Wer kennt die Sendung nicht? Da ich in einem Teil der DDR lebte, in dem "Westfernsehen" nur bei sehr gutem Wetter zu empfangen war (Vorpommern) - es gab damals bei uns tatsächlich den Begriff "Westfernsehwetter", habe ich mir den "Schwarzen Kanal" als Kind/Jugendlicher mitunter angeschaut, um überhaupt Westfernsehen sehen zu können. Hatte nie jemand Lust, mitzuschauen, daher selten. Die Ausschnitte aus ARD und ZDF waren zwar immer sehr kurz, aber eindrucksvoll für mich. Schnitzler und seine Meinung dazu konnte ich dabei komplett ausblenden - das hatte ich in der Schule gelernt.

Besonders eindrucksvoll war es einmal für mich, nach dem Besuch bei meiner Oma in Sachsen-Anhalt, wo man wirklich Westfernsehen sehen konnte, vollgesogen mit ARD- und ZDF-Eindrücken zurück in Vorpommern Ausschnitte aus denselben Sendungen am Montag darauf im Schwarzen Kanal kommentiert zu sehen. Ich habe von Schnitzler bewundert, was der alles aus diesen Beiträgen von ARD und ZDF entnehmen konnte! Das hatte ich im Original vorher alles nicht erkannt ;-)

Später konnte ich darüber natürlich nur lachen.

In der Schule haben wir gelernt, dass die Eingangsmelodie zum Schwarzen Kanal die verfremdet nachgespielte Nationalhymne der Bundesrepublik ist (wenn man es weiß, ist es mit einiger Phantasie zu erkennen). Als Kind hatte ich mich immer gewundert, was für eine verrückte Hymne die drüben im Westen haben, wer denkt sich so einen Melodie-Murks aus?!

Der Schwarze Kanal kam übrigens keineswegs gleich nach dem Sandmännchen, wie manchmal behauptet wird. Dem Sandmännchen folgte um 19:00 Uhr eine Informationssendung wie "Verkehrsmagazin", "Du und Dein Garten", "Sie und Er und tausend Fragen" oder viele andere, danach kam um 19:25 Uhr der Wetterbericht gefolgt von einem Kurzfilm mit Energiespartipps (!), zur Straßenverkehrssicherheit oder zum Unfallschutz o.ä., um 19:30 Uhr dann die Aktuelle Kamera, wiederum um 20:00 Uhr gefolgt von einem der alten UFA-Filme in "Willi Schwabes Rumpelkammer". Und erst dieser Sendung schloss sich meist kurz nach 21:30 Uhr der "Schwarze Kanal" an. Den Sendungsbeginn haben daher viele Leute gleich als Fernseher-aus-und-Bett-geh-Zeit genutzt.

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Wie cas65 geschrieben hat, wurde der Witz zwar auf mehrere Bereiche der Wirtschaft angewendet, die schon durch (leichten) Winter zusammenbrachen. In aller Regel war aber der Zugverkehr der Deutschen Reichsbahn gemeint, der mitunter schon durch wenig Schnee oder Frost durcheinandergebracht wurde (Stichwort: Frost in Signal-/Weichenanlagen oder Lokomotiven, die dann nur schwer in die Gänge gebracht werden konnten). Ich kenne die Pointe des Witzes daher auch so, dass die dritte Schneeflocke sagt: "Ich fliege in die DDR, den Zugverkehr lahmlegen."

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Ukrainisch und Polnisch ähneln sich etwa wie Deutsch und vielleicht Schwedisch (jedenfalls sind die Sprachen weiter auseinander als Deutsch und Niederländisch).

Das bedeutet im Alltag, wenn beide Seiten einander verstehen wollen und langsam und mit einfacher Sprache reden, dann versteht die andere Seite - sehr oft - den grundsätzlichen Sinn des Gesagten.

Allerdings ist diese Art der Kommunikation sehr anstrengend, so dass sich Ukrainer und Polen am Anfang einer Kommunikation schon gegenseitig fragen, ob sie sich nicht auf Englisch (oder z.B. Deutsch) unterhalten können.

Russisch ist eher keine Option, das ist erstens dem Polnischen noch weniger nah, als das Ukrainische (Russisch und Ukrainisch ähneln sich da mehr), zweitens sprechen Polen nur ungern Russisch aus den verschiedensten historischen Gründen - und vergessen sehr gern eventuell (zwangsweise) erlerntes Schulrussisch.

Aber natürlich wird es im Augenblick in Polen bei den zahlreichen Kontakten zwischen Ukrainern und Polen häufig passieren, dass beide Nationen ganz wichtige Alltagsbegriffe aus der jeweils anderen Sprache schnell lernen - daher funktioniert eine gewisse Grundkommunikation zwischen beiden Sprachen auch zügig.

