Marx hat erstaunlich wenig präzise Ideen geliefert, wie genau eine kommunistische Gesellschaft auszusehen habe.

Was Wirtschaft angeht, so hat er im "Manifest der kommunistischen Partei" durachaus Ansätze propagiert, die man in diese Richtung auslegen kann, ABER:

  1. Bei den entsprechenden Passagen handelt es sich nicht um das Feld der Konsumgüterproduktion, sondern der Landerschließung und Urbarmachung, dem Aufbau staatseigener Betriebe, so wie dem Ausbau von Verkehrswegen und Infrastruktur und deren Vereinheitlichung.
  2. Regt er die geplante Wirtschaft im Hinblick auf den Ausbau der Produktionskapazitäten zwar an, erklärt sie aber keineswegs für verbindlich.
  3. Geht er zwar von einem gemeinsamen Wirtschaftsplan aus, aber keineswegs davon, dass der von irgendeiner Staatsführung diktiert wird.
  4. Spricht er sich nicht für eine starre, unveränderliche Planung in unvernünftig langen Intervallen aus (x-Jahrepläne).

Insofern Regt er zwar einge geplante, gemeinschaftliche Nutzung der Produktionmittel an, mit dem, wass dann allerdings in der Sowjetunion und im Ostblock allgemein veranstaltet wurde hatte das konkret wenig zu tun.

Marx lebte im Gegensatz dazu in einer Zeit, in der Industrien und moderne Infrastruktur (Eisenbahnen und Dampfschiffe, so wie Telegraphie und verstärkter Straßenbau) erst aufkamen und dadurch, dass diese Dinge zumeist vollständig privat aufbegaut wurden, passte dort vieles nicht zusammen.

Z.b. nutzten die privat geführten Eisenbahnlinien alle verschiedene Spurbreiten, so dass ein Reibungsloser Transport von Gütern auf der Schine zunächst nicht möglich war, weil beim Wechsel einer Strecke immer auf eine andere Bahn umgeladen werden musste.

Ein anderes Beispiel ist die Nutzbarmachung bishe ungenutzten Landes zur Nahrungsmittelproduktion, den Marx gerne zentral und koordiniert vorrangetrieben sehen wollte. Das hat schlicht den Hintergrund, dass bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts die europäischen Gesellschaften immer noch mit Hungersnöten zu kämpfen hatten, da die Landwirtschaft in Ermangelung moderner landwirtschaftlicher Maschinen und Düngemittel weit weniger effizient war als sie es heute ist und Importe durch zu lange Transportwege und langsame Transportmöglichkeiten noch nicht in größerem Stil möglich waren, da die Nahrungsmitten in der Zwischenzeit einfach verdarben.

Insofern empfahl Marx eine durch die Gesellschaft selbst geplante Wirtschaftsweise zwecks Aufbau von Produktionskapazität und Sicherstellung der Grundversorgung der eigenen Bevölkerung, so wie Anpassung der Infrastruktur an die seinerzeit modernen Verhältnisse.

Das hat mit der Gesamtorganisation einer Wirtschaft, besonders im Punkto Konsumgüter als eine, bei einer kleinen Organisation (im Ostblock eben der jeweil zuständigen KP) monopolisierte Komandowirtschaft wie gesagt relativ wenig zu tun.

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