Meine Ferndiagnose lautet: Depressivität

Das meine ich natürlich nicht ernst. Tatsächlich braucht es schon etwas mehr Zeit und Infos, das genauer einzugrenzen.

Beruflich hatte ich lange mit psychisch erkrankten Personen zu tun und hab viele Gutachten gelesen. Die Gutachten wurden häufig erstellt, bevor dann später eine gesicherte Diagnose im Rahmen längerer Therapien erfolgte. Ich war erstaunt, wie häufig die Gutachter nur aufgrund eines halbstündigen Gespräches zum selben Ergebnis kamen wie die Therapeuten, die sich dann später sehr viel intensiver mit den Patienten beschäftigten.

Es gibt aber Erkrankungen, die gut diagnostizierbar sind und welche, bei denen wechselnde Fachleute auch immer wieder zu unterschiedlichen Meinungen kamen.

Wenn die Gutachter gar nicht so richtig einschätzen könnten, warum sich jemand sehr sonderbar verhielt, gab es jeweils die sehr allgemeine Diagnose "Hirnorganisches Psychosyndrom", die eigentlich gar nicht viel aussagt.

Meistens können Fachleute recht schnell erkennen, was los ist. Aber nicht immer werden sie es Dir auch sagen wollen, was sie denken, bevor sie sich wirklich sicher sind.

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