Freundin (Auszubildende) wird auf der Arbeit beleidigt?

Ich musste es mir schon lange anhören von meiner Freundin und so langsam habe ich das Gefühl, ich muss selber etwas tun bzw. melden, da meine Freundin Angst hat Ihre Ausbildungsstelle zu verlieren.

Es fing damit an, dass sie in der Ausbildung im Autohaus fast ausschließlich nur Autos herumfährt zum Waschen, Aufbereiter, Kunden etc., die Wäsche wäscht, Geschirr abspült und essen für die Arbeitskollegen holen darf.
Wenn sie etwas neues lernen möchte, dann wird ihr nur gesagt, dass sie die Grundkenntnisse am PC nicht kennt und es deshalb schwer ist ihr was beizubringen.

Ab und zu lassen die Arbeitskollegen auch mal dumme Sprüche ab, weil sie meine Freundin zu dumm finden oder ihnen irgendwas nicht passt wenn sie z.B. beim essen holen irgendwas vergessen hat.

Heute dann der Supergau: Meine Freundin durfte wieder mal essen holen, diesmal bei McDonalds, dannach sollte sie noch beim Supermarkt etwas für den Betrieb kaufen. Sie kommt an und dann macht der Arbeitskollege sie an weil der Burger kalt ist und sagte zu ihr "Aus dir wird nie was werden du fettes stück scheisse, selbst eine Scheibe Brot ist schlauer als du", der Ausbilder daraufhin: "Ignorier das einfach".

Sie hatte schonmal den Betrieb gewechselt, das ist nun der zweite Betrieb. Sie fühlt sich aber bei diesem Arbeitsklima garnicht wohl und hat Angst davor das Autohaus bei der Handwerkskammer schlecht zu reden und keine andere Stelle zu finden. Sie ist auch kurz vorm Ende der Ausbildung, nur noch bis Mai 2021. Kann ich nicht für Sie bei der Handwerkskammer die Vorfälle melden?

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Ich würde versuchen, dass deine Freundin die Ausbildung bis Mai 2021 durchhält, obwohl es wirklich unter aller Sau ist, wie dort mit ihr umgegangen wird. Wenn sie das Ausbildungszeugnis in der Tasche hat, sofort den Betrieb wechseln. Wer schon einmal die Ausbildungsstelle gewechselt hat, wird es schwer haben, jetzt kurz vor Ende nochmal einen neuen Betrieb zu finden.

Mit Anzeigen kann man sich in dem Fall noch mehr Ärger machen, denn leider ist es in Deutschland immer noch so, dass man als Auszubildender wie ein Stück Scheiße behandelt werden kann, da man in einer untergeordneten Position ist. Was soll eine Anzeige genau bewirken? Dann werden die Mitarbeiter vermutlich erst recht angestachelt werden, denn der Chef scheint diese ja auch noch zu decken. Er könnte die Mitarbeiter ja entlassen, so wie sie sich verhalten. Das tut er nicht und wird es auch garantiert nicht tun, wenn er Post von der IHK bekommt. Wahrscheinlich wird er da eher die Auszubildende rausschmeißen, weil sie gewagt hat, den Mund aufzumachen. Alles muss man sich natürlich nicht gefallen lassen, aber die Frage ist, ob man mit den Konsequenzen leben kann.

Wäre es ein größerer Betrieb, würde ich auf jeden Fall raten, sich an den Personalrat oder die Frauenbeauftragte zu wenden, aber in einem Autohaus gibt es sowas vermutlich nicht und da stecken alle unter einer Decke. Wenn du anfängst, das Nest zu beschmutzen, wird es noch schlimmer werden.

Dass die Auszubildenden solche niederen Tätigkeiten ausführen müssen, ist bis zu einem bestimmten Umfang üblich (Kaffee kochen, Kopieren), zu McDonalds fahren und einkaufen halte ich schon für krass, aber als Azubi bist du nicht in der Position dagegen etwas zu machen. Du musst in dem System mitspielen, um nach oben aufzusteigen oder musst es dir leisten können, dich dagegen zu wehren.

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