Mefo wechsel:

Im Prinzip handelt es sich dabei zunächst um die Schuldverschreibung eines Unternehmens, das de facto eine staatliche Scheinfirma war.

de jure handelte es sich also um eine Art Schuldschein der "Matalurgischen Forschungsgesellschaft" (kurz "MeFo"), de facto um eine Schuldverschreibung des Reiches, sprich eine Art indirekte Staatanleihe.

Du gibst also der MeFo einen gewissen Betrag an Geld, mit dem Versprechen es zu eine späteren Zeitpunkt mit Zinsen zurück zu bekommen.

Soweit war es zunächst ein einfaches Kreditgeschäft.

Nun war der Umstand hier aber, dass es sich um eine staatliche Scheinfirma handelte, die Rückzahlung dieser Kredite damit de facto staatlich verbürgt war, womit, zummindest in der Theorie das Ausfallrisiko drastisch sank, so lange das Reich selbst zahlungsfähig war.

Diese Anleihen waren wie gesagt recht attraktiv verzinst und konnten auch gehandelt, sprich weiterverkauft werden.

Dadurch taugten sie als Parallelwährung.

Stell dir einfach vor, du hast 100 Reichsmark übrig, die du nicht gewinnbringend anlegen kannst. Du kaufst davon MeFo-Anleihen, auf die es im Jahr, meinetwegen 5% Zinsen gibt.

Am Ende des Jahres hättest du also 105 Reichsmark, die je nach Laufzeit bei der MeFo einfordern könntest.

Da die MeFo aber staatlich gedeckt ist und somit die Rückzahlung staatlich verbürgt ist, überlegst du dir natürlich aber das Geld wegen der vergleichsweise hohen Zinsen erstmal nicht abzuziehen, was bedeutet, dass die staatlichen Bürgschaften nicht aktiviert werden und die MeFo erstmal nicht zur Rückzahlung verpflichtet ist.

Jetzt hat du mit deinem Kredit an die MeFo nach dem ersten Jahr 5 Reichsmark dazu verdiehnt und gegenüber der MeFo Ansprüche auf insgesammt 105 Reichsmark.

Nimm an, du gerätst nun in finanzielle Schwierigkeiten weil du für deinen Betrieb bei mir Stahl kaufen musst, den es wo anders nicht gibt, weil meinetwegen gerade Generalstreik in der Stahlindustrie herrscht.

Jetzt benötigst du Mittel, hast aber nicht hinreichend Bargeld zur Verfügung.

Du könntest jetzt da die Laufzeit deiner Einlagen bei der MeFo noch nicht abgelaufen ist, deine gelder dort nicht herausziehen.

Zeitgleich müsstest du, wenn du einen Barkredit aufnimmst, darauf aber saftige Zinsen zahlen.

Deswegen kommst du auf folgende Idee:

Du bitest mir für die Stahllieferung, die du so dringen brauchst, an, mir deine MeFo-Anleihen abzüglich der Ansprüche auf die bereits fälligen Zinsbeträge zu überschreiben.

Auf Grund der faktischen Staaltichen Garantien und der Verzinsung, nehme ich wiederrum das als Zahlungsmittel gerne an und überlasse dir den Stahl den du brauchst.

Wir haben also unser Geschäft abgeschlossen, während die Bank geine Barmittel beschaffen muss und die meFo und der dahinter stehende Staat nicht genötigt sind die ausstehenden Forderungen zu bediehnen.

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Bedeutet:

Der Staat hat sich im Grunde auf dem Umweg der MeFo bei seinen Bürgern geld geliehen, das aber in seinen Bilanzen und somit auch im Staatshaushalt nicht auftaucht, weil er selber nicht Kreditnehmer ist, sondern lediglich für die Rückzahlung der Kredite an die scheinselbstständige MeFo bürgt.

Gleichzeitig können die Besitzsscheine an diesen Anleihen so lange sie sicher scheinen und attraktive Zinsen versprechen als Parallelwährung im Umlauf bleiben, dadurch sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass der Staat akkut Mittel aufbringen muss um die seine Verpflichtungen zu erfüllen, da die Besitzer dieser Schuldtitel gar nicht an einer Rückzahlung interessiert sind, dass zeitnah zurückgezahlt werden muss, weil sie lieber langfristig von den hohen Zinsen profitieren wollen.

Das kurzfristige Konsumwünsche eher gering waren, hängt auch mit den damals relativ schwachen Wechselkursen der Reichsmark gegenüber den bedeutenderen ausländischen Währungen zusammen, die den Import erschwerten und damit die Konsummöglichkeiten ohnehin einschränkten.

Dadurch stand dem Staat, ohne das er das irgendwo ausweisen Musste auf einmal eine sehr große Menge an Geld zur Verfügung und damit finanzierte er dann die illegale Aufrüstung.

Drohten Wechsel fällig zu werden, ließ sich der Rückzahlungstermin durch Erhöhung der Zinssätze faktisch hinausschieben, so dass die tatsächliche Kapitalknappheit des Reiches und die Taatsache, dass die Gelder in die Rüstung geflossen waren den Meisten nicht weiter auffiel.

Außerdem tauchten diese posten nicht in den Zahlungsbilanzen des Reiches auf, was international wegen der Rüstungsbeschränkungen der Versailler Vertrages und der Reparationsverpflichtungen und Modalitäten sofort zu massiven Konflikten geführt hätte.