In Russland herrschte Bürgerkrig und ein extrem großes Problem für die "weißen" bestand darin, dass sie zwar alle die Bolschewisten nicht leiden konnten, aber ebenso wenig konnten sie sich auf eine gemeinsame Strategie und gemeinsame Ziele eignen, die verscheidenen weißen Generäle wären nämlich gerne jeweils selbst Anführer gewesen.

Wäre der Zar oder der Kronprinz frei gekommen, hätten diese möglicherweise als Galeons- und Integrationsfigur für die weißen Kräfte und auch Teile der Bevölkerung dienen können und das war für die Bolschewisten ein Horrorszenario.

Das man mit der Monarchie abrechnen wollte, auch weil man den Zaren selbst als Kriegsverbrecher wahr nahm ist ein Aspekt, wenn es aber nur darum gegangen wäre, hätte man einen Schauprozess mit anschließender Hinrichtung durchgezogen.

Die Tatsache, dass man das heimlich und leise erledigte, spricht eher dafür, dass man die Person des Zaren und der alten Dynastie für hochgefährlich hielt und die gesammte Dynastie aufgrund dessen loswerden zu wollen, möglichst aber ohne die noch zarentreue Bevölkerung aufzuscheuchen.

Hätte man sie ins Exil abgeschoben, wären sie womöglich postwendend in eines von einem weißen General kontrollierten Territorium zurück gekehrt und der Zar hätte möglicherweise die Schirmherrschaft über die weiße Bewegung übernommen und das zarentreue Volk in den von bolschewisten Kontrollierten Gebieten gegen diese aufgestachelt.

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