Hallo liebes Internet und Fremde, mein Name ist Stephan ( 27 ) und ich versuche das hier so kurz wie möglich zu halten. Mir wurde vor ein paar Tagen eine eher verheerende Nachricht mitgeteilt, mit der ich im Moment versuche umzugehen.

Meine Partnerin (27 Jahre, 3 Jahre Fernbeziehung innerhalb Deutschlands) hat sich dazu entschlossen nach Griechenland auszuwandern. Sie ist hier geboren, hat aber eine „reine“ griechische Familie und Verwandte vor Ort. Sie ist dementsprechend auch anders erzogen worden als ein „normal deutsches“ Kind, durfte aber natürlich die Vorteile der deutschen Infrastruktur genießen. Der Schock sitzt natürlich tief und ich habe auch schnell begriffen, dass es eine Situation ist, in der kaum etwas beitragen oder machen kann.

Sie besucht jährlich für mehrere Monate Griechenland, um dort freiwillig im Tierheim zu arbeiten und ihre Verwandte zu besuchen. Ich denke, sie war schon vor unserem Zusammenkommen in Aufbruchstimmung und dies hat sie auch immer wieder erwähnt. Ihr würde der deutsche „Way of Life“ nicht gefallen und in Griechenland sei sie natürlich freier und unbeschwerter.

Sie ist nun seit fast 3 Monaten vor Ort und natürlich bemerke ich, wie sie sich auch von mir distanziert. Letzten Endes hat sie sich dann mitgeteilt und mir ihre in ihren Worten" Gedanken“ ausgesprochen. Sie habe es seit einer Weile wirklich nicht mehr leicht in Deutschland und es würde sie alles stark belasten. Es ist vielleicht noch relevant zu erwähnen, dass sie psychisch auch nicht die stabilste Person ist und vom Charakter sehr idealistisch und frei lebend ist.

Dennoch war / (ist?) unsere Beziehung alles in allem für mich etwas „echtes“ würde man sagen. Frei, liebevoll, voller Spaß und einfach harmonisch. Ich liebe sie sehr und auch sie liebt mich sehr. Es gab kaum Streitereien und wir sind menschlich gut aufeinander abgestimmt/ergänzend.

Meine Situation ist natürlich kompliziert, da ich menschlich gesehen Verständnis für sie habe, ihr gut gestimmt bin und sie glücklich sehen möchte. Partnerschaftlich fühle ich mich natürlich nicht einbezogen und übergangen.

Sie wird in mehreren Wochen wieder zurück nach Deutschland kommen und wir beide haben uns darauf, geeinigt einander anzuhören.

Diese Situation ist für mich sehr tragisch und es hat mir den Teppich unter den Füßen weggezogen. Ich habe natürlich meine eigene Meinung zu diesem Thema und auch eine gewisse Sorge, dass sie eigentlich vor ihrer inneren Problematik davonläuft, anstatt sie anzugehen.

Dennoch möchte ich nicht urteilen, da ich mir vorstellen kann ,dass sie ggf. die größte Last in sich trägt.

Ich habe momentan Schwierigkeiten einen Ansatzpunkt für all dies zu finden und weiß auch das man reisende nicht aufhalten soll.

Ich bedanke mich für die Zeit und die Energie des Lesens und Gedanken machens und wünsche euch allen einen schönen Sonntag.

LG Stephan