule gehen kann. Deshalb möchte ich meine Lehrer fragen, ob ich Vorträge halten kann, um meine mündlichen Noten zu verbessern, sobald ich wieder in der Schule bin. Ich bin selbstbewusster geworden. Ich habe Kampfgeist. Ich will mein Abitur schaffen.

Und ich bin seit 2016 Typ 2 Diabetikerin. Ich habe es mal von einem HbA1c Wert (Blutzucker Langzeitwert) von 7,6 wieder auf einen Normalwert von 5,8 geschafft, als ich damals 10 Kilo abgenommen habe. Mein Diabetologe war stolz auf mich und ich auch. Leider ist mein Blutzucker Langzeitwert wieder bei 7,6 und mein Diabetologe ist sehr unzufrieden mit mir. Ich möchte alles daran setzen, dass ich wieder wenigstens auf 5,8 komme. Ich möchte, dass mein Diabetologe wieder stolz auf mich ist.

Und wenn ich das alles geschafft habe, hab ich wieder Tränen in den Augen. Wie kann ich emotionslos werden?