Das System frisst sich gewissermaßen selbst und langsam scheinen immer mehr zu erkennen, dass wir nicht für unser Wohlbefinden und den Broterwerb möglichst hart malochen sollen, sondern als moderne Lohnsklaven für den Wohlstand einiger weniger. Es nennt sich ganz einfach Raubtierkapitalismus. Je mehr sich ausklinken, desto weniger funktioniert es, da den Gierigen deren Grundlage entzogen wird.
Ich verstehe deine Frage sehr gut und ich kann dir keine Gründe nennen, ausser dass es im Mikrokosmos des einzelnen darum geht, eine Möglichkeit zur Existenzbewältigung unter höchst möglicher individueller Entfaltung zu finden. Gibt es etwas, das man gerne tut und dabei kommt auch noch ausreichend Geld herein, dann finde ich das durchaus erstrebenswert.
Das BGE halte ich auch für hochinteressant. Es würde dazu führen, dass endlich fairere Löhne für harte Jobs gezahlt werden müssten. Niemand würde einer Vollzeit Reinigungskraft, Fließbandarbeiter, Kurierdienstler oder einer Pflegekraft 3000 Euro netto bezahlen wollen. Das wäre meines Erachtens aber durchaus gerechtfertigt und angemessen, wenn man sieht, was für Gehälter manch andere haben, ohne dabei deren Gesundheit aufopfern zu müssen.
Weiters würden sich die Arbeitszeiten wahrscheinlich deutlich reduzieren und Menschen dürften ihren Job frei wählen (was ja grundsätzlich in der Verfassung verankert wäre, aber in der Realtität kaum möglich ist). Schließlich könnte es wohl längerfristig einen sehr positiven Einfluss auf Wirtschaft, Kultur und Entwicklung der Gesellschaft haben. Aber da es zuviele Neider und Gierer gibt, die sich auf Kosten anderer weiter laben wollen, wird es für das BGE kein einfacher Weg sein.