Schrecklich zu lesen, dass hier kaum jemand neutral kommentieren kann...
Vielleicht sollten sich gewisse andere "einer Therapie unterziehen", denn hier werden Themen viel zu persönlich genommen.

Hassen würde ich es nicht direkt nennen; eher tiefe Ablehnung. Du bist 16, mitten in der Pubertät. Ich kann verstehen, dass du dich genervt fühlst, wahrscheinlich in deiner Privatsphäre sogar angegriffen. Allerdings haben die Anderen recht: das Verhalten deines Bruders ist völlig normal. Du bist nunmal sein Bruder, du bist sein Vorbild und er hat dich gern. Versuch dich ihm zu öffnen und auf ihn einzugehen, denn wenn er nach deiner Aufmerksamkeit sucht, bist du ihm sehr wichtig. Es wäre egoistisch, ihn abzustossen. Du bist nicht gezwungen, ständig mit ihm etwas zu unternehmen oder zu reden. Sag ihm wann es dir passt, aber weise ihn nicht ab. Wie würdest du dich fühlen, wenn andere dich abweisen, weil du nervst? Vielleicht wirkst du auf 18jährige genauso nervig.
Familie ist wichtig und auch wenn er nervt (und ja, Kinder mit 12 sind nunmal sehr laut, aber das ist normal), ist es doch nicht schlimm, sich 5 Minuten ihm zuzuwenden oder ggfs ihm zu sagen, wie du dich fühlst und dass er dich nicht stören soll. Ich empfehle dir nur, dich zusammenzureissen. Ich kenne das von Geschwistern: man ist genervt und kackt den anderen an. Damit erreicht man aber gar nichts. Liebe Worte nimmt man sich eher zu Herzen und kann man auch besser nachvollziehen; dann fühlt sich keiner angegriffen.

Hasse deinen Bruder nicht gleich. Eines Tages wirst auch du ihn brauchen ;)

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Oh ja, damit habe ich persönlich Erfahrung gemacht, weshalb ich mir bei meiner Mutter immer dieselbe Frage gestellt habe: wieso ein Kind in die Welt bringen, wenn man nicht damit umgehen kann.

Gut, bei meiner Mutter und bei vielen anderen Eltern gibt es Gründe. Meine Mutter wurde in ihrer Kindheit jahrelang emotional sowie körperlich missbraucht. Ihr war der Missbrauch nie bewusst und konnte deswegen nie etwss dagegen tun. Meine Mutter hatte starke Beziehungsprobleme sowie Minderwertigkeitskomplexe und wollte ein Kind als Liebesbeweis von meinem Vater. Das war mehr oder weniger die falsche Entscheidung, denn meine Mutter hat nie gelernt, mit ihren Problemen vernünftig umzugehen. Für sie war Gewalt immer die Problemlösung.

Also, meine Theorie ist: Menschen, die aggressiv und handgreiflich auf ihr Kind reagieren, haben nie gelernt, ihre Wut zu regulieren, aufgrund vergangener, negativer Erfahrungen. Sie projezieren ihre Probleme auf das Kind und nennen die "Provokation" des Kindes als Grund ihres Ausbruchs, obwohl Kinder erst lernen müssen und nie beabsichten, jemandem wirklich weh zu tun. Ein Erwachsener ohne Missbrauchserfahrungen, der gelernt hat, mit Gefühlen gerecht umzugehen und sich seines Verhaltens bewusst ist, reagiert nicht so. Denn normalerweise müssten Erwachsene sich des Verhalten des Kindes bewusst sein, Ruhe bewahren und nicht alles als Angriff sehen, sondern drüber stehen.

Aber viele sind sich deren Probleme leider nicht bewusst. Da kann nur eine Therapie helfen, die einem hilft, mit seinen Gefühlen klarzukommen und nicht gleich zu platzen, sondern die Situation zu analysieren und dann angemessen zu reagieren.

