Wenn ich ein Vogel wär flög ich zu dir, da ich kein Vogel bin vögel ich hier.

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https://de.wikipedia.org/wiki/Heilige_Kuh

In Indien weist schon der Sanskrit-Name aghnya (die Unantastbare) auf eine vergleichbare Tradition. In den hinduistischen
Religionen ist der Schutz der Kuh bis in die heutige Zeit ein wichtiges
Element. Für die meisten Hindus ist die Kuh unantastbar. Selbst bei
jenen, denen sie nicht ‚heilig‘, sondern lediglich ein wichtiges Symbol
ist, hat sie doch einen besonderen Stellenwert, und das Töten von Kühen
ist für die meisten undenkbar. Für traditionelle Hindus wäre dies ein
besonders verunreinigendes Vergehen; und sind auch nicht alle
Vegetarier, so ist es für die meisten ausgeschlossen, Rindfleisch zu
essen. In der Geschichte war der Kuhschutz so wichtig, dass islamische
Eroberer ihren Heeren oft Kühe vorantrieben, wodurch Hindus sie nicht
angreifen konnten.

Bei der ökonomisch-ökologischen Betrachtung der hinduistischen Lehre,
die den Verzehr von Rindfleisch verbietet, wird allgemein von einer
irrationalen Ideologie gesprochen, durch die Inder ein im Überfluss
vorhandenes wertvolles Nahrungsmittel missachten und sich stattdessen
mit knapperer, weniger qualitätvoller Nahrung begnügen. Die gegenwärtige
Situation der Rinderhaltung ist jedoch nicht allein eine Folge des auf
die Rinder angewandten Prinzips der Gewaltlosigkeit (Ahimsa), sondern ist ebenso das Ergebnis einer lange währenden ökologischen Anpassung.

Nach dem Anthropologen Marvin Harris (1927–2001), dessen erster Artikel zum Thema (The Myth of the Sacred Cow)
1965 erschien, nehmen die indischen Kühe (vor allem die frei auf dem
Land und teilweise in den Städten herumlaufenden Rinder) bis zu einem
gewissen Grad eine für den Menschen nützliche Rolle ein. Deren
Brauchbarkeit wird wiederum als Rückbestätigung dafür gesehen, das
Prinzip der Ahimsa weiterhin beizubehalten. Der praktische Nutzen der
Rinder in Indien umfasst die Produktion von Milch, Dung als
Brennmaterial in ländlichen Haushalten, Einsatz als Zugtiere in der
Landwirtschaft, Fellverarbeitung und die Verwertung von Gemüseresten und
sonstigen pflanzlichen Abfällen. Auch wenn heilige Kühe nicht
geschlachtet werden, erreichen sie dennoch im Durchschnitt kein hohes
Alter. Viele unbrauchbar gewordene Tiere sterben aufgrund von
Futtermangel und schließlich durch völlige Vernachlässigung.[2]

Die utilitaristischen
Thesen Harris, wonach das Verhältnis der Inder zu den Kühen einzig auf
ökologische Erwägungen zurückzuführen sei, kritisierte Ariel Glucklich
(1997), der Harris vorwarf, er würde die Heiligkeit der Kuh zu einer
Kalorienzählerei herunterrechnen.[3]
In die von Harris angestoßene Kontroverse brachten andere Forscher
ökologische, politische, religionsphilosophische und psychoanalytische
Argumente ein, ohne in der grundsätzlichen Bewertung Einigkeit zu
erzielen.

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