Tischplatte aus Beton leichter machen?

Hallo zusammen, ich habe einen alten Metall-Esstisch mit Glasplatte (IKEA Granas). Die Glasplatte ist durch ihr Alter aber unansehnlich geworden. Auf Youtube & Co. habe ich nun diverse Tutorials zum Bau von Betontischplatten gesehen. Das würde zu dem schwarzen Metallrahmen des Tischs und zum Rest meiner Küche egentlich perfekt passen. Problem: Das Gewicht --> In den entsprechenden Videos ist die Rede davon, dass so eine Tischplatte für einen Esstisch schnell über 100 kg wiegen kann. Das wäre für meine Gegebenheiten etwas unpraktisch und ich weiß auch nicht, ob der Metallrahmen für so ein Gewicht ausgelegt ist. Nun habe ich mir folgendes überlegt um das Gewicht zu reduzieren und bräuchte hierzu mal eine Einschätzung:

Zunächst würde ich normal eine Schalung aus beschichteter Faserplatte bauen. Laut Tutorials ist der nächste Schritt recht simpel --> Man füllt die Schalung mit Beton, legt ca. auf halber Füllhöhe ein Armierungsgitter ein und das war es. Fertig. Ich würde die Schalung jetzt aber zunächst auch ca. zur Hälfte mit Beton füllen, ein Armierungsgitter auflegen, dann aber anstatt den Rest mit Beton aufzufüllen - quasi als "Füller" - eine OSB-Platte auf das Armierungsgitter auflegen, welche ca. 5 cm zu jeder Seite kleiner ist als die Innenfläche der Schalung. Der nun noch freie Raum zwischen Rand der Schalung und OSB-Platte, würde ich nun mit Beton auffüllen, welcher somit den später sichtbaren Seitenteil der Beton-Tischplatte bilden würde. Einen schematischen Querschnitt meiner Idee füge ich bei.

Die OSB Platte würde dann später nach dem Entfernen der Schalung die Unterseite bilden. Das hätte im Vergleich zu einer "Voll-Beton-Platte" gleichzeitig noch den Vorteil, dass man in die OSB-Platte problemlos Schrauben drehen könnte, um die Betonplatte am Tischgestell zu befestigen.

Könnte das so klappen, oder würdet Ihr eher davon abraten? Für eine Einschätzung wäre ich dankbar.

Rot = Schalung aus beschichteter Faserplatte

Blau = OSB-Platte

Grün = Armierungsgitter

Grau = Beton

...zum Beitrag

Hallo Phoenix

So ein Betontisch ist wirklich ein Hingucker und wie mir scheint, hast du dir selbst viel Gedanken dazu gemacht! Kreativität ist super, weiter so!

Aber, du hast leider ein paar Dinge ausser Acht gelassen, die eminent wichtig sind, die auch schon angesprochen wurden, die das Vorhaben leider verhindern.

  1. Gewicht und Grösse
  2. Verbund der Stoffe
  3. unterschiedliche Reaktionen auf Feuchtigkeit

Für das Gewicht gäbe es als Lösung sogenannten Leca-Beton. Leca oder auch Blähton, kennt man z.B. als Substrat bei Zimmerpflanzen. Das sind kleine Tonkugeln mit viel Lufteinschlüssen, dadurch ergibt sich Volumen bei weniger Gewicht. Vielleicht hilft dir das bei einem Anderen Betonprojekt.

Grösse ist entscheiden, die Stabil die Konstruktion danach noch ist.

Aber was ich dir Empfehlen würde, sind Spachtel. Es gibt unzählige Produkte, mittlerweile im Baumarkt und im Internet, für genau das: Betonoptik auf praktisch allen Materialien. Sprich Gips, Holz, Kunststoff etc. mit haufenweise Anleitungen und Youtube-Erklärvideos.

Kauf die eine gute Tischlerplatte am besten eine Mehrschicht oder gleich eine MDF /CDF, da hast du super Stabilität, ebene Oberfläche und die sind mega hart und strapazierfähig, je nach Produkt eine Grundierung/primer auftragen und dann drauflos-spachteln.

Viel Spass!

...zur Antwort

Hallo hallmarcel

Ich bin Bautechniker, behandle auch statische Systeme, aber
ich mache nicht die kompletten statischen Berechnungen auf das ganze System bezogen. Aber ich glaube ich kann deine Frage im Ansatz
beantworten, bzw. ich teile dir meine Gedanken mit.

In der Statik gibt es verschiedene Systeme, wie die
einwirkenden Kräften auf die Fundamente abgeleitet wird.
Skelettbau, Stützenbau, Schachtelbauweise, Schottenbauweise oder halt eine
Scheibenbauweise usw...

Für eine Definition mit Nachweis reicht es nicht, aber im Sprachgebrauch bei uns Ingenieuren und Technikern ist es so, dass eine Scheibe ein vertikale, stehende Tragstruktur darstellt, also z.B. eine Wandscheibe.
Diese kann längs und oder quer ausgerichtet sein, also wenn man es auf ein
System bezieht. Eine Wandscheibe dient grundsätzlich nur als Ableitung der
Kräfte
, sprich von einem Auflager zum anderen (Auflager wird noch erklärt).Wenn der Querschnitt unter dem Seitenverhältnis von 1:5 liegt, reden wir von einer Stütze (Faustregel in der Praxis). Die Stütze ist auch nur ein Ableiter von einwirkenden Kräften.

Wenn wir von einer Platte reden, ist dies in der Regel eine
horizontal ausgerichtete Tragstruktur und dient als Auflager für Ableiter wie
Wände und Stützen. Ein Platte dient also als Verteiler und hat somit eine
andere Statische Funktion. Boden- oder Fundamentplatten, wie aber auch
Deckenplatten nehmen also die Vertikal einwirkenden Kräfte von Wänden und
Stützen auf, und verteilen diese auf die darunterliegende Struktur, sei das nun
ein Weiteres Geschoss mit Wänden oder Stützen, oder das Erdreich. Ist es eine Fundamentplatte im Erdreich, nennt man diese auch Druckverteilplatte.

Man kann auch sagen, dass die Kräfte anders wirken. Bei Scheiben haben wir eine "lineare" Belastung des Untergrunds. Wenn man jetzt mal die Materialstärke der Scheibe ausser Acht Lässt, haben wir eine Belastung auf einer bestimmten Linie, so lange wie die Scheibe halt ist.

Bei einer Platte reden wir von einer flächenbezogenen Last. Die anfallenden Kräfte, egal bei welchem Tragsystem, leiten sich immer über die Verfügbare Fläche ab. Linienlast, Punktlast und Flächenlast. Hierbei kommt es immer darauf an, worauf du deine Kräft ableiten willst. Somit kommst du dann auf eine bestimmte Last pro

Einheit. kN/m², Nm, N/mm² usw.

Ich hoffe, ich konnte ein wenig Licht ins Dunkel bringen. Vielleicht hilft die Erklärung auch deinem Prof.... In welchem Fach doziert dein Prof?

...zur Antwort
Weitere Inhalte können nur Nutzer sehen, die bei uns eingeloggt sind.