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Und was ich noch zu meinem vorherigen Text ergänzen will: man sollte die Menschen nicht direkt verurteilen. Ich kenne viele Mitmenschen, die trinken, um ihre Probleme zu lösen. Aber es gibt immer einen Grund dafür; sei es familiäre Probleme, Pubertät, Minderwertigkeitskomplexe usw. Man weiss nie, was in anderen Menschen vor sich geht. Und wenn man sich in Alkohol stürzt, muss das Problem überwältigend sein. Nicht jeder kann damit perfekt umgehen, nicht jeder sieht alles locker und nimmt alles gleich auf; es gibt nunmal auch sensible Menschen. Deswegen ist es umso wichtiger, auf diese Menschen einzugehen und zu versuchen, ihnen zu helfen. Denn durch Probleme und Stress ist man nunmal geschwächt..

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Ich würde sagen, jeder hat eine andere Art mit Stress umzugehen. Manche Menschen gehen "nach außen", manche eher "nach Innen". Dh: manche lösen ihre Probleme außerhalb, fliehen vor ihren Problemen, indem sie ständig rausgehen, mit Freunden sich besaufen, Drogen konsumieren usw, eben weil diese Dinge eine beruhigende Wirkung haben und Stress abbauen. Man kann dann für eine kurze Zeit dem Alltag entkommen, weil das Bewusstsein benebelt wird. Aber es gibt auch Menschen, die sich eher isolieren und in ihren Gedanken oder Online versuchen, das Problem zu lösen. Das hängt aber jeweils von der Persönlichkeit ab.

Wenn ein Mensch gestresst ist, versucht er den Stress schnellstmöglich abzubauen, weil er als störend empfunden wird. Und wenn Stress einem zu viel wird und man schafft es nicht, ihn abzubauen, dann greifen wir nunmal zu härteren Methoden. Ja, ein Mensch ist in dieser Zeit anfällig und "schwach", aber nicht alle, die trinken oder rauchen, gehen automatisch Stress aus dem Weg. Es gibt noch zahlreiche andere Gründe Alkohol zu trinken, oder Drogen zu konsumieren. Aber es kommt eben darauf an, was für ein Mensch man ist und welche Lösung man für einen selbst wählt. Jedoch sind Alkohol und Drogen auf die Dauer keine gute Lösung. Sich dem Problem zu stellen und mit jemandem darüber zu reden ist viel effektiver.

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Oh ja, das kenne ich zu gut.

Ich habe ebenfalls diese schlechten Erfahrungen wie du gemacht. Ich wurde gemobbt mit der Begründung, dass ich 1. zu kindisch 2. zu glücklich sei. Die anderen konnten nie ertragen, dass ich anders und trotzdem glücklich bin. Immer mussten sie mich nachäffen, mich fertig machen, mich auslachen und ausgrenzen. Ich bereue es selber, dass ich nie etwas dagegen unternommen habe. 

Ich verstehe, was du durchmachst. Dadurch, dass wir unseren erlebten Kummer und unsere Wut unterdrückt haben, kommt alles nun wieder hoch.Glaub mir, alles Verdrängte kommt irgendwann wieder hoch. Ich redete mir immer ein, dass ich niemanden hasse (ich bin gegen Hass und habe immer versucht, die Handlungen anderer zu verstehen.), aber dabei wollte ich mir nur nie eingestehen, dass es weh getan hat. Irgendwann kam nämlich der Hass und die Wut bei mir hoch. Das war eine schwierige Zeit, aber um das zu bewältigen, hörte ich Metal und stellte mir vor, wie ich jedem alles zurückzahlte. Verstehe mich nicht falsch, niemand ist ein schlechter Mensch, weil er seinen Hass zugibt. Ich würde in Realität nie jemandem weh tun, aber ich musste meine Wut damals abbauen. Deswegen gebe ich dir den Tipp, dass du auf dich gut aufpasst. Wut ist ok. Du musst sie akzeptieren, denn nur so kannst du sie loswerden. Letzendlich ist sie da, um dich zu beschützen. Wut signalisiert, dass jemand verletzt ist und die Grenze überschritten wurde. Und anscheinend haben die Menschen deine Grenze überschritten. Deswegen ist es in Ordnung, wütend darauf zu sein. Das bedeutet ja nicht gleich, dass du die Fassung verlierst und unvernünftig handelst. Ich habe meine Moral beibehalten und bin immer noch ein guter Mensch, denn meine Gefühle habe ich mit mir selber geklärt und es nicht an anderen ausgelassen.

