Ich habe gerade nach dem Wort freilich gegoogelt und bin auf den Thread hier gestoßen. Ich kann die Frage, ob es hochdeutsch ist nicht beantworten, aber wollte einfach mal meine Beobachtungen teilen.
Ich komme aus Norddeutschland (Raum Hannover) und benutze das Wort freilich wirklich nie. Allerdings finde ich, dass es sehr hochdeutsch bzw. nach standartdeutsch aussieht, soweit man ein Wort nach optischen Kriterien beurteilen kann. Das Wort frei und das Suffix -lich, sind ja nichts ungewöhnliches.
So wie du, studiere ich auch Englisch und Geschichte, bis jetzt hatte ich nur Seminare zum Mittelalter oder zur Neuzeit belegt (oder halt zur englischen Sprache) und bin dabei noch nie auf das Wort freilich in einem wissenschaftlichen Text gestoßen. Dieses Jahr belege ich zum ersten mal ein Seminar zur (griechischen) Antike und das Wort taucht plötzlich in jedem wissenschaftlichen Text zu unserem Thema auf. Wir mussten für das Seminar ein Buch lesen und auf jeder Seite findet sich das Wort mindestens einmal wieder, was mich langsam echt wahnsinnig macht (liegt wahrscheinlich nur an mir). Jetzt, wo ich für meine Hausarbeit recherchiere, lese ich es immer wieder. Langsam glaube ich, dass es ein Slangwort der Altertumsforscher*innen ist.
Aber zurück zu der Frage: generell würde ich sagen, dass freilich ein standartdeutsches Füllwort ist. Da momentan der Konsens herrscht, dass man mit Füllwörtern sparsam umgehen soll, würde ich es auch in einem Bewerbungsanschreiben vermeiden.
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