Zum einen um die konfessionellen Parteien auseinander zu halten, zum Anderen, war es sinnvoll zu versuchen die Verhandlungen zu entwirren, um sich einem Frieden anzunähern.

Man muss sich nur mal vor Augen führen, wer im 30-Jährigen Krieg alles gegen wen und mit welchem Ziel gekämpft hatte und welche Hindernisse es für einen Frieden gab:

  • Konfessionspolitik
  • Frage der Pfälzischen Kurwürde
  • Frage der Restitution der pfälzischen Wittelsbacher
  • französische Interessen im Westen des Reiches
  • Überlappende Brandenburgische und Schwedische Ansprüche auf Pommern
  • Frage des Niederländischen und des Schweizerischen Ausscheidens aus dem Reichsverband.
  • Unabhängigkeit der Nördlichen Niederlande von Spanien und die damit verbundene Grenzziehung
  • Spanisch-Französische Auseinandersetzung um die Vorherrschaft in Europa und endgültige Regelung der Mantuanischen Erbangelegenheiten
  • Anpassung der Reichsverfassung an die Realitäten mit denen man sich nun abzufinden hatte (Tolerierung des Calvinismus, gleichzeitig Liquidierung der Rechte der böhmischen Stände, die aus dem Majestätsbrief Kaiser Rudolf II von 1609 resultiert hatten)
  • Diverse kleinere Grenz- und Entschädigungsstreitigkeiten

etc. etc.

Das waren diverse Angelegenheiten, die oft nur einen Teil der verhandelnden Parteien untereinander betrafen, weswegen alles auf einen großen Kongress zu schmeißen wenig Sinn gemacht hätte.

Durch die Trennung der konfessionellen Lager konnte man nicht nur das wiederaufflammen von Konflikten auf Grund religiöser Sentiments vermeiden, sondern faktisch trennte man damit auch weitgehend die Nord- und die Süddeutschen Angelegenheiten von einander.

Die territorialen Veränderungen im Norden betrafen unter den größeren vertretenen Parteien in Erster Linie Schweden, Dänemark, Brandenburg und Sachsen. Warum hätte man in der Frage der Ansprüche auf Vorpommern und den Brandenburgisch-Schwedischen Disput deswegen jetzt den spanischen König hinzuziehen sollen? Das hätte allenfalls zu neuen koalitionen und Fortsetzung des Konfliktes geführt.

Zeitgleich, hatten weder Sachsen noch Schweden irgendwelche näheren Bezüge zu den italienischen Erbangelegenheiten, die Teil des Problems zwischen Spanien und Frankreich waren. Warum sie also da hinein ziehen?

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