Woher ich das weiß? Ich spreche selbst etwas Polnisch (B1-Niveau) und arbeite beruflich eng mit Polen und Ukrainern zusammen.

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Um die Aussagen von soisses und Nomex64 zu ergänzen:

Wenn man nicht gerade besondere Anschlüsse wie im Palast der Republik hatte, dann konnte man zwar die Ziffernfolge mit internationaler Auslandsvorwahl wählen, aber es ertönte nur ein Besetztzeichen - eben weil es meist keine Verbindungen für "Selbstwählferngespräche" gab. Man hat sein Telefonatwunsch beim "Internationalen Fernamt Berlin" anmelden müssen, je nach Staat auf der Welt mit der Nummer 00112 bis 00115. Das galt unabhängig davon, ob West oder Ost.

Eine Ausnahme bildeten Ferngespräche in die Bundesrepublik und nach Westberlin und merkwürdigerweise auch für Gespräche nach Polen in die damaligen Wojewodschaften Gdansk, Koszalin, Slupsk und Szczecin. Diese Gespräche mussten im regional zuständigen Fernamt angemeldet werden.

Die Wartezeit war oft so lange, dass Anrufer nachfragten, wann sie dran sind. Für diese Nachfragen gab es sogar beim Fernamt Berlin einen "Nachfragedienst", zu erreichen über die 00117.

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Vipratox gibt es nicht mehr. Ich habe dazu folgende Informationen erhalten: Die Lizenzen zum Vertrieb der Bernburger Firma liefen aus (ich glaube, erst vor ca. 5 - 10 Jahren) und man hätte es neu als Medikament zulassen müssen. Wegen der hohen Kosten hierfür hat die Firma die Salbe Vipratox als "Kosmetikprodukt", nicht als Medikament weiter in Verkehr bringen wollen. Die "geschätzten Mitbewerber" haben dagegen erfolgreich Klage eingereicht, Vipratox durfte nicht als Kosmetik auf dem Markt erscheinen. Da die Bernburger Firma aber weiterhin die Zulassungskosten als Medikament nicht aufbringen kann/will, ist das Produkt auf dem Markt nicht mehr vorhanden.

Da sich mit der Veröffentlichung dieser Daten sehr zurückgehalten wird, war die Recherche für mich schwer und ich lege auch nicht für jedes Detail meine Hand ins Feuer. Ich hätte Vipratox nur sehr gern weiterverwendet und habe mich daher intensiv mit seinem Verbleib befassen müssen.

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Ergänzend lässt sich sagen, dass von Klassenstufe 5 bis 10 die Menschheitsgeschichte insgesamt durchgenommen wurde und zwar in der Reihenfolge, wie die Ereignisse sich abgespielt hatten. Da die allermeisten Schüler ab den 1970er Jahren mindestens bis Klasse 10 die Schule besucht hatten - wurde so die Geschichte komplett "untergebracht" (immer aus Sicht der arbeitenden = unterdrückten Bevölkerungsschicht, wie von den anderen Fraganten berichtet).

Nicht jedes Detail weiß ich noch, aber ziemlich sicher so:

  • Klasse 5 Urzeit, Mesopotamien usw. bis einschließlich Römisches Reich
  • Klasse 6 Europa bis Beginn der Aufklärung - einschließlich der Welterkundungen
  • Klasse 7 Zeit der Aufklärung bis ran an die ersten organisierten Aufstände der Arbeiter im 19. Jh. - ich glaube, hier war auch USA-Gründung (i.S. Befreiung von brit. Unterdrückern) und Südstaaten-Nordstaatenkrieg in Nordamerika dabei (i.S. von Befreiung der unterdrückten Plantagen-Sklaven).
  • Klasse 8 Geschichte der Arbeiterklasse von 1848 bis Vorabend I. Weltkrieg (inkl. Gründung (Nord-)Deutschen Bundes und Deutschen Reiches (als Aufstieg eines europäischen, kapitalistischen Aggressor-Staates)
  • Klasse 9 I. Weltkrieg und Geschichte der Arbeiterklasse über die Weimarer Republik bis ca. Mitte der 1935er Jahre (Schwerpunkt lag hier eindeutig auf der Entwicklung der kommunistischen Bewegung und Partei als richtiger Gegenentwurf zur "faulenden" kapitalistisch-bürgerlichen Gesellschaft und dem Kampf der Kommunisten (meist gleichgesetzt mit der Gesamtheit der Arbeiterklasse) gegen den Aufstieg faschistischer Bewegungen).
  • Klasse 10 Fortsetzung Zeit des Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, Aufstieg des Sozialismus in der Welt (wurde als Geschichte bis ca. 1950 und nicht als Gegenwart behandelt), zunehmende Aggressivität des (sinkenden) Kapitalismus - von Abwurf Atombomben bis Gründung BRD, Nato, Bundeswehr.

Ich glaube, damit war dann das Fach Geschichte in Klasse 10 zu Ende.

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