Deiner Fragestellung entnehme ich, dass die Katze kastriert wurde (Eierstöcke entfernt). Bei der Sterilisation werden nur die Eileiter durchtrennt; die Katze wird nach wie vor rollig und paart sich, kann aber nicht trächtig werden. Was letztlich zu Dauerrolligkeit führt. Kein verantwortungsvoller Tierarzt würde so etwas machen.

Auch wenn die Katze nicht rollig ist, so will sie doch im Frühling verstärkt nach draußen, jagen, ihr Revier erkunden. So ticken Katzen nun mal. Es gibt zwar Katzen, die sich für die Welt draußen nicht interessieren, aber deine gehört nun mal nicht dazu. Zumal sie die Freiheit ja auch immer mal schnuppern durfte.

Eine Katze an der Leine zu führen ist alles andere als artgerecht. Katzen können dank ihrer Wendigkeit und Schnelligkeit vor Gefahren fliehen, z.B. durch Klettern oder Wegschlupfen. Sie bewegen sich auch gerne im Gebüsch oder hinter Zäunen. Diese Möglichkeit nimmst du der Katze, wenn du sie mit einer Leine festhältst und quasi auf den Menschenweg zwingst. Sie ist allen Gefahren schutzlos ausgeliefert. Stell dir vor, du würdest aus einem Auto an der Leine gehalten und müsstest auf der Autobahn laufen. Hinterher würdest du wieder in deine schicke Wohnung eingeschlossen, gut versorgt, aber ohne Kontakt zu anderen Menschen.

Wie man heute weiß, ist die Einzelhaltung von Katzen nicht artgerecht. Ganz besonders gilt das für Britisch-Kurzhaar-Katzen. Die Tiere sind sehr gesellig und brauchen Artgenossen um sich. Wenn sie das nicht haben, drehen sie am Rad. Werden unglücklich oder neurotisch.

Deine Katze will einfach nach draußen, und sie versteht nicht, warum die bocksturen Menschen das nicht kapieren. Sie versucht es also auf alle erdenklichen Weisen. Mit lautem Gemaunze, weil das bisher immer am besten gewirkt hat. Später wird sie am Türspalt lauern und jede Möglichkeit nutzen, nach draußen zu entwischen. Sie könnte sich auch aus dem Fenster drücken oder vom Balkon springen. Die Gefahren sind ihr irgendwann egal.

Katzen können strategisch denken und finden fast immer irgendeinen Weg. Und sie geben nicht auf. Glaub mir, wenn eine Katze wirklich raus will, kommt sie auch raus. Gesund oder verletzt, lebend oder tot.

Was ihr tun könnt:

  • Katze rauslassen, erst mitgehen, später wird sie alleine zurechtkommen.
  • Leine weglassen!
  • Der Katze den Umgang mit ihresgleichen ermöglichen, am besten durch eine Zweitkatze. Am Anfang kann das Reibereien geben, zumal eure Katze durch die lange Einzelhaft vielleicht wunderlich geworden ist; aber das legt sich.
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