Ich schätze Nietzsche - er ist ein Philosophe, der den Leser zum Mit und Selberdenken zwingt - mehr kann ein Philosophe nicht erreichen. Und er hat stellenweise eine Boshaftigkeit - einen extrem dunklen Humor die ihn auch noch verdammt unterhaltsam macht.
... und wahrscheinlich ist er der Philosophe, der am Gefährlichsten ist, weil seine art des Philosophierens einem oft eine Falle stellt... er Nietzsche verleitet dazu, ihn bei flüchtigem und oberflächlichem Lesen misszuverstehen - und er tut das in reiner Absicht.
Auch Schopenhauer ist nicht zu verachten, auch wenn sein Hauptwerk trocken wie Dune der Wüstenplanet ist - seine kleineren Schriften sind extrem witzig, beschäftigen sich mit den abstrusesten Themen (z.b. der Kunst zu beleidigen oder die Kunst Geister zu sehen oder der Kunst, immer recht zu behalten) und mit ebensolchem Augenzwinkern
Aristoteles sollte man zumindest das eine oder andere gelesen haben. Er ist der grosse Logiker und Systematiker der dem Denken der Westlichen Welt das Raster der Logik einimpfte und das Prinzip des Wissenschaftlichen Denkens mehr oder weniger erfand)
Paracelsus - kein Philosophe im klassischen Sinne, aber trotzdem Frei im Geiste genug ein Philosophe zu sein. Hinter Alchemie und einem ganzen Fass voll mittelalterlicher Beleidigungen gegen seine Wiedersacher steht er auf der Grenze zwischen Rainesance und Mittelalterlichem Denken, ist ebenso ein Geschulter Systematiker mit wissenschaftlicher Akribie, erhebt das Experiment und die Beobachtung zum Prinzip der Biologischen Forschung (speziell der Medizin), ist auf der anderen Seite aber auche in Mystiker dessen Welt voller Geister, Höheren Mächten, Signaturen, Horoskopeinflüssen und dergleichen ist.
Der Prediger (Altes Testament ;) ) - schon alleine im Kontext der Bibel, einem Buch das wie kein zweites von der Dogmatik eines einzigen und auch noch persönlichen Gottes erfüllt ist ein solches Statement des Nihilismus zu lesen macht den Prediger einzigartig
das Daodejing (Tao Te King) - ein kleines Buch, das man sowohl durchlesen kann, als auch quer lesen, oder hin und wieder aufschlagen - die Essenz fast allen philosophsichen Denkens östlicher Schule ist auf dieses kleine Buch zurückzuführen (namentlich die beiden Hauptstöhmungen der Chinesischen Philosophie, also den Taoismus und den Konfuzianusmus...)
und ebenso - Yjing (i - Ging) welches das zweite Standbein der Chinesischen Philosophie darstellt (unter anderem haben Lao Tse, Konfuzius und Dsuang-tsi Kommentare zum i Ging geschrieben) - ebenfalls zum quer und hin und wieder lesen
Umberto Eco - der Scherzkecks des Denkens. Als Denker dekonstruiert er im Platonischen Sinne (Höhlengleichniss) die Einheit zwischen dem, was wir Warnehmen und dem, was die Wahrnehmung auslöst, und tut dies in einer Art die an Okkhams Dekonstruktion der EInheit von Wort mit dessem, was damit ausgedrückt werden soll erinnert. Ausserdem hat er mit "Der Name der Rose" eines der best durchdachtesten Büchern geschrieben - wahrscheinlich das einzige dass es schaft, sowohl die Philosophie als auch das gesammte Soziale,Politische, Wirtschaftliche, Weltanschauliche, Wissenschaftliche und Theologische Gefüge des Spätmittelalters umfassend darzustellen.
Stanley Kubrik - der Philosophe hinter der Kammera ;)