"Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt. Wer bedeutende persönliche Vorzüge besitzt, wird vielmehr die Fehler seiner eigenen Nation, da er sie beständig vor Augen hat, am deutlichsten erkennen. Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein. Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen." - Arthur Schopenhauer
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Nur weil ein Staat einigermaßen funktioniert und man darin gerne lebt, muss man nicht stolz auf seine Nationalität sein. Für mich stellt sich viel mehr die Frage, warum man stolz auf sein Heimatland sein sollte. Die Gründe warum manche Deutsche beim Thema Nationalstolz besonders zurückhaltend sind, liegen auf der Hand. Die Identität einer Nation begründet sich nicht nur über die Gegenwart, sondern auch über die Vergangenheit. Und dass man darauf nicht stolz sein kann, liegt wohl auf der Hand.
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Allerdings ist das auch kein Grund sich für seine Herkunft zu schämen. Man kann einfach nichts dafür in welches Land man geboren wird. Man sollte sich lieber auf die eigene Person beziehen und sich dafür schämen oder darauf stolz sein was einen als Menschen ausmacht. Und das ist gewiss nicht die Nationalität.