Ich will da mal ein paar Details klarstellen:
Eine Frau darf sich laut Prostitutionsschutzgesetz vom 1.7.2017 nicht mehr „wegen Armut“ prostituieren.
Das ProstSchG regelt keine Gründe, wegen denen man der Sexarbeit nachgehen darf oder nicht.
Sie muss entweder ganz aufhören, oder ihr Gewerbe anmelden ( Hurenpass ) ,
Keine Gewerbeanmeldung, sondern Anmeldung nach ProstSchG
es in dafür vorhergesehenen Räumlichkeiten tun ( macht sie es in ihrer Privatwohnung, wird diese von der Behörde geschlossen und die Frau darf dann in einer überfüllten Obdachlosenunterkunft mal fragen, ob noch ein Bett in einem 8 Betten-Zimmer frei ist ) ,
Behörden "schließen" keine Wohnungen. Möglicherweise kündigt der Vermieter. Bei den in der Sexarbeit erzielten Einkommen ist man üblicherweise nicht auf eine Obdachlosen-Unterkunft angewiesen,
in der sie eine Bordell-Miete von 60,-€ pro Tag bis 120,-€ pro Tag bezahlen muss.
Es gibt da in der Branche die unterschiedlichsten Modelle. Wer auf dem Straßenstrich oder als Callgirl/Escort arbeitet, zahlt gar keine Miete.
Sie muss ihre Werbung bezahlen ( 70,-€/Monat bis 400,-€/Monat )
Das geht auch günstiger, teilweise sogar kostenlos. Oder sie arbeitet in einem Laden, bei dem sie nicht extra Werbung machen muss.
und sie muss Steuern bezahlen ( 750,-€/Monat bis ? ) ,
Bei der Einkommensbesteuerung gibt es keine solche Mindeststeuern (Wenn wir jetzt mal davon absehen, dass Steuern ganzzahlige Euro-Beträge sind und man bei einem zu versteuernden Jahreseinkommen von 11.612,00 Euro für das gesamte Jahre 1,- Euro Einkommensteuer bezahlt - das Düsseldorfer Verfahren ist ein Steuer-Abschlag und ersetzt nicht die Einkommensteuer-Erklärung).
ansonsten kommt sie in‘s Gefängnis.
Bei den Beträgen, die Sexarbeiter hinterziehen, werden üblicherweise keine Gefängnisstrafen verhängt.
Zusätzlich muss sie etwa 800,-€ /Monat für Krankenversicherung bezahlen.
Ich verweise einfach mal auf https://www.berufsverband-sexarbeit.de/index.php/sexarbeit/gesetze-2/krankenversicherung/
Kunden zahlen im Schnitt 80,-€. Für etwas ältere oder übergewichtige oder unattraktive Frauen ist dieses oftmals ein Minus-Geschäft, aus dem sie kaum herauskommt.
Wenn diese Frauen in der Sexarbeit Minus machen - wovon leben Sie? Und mit welchem Geld decken sie die dauerhaften Verluste aus der Sexarbeit, aus der sie ja angeblich nicht heraus kommen? Gegen diese Aussage spricht schon die Logik.