Es ist sehr schwer -vor allem als Außenstehender- DIS bei jemandem zu erkennen. Selbst unter psychologischer Behandlung kann es manchmal Jahre bis zu einer tatsächlichen Diagnose dauern. Wenn man sich viel mit dem Thema auseinandersetzt und man sich dementsprechend auch besser darüber auskennt, fällt es einem offensichtlich leichter bestimmte Merkmale von DIS zu erkennen, als wenn man kaum etwas darüber weiß. Jedoch sollte man bei anderen Menschen nicht versuchen, sie wegen einigen Sachen die einen vielleicht an DIS erinnern direkt als Betroffenen abzustempeln. Schon gar nicht sollte man versuchen, Personen zu befragen und ihnen seinen Verdacht mitzuteilen.
Wenn besagte Personen selbst noch nicht wissen, bzw. erkannt haben sollten, dass sie DIS haben, hat das einen guten Grund. Die Krankheit dient als eine Art Schutzmechanismus und verdrängt schwere traumatische Kindheitserinnerungen bei denen Betroffene nicht in der Lage waren, diese zu verarbeiten. Wenn sie es also noch nicht wissen oder noch keinen sonderlichen Verdacht haben, dann sind sie einfach noch nicht bereit dafür, sich an all das Verdrängte zurückzuerinnern und es nachträglich durchleben und verarbeiten zu müssen. Aus diesem Grund sollte man ihnen auch nichts über mögliche andere Anteile oder komische Verhaltensweisen oder Aussagen von ihnen erzählen. Informationen die Außenstehenden wie Kleinigkeiten vorkommen, könnten Betroffenen extremen Schaden zufügen.
Wenn man sich viel damit auseinandersetzt und man dann jemanden kennt bei dem man vermutet das er/sie DIS haben könnte, sollte man seine Vermutung lieber für sich behalten und dem womöglich Betroffenen am besten überhaupt nichts von seiner Theorie, oder auffälligem und eigenartigen Verhalten, bzw. Aussagen erzählen. Denn wie gesagt, wenn sie es selbst noch nicht rausgefunden haben, hat das einen guten Grund. Wenn man ihnen von seiner Theorie und seinen Beobachtungen erzählt und sie bis dahin noch nichts davon wussten, könnte das verheerende Auswirkungen haben -falls sie überhaupt DIS haben sollten.