Also, das alles ist sehr frisch. Es sind erst 4 Monate her und dein Körper bzw dein Unterbewusstsein verarbeitet das Geschehen in Form von Alpträumen. Das ist leider normal und zeigt, dass es dir nahe gegangen ist. Ich bekam damals auch Alpträume, aber genau so verarbeiten wir, auch wenn es weh tut. Gib deiner Psyche, deinem Geist und Körper Zeit zum heilen. Zeit heilt alles. Deine Schmerzen werden vergehen. Du beschleunigst das ganze, indem zu versuchst, das ganze Geschehen zu analysieren und zu verstehen. Das half mir damals. Ich meine, wer mobbt denn jemanden, weil er "zu nett" ist? Das ist kein richtiger Grund! Glaubst du ihnen? Ich finde nämlich, dass Freundlichkeit eine super Eigenschaft ist. Wenigstens beachtest du die Gefühle anderer und hast es nicht nötig, jemanden schlecht zu machen.

Wie dem auch sei, mir half es damals, als ich mir überlegte, wieso diese Menschen sowas tun. Da du sie nicht angegriffen hast, gehe ich davon aus, dass sie sich aufwerten wollten, indem sie jemand anderen erniedrigen. So wie bei mir damals. Wenn ein Mensch jemanden Schwächeres sucht, um sein Ego aufzubessern, dann bedeutet es, dass dieser Mensch wenig von sich selber hält. Denn wer Selbstbewusstsein hat, leidet weder an Zwang und wird kein Mitläufer, weil er niemandem etwas beweisen muss und hat es nicht nötig, sich an jemandem aufzuwerten. Also im Grunde genommen können dir diese Menschen leid tun. Sehe es so: du bist besser als die. Du hast sowas nicht nötig und schon gar nicht verdient. Und wenn du daran glaubst, wenn du dir mehr vertraust als denen, weil das, was sie über dich gesagt haben, nicht wahr ist, dann gewinnst du und steht über ihnen. Du musst zu dir halten und dir klar machen, dass es eine schwierige Zeit war, aber nichts von den Gerüchten stimmte. Es bedeutet also, dass du mit dir selber zusammenarbeiten musst, um dagegen anzukommen. Als nächstes würde ich versuchen, einen Freundeskreis aufzubauen, wo Menschen ähnlich denken und handeln wie du. Und glaub mir, diese Menschen gibt es da draussen. Du musst nur offen dafür sein und immer weiter suchen. Denn wenn dich jemand unterstützt und dich mag, dann fühlst du dich automatisch besser und kannst sagen, dass die Anderen kein Recht hatten, weil du Freunde gefunden hast, die dich eben lieben wie du bist. 

Ich lege dir noch eine Sache ans Herz: lerne, dich zu verteidigen. Jetzt hast du die Möglichkeit, alles besser zu machen. Lass nicht zu, dass du leidest. Denn du verdienst sowas nicht, richtig? Also zeig den Menschen, dass du auch Rechte hast und sie dich nicht so behandeln können wie sie wollen. Zeig ihnen wo es lang geht und sie werden dich in Ruhe lassen. Ich meine, was sollen sie denn schon tun? Sie können deine Würde nicht angreifen, wenn du es nicht zulässt. Gehe denen aus dem Weg, leg dich mit niemandem an, aber behalte deinen Stolz und denke immer wieder, dass du besser als das bist.

Viel Glück! :)

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Deine Therapeutin ist die letzte Person, die dich verurteilt, also kannst du ihr alles sagen.

