Hallo,

Ich bin Student und lerne an der Hochschule, Japanisch. Meine Japanisch-Dozentin ist sprachbegabt; sie spricht neben Japanisch auch Englisch und Französisch sehr gut. Trotz ihrer reichlichen Lebenszeit in Deutschland hat sie noch oft Probleme damit, sich richtig oder überhaupt auszudrücken.

Mir ist aufgefallen, dass sie oft niemanden hat, der ihr Deutsch prüft (das ist weit hergeholt, ne?). Das führt dazu, dass sie bei Themen, für die ein klarer und deutlicher Ausdruck nötig ist, viele Fehler macht.

Trotzdem ist oft die Semantik da. Sie zu verstehen, braucht Intuition und Kontext. Das ist ironischerweise eine Voraussetzung für Japanisch. Dies könnte einfach der Nachweis ihrer Herkunft sein.

Jedenfalls will ich ihr helfen, Deutsch zu lernen, aber ich scheue mich davor, sie deswegen anzusprechen.

Meine größte Sorge ist, wie sie sich fühlen wird, wenn sie bemerkt, dass ich ihr aus Mitleid helfen will.

Sie ist Japanerin, was bedeuten könnte, dass ihr Dinge wie Hierarchie, Alter, Qualifikation und Stolz zwar jetzt, wo sie schon seit Jahren in Europa wohnt, oberflächlich wenig, aber im tiefsten Inneren noch wichtig sind.

Würde sie es sich selbst erlauben lassen, auf mich zu verlassen?

Was ist deine Meinung dazu?