Ich habe 3 Jahre Therapie hinter mir und für mich war meine Therapeutin auch sehr wichtig, weil sie die einzige Person war, die mich nicht veurteilte, mich wirklich verstand und versuchte zu helfen. Ich denke, bei dir ist das ähnlich. Du freust dich bestimmt auch jedesmal, wenn du zur Therapie gehst. Und ich bin mir sicher, dass sie das verstehen wird, zu dem sie es sich bestimmt schon denken kann (also welche Rolle sie in deinem Leben spielt).

Ich bin mir sicher, dass die "Beziehung" bzw die Gefühle beidseitig sind. Klar, ihr seid jetzt keine besten Freunde. Es ist immer noch ein Arztbesuch und sie wird dafür bezahlt, aber sie hätte Psychologie nie studiert, wenn sie keine Empathie empfinden und nicht helfen wollen würde, also denke ich, dass sie das Kompliment annehmen wird.
Außerdem ist es auch ihre Aufgabe, dafür zu sorgen, dass du stabil wirst und auch bald ohne sie leben kannst :)

Aber ich denke, es ist kein Problem, wenn du ihr sagst, ihr sogar dankst, wie sehr sie dir doch hilft und dass es dir wichtig ist. Trau dich.

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Das kenne ich zu gut. Ich hatte anfangs dieselben Probleme mit meinem Freund.
Nach einigen Recherchen fand ich dann heraus, dass er von seinen vorherigen Freundinnen mies behandelt worden ist und ich jetzt die Konsequenzen abbekomme. Irgendwann ist das Fass voll und es kommt zu so sturen Reaktionen. Auf einmal ist alles ein Spiel und es gibt nur eine Meinung, nur einen Gewinner. Und das musste immer er sein.

Hast du deinen Freund mal gefragt, wieso er so reagiert? Kennst du seine Vergangenheit und somit mögliche Gründe für sein Verhalten?
Mein Freund musste sich damals ständig beweisen, um gut anzukommen. Wenn dies nicht der Fall war, verteidigte er sich, als ob seine Existenz davon abhinge. Und leider steckte bei ihm mangelndes Selbstbewusstsein dahinter, was ich direkt erkannte.

Nun, ich kenne deinen Freund nicht, nur du kannst herausfinden, was los ist. Ich würde mich in einer ruhigen Minute mit ihm zusammensetzen (Vorwürfe sind hier Fehl am Platz, sie versetzen ihn in eine erneute Verteidigungsposition). Ihr seid aber Partner, ihr liebt euch. Also behandelt euch auch so.
Mach ihm klar, dass du ihm seine Meinung nicht wegnehmen willst. Du willst ihn weder kritisieren, noch verletzen, noch angreifen, sondern mach ihm klar, dass es in manchen Situationen nunmal Meinungsverschiedenheiten gibt (aber trotzdem jeder ein Recht auf seine Meinung hat), aber man einen Kompromiss finden muss, um miteinander zu leben. In einer Beziehung ist es wichtig, aufeinander einzugehen. Vielleicht wenn du auch deine Fehler ihm offen gegenüber gestehst (glaub mir, an Streit in Beziehungen sind immer beide daran schuld), gesteht er sich auch seine ein. Vielleicht hat er nämlich Probleme mit Kritik, weil er sich sonst erniedrigt fühlt.
Mach ihm gleichzeitig klar, wie du dich fühlst, dass es dich verletzt und du doch nur möchtest, dass sich etwas zum besseren ändert.

Wenn das nicht funktioniert und er abblockt, dann versuche es immer wieder. Frag ihn vielleicht auch mal, wie er sich fühlt und betone, dass du ihn liebst.
Aber gib nicht auf und erwarte auch nicht, dass alles von heute auf morgen besser wird. Das dauert seine Zeit. Aber wenn ihr euch liebt und es beide wollt, dann werdet ihr das gemeinsam hinkriegen, so wie mein Freund und ich auch.
Und wenn es nicht besser wird, dann werde du auch ernst und signalisiere ihm, dass er so nicht weiterkommt und er dich sonst verliert (nutze das aber erst als aller letzte Lösung), und wenn es ihm dann immer noch egal ist, dann verdient er dich nicht. Aber daran wollen wir nicht denken.

Viel Glück! :)

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