Halli Hallo, ich selbst kenne als MzF auch diese Situation. Es ist leichter gesagt als getan, aber sprich mit deiner Mutter. Sag ihr, dass du dich in deinem momentanen Dasein nicht zurechtkommst und du eigentlich gar kein Mann bist. Ich habe das meinen Eltern so im Beisein meines Freundes gesagt, das hat mir sehr geholfen. 

Vielleicht hast du ja auch einen besten Freund / beste Freundin, der du alles anvertraust und sie einweihst. Das könnte dir eventuell helfen, die Hemmschwelle zum Outing bei deinen Eltern zu verringern. Dann hast du schon jemanden auf deiner Seite und ihr könnt zu zweit überlegen, wie du das deinen Eltern sagst.

Dazu muss dir klar sein, dass deine Eltern eventuell nicht gleich mit deiner Situation zurechtkommen werden. Meine Eltern haben sich z.B. selbst Vorwürfe gemacht, sie hätten mich falsch erzogen (und deshalb sei ich transident, stimmt aber nachweislich nicht). Da haben mein Freund und ich viel auf sie eingeredet und ihnen Bücher zum Lesen und einen Film ("Mein Sohn Helen") gegeben. Und gerade mein Vater hatte noch mehr Probleme und hat es erst nach 9-10 Monaten akzeptiert, wie ich wirklich bin. 

Wenn dir das im Klaren ist, wird es dir auch leichter fallen. Ich hoffe für dich, dass es klappen wird und du so wirst, wie du wirklich bist! Viel Kraft und Erfolg auf deinem Weg, 

Becca

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Ich -als MzF transident- war mal in der gleichen Situation wie du und hatte auch geglaubt, ich würde nach meinem Outing meine Eltern verlieren, weil sie es nicht verstehen. Stimmt aber nicht...nachdem ich mich bei meinen Eltern geoutet habe, haben sie sich intensivst mit dem Thema auseinandergesetzt. Sie brauchten Zeit, weil sie sich vorwarfen, in der Erziehung etwas falsch gemacht zu haben. Stimmt aber nicht!

Das ist wirklich der schwierigste Schritt und wenn du das geschafft hast, kannst du richtig stolz auf dich sein. Du brauchst dazu natürlich auch den richtigen Moment dazu. Berede das mit deinen Eltern, wenn ihr absolut ungestört zuhause seid. Deine Eltern werden vllt. auch wie bei mir erstmal einige Zeit (3-4 Monate) brauchen, bis sie dies zu 100% realisiert haben. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sie dich nicht unterstützen werden. Du bist schließlich ihr Kind...und Eltern möchten ihr Kind auf gar keinen Fall verlieren.

Danach suchst du nach einem Psychotherapeuten um, der sich auf das Gebiet spezialisiert hat (eine Liste findest du auf http://www.trans-eltern.de/?Wichtig.Adressen%2C_Ansprechpartner.Psychologen_%26amp%3B_Psychiater_%26amp%3B%0A____Gutachter). Der wird dir eine Indikation auf Grundlage deiner Biografie. Und nach der endgültigen Diagnose nach ca. 6 Monaten kannst du dir dann einen Endokrinologen suchen, der dir dann Hormone zur Vermännlichung gibt und um deinen Östrogenspiegel zu senken.

Ich wünsche dir alles Liebe und Gute auf deinem Weg. Sei so, wie du dich fühlst und verstelle dich nicht. Denn so kannst und wirst du ein glückliches Leben führen =)

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Outen? Ja oder nein?

Hallo liebe community ^^ Es wäre wirklich sehr toll wenn ihr euch den gesamten Text durchlesen würdet.

Ich bin jetzt mit der 10.Klasse fertig und habe meinen erweiterten Realschulabschluss und will damit jetzt auf ein Gymnasium wechseln, dazu kommt das wir ( meine Familie und ich ) in eine andere Stadt ziehen. Nun ist das für mich ja so zu sagen ein "Neustart" keiner kennt mich in der neuen Stadt und Schule.

Nun spiele ich schon lange mit dem Gedanken mich als FTM Transgender zu outen, da ich es einfacher fände gleich mit offenen Karten zu spielen als das sich alle erst später daran gewöhnen müssten, aber ich habe wahnsinnige Angst das es halt nur eine Phase ist ._.

Hier zu etwas zu mir. Ich bin 16 Jahre und das letzte mal das ich "Mädchenkleidung" an hatte war mit 10 oder 11 und das auch nur weil meine Mom es nicht gut fand wenn ich in "Jungssachen" zur Schule gehe. So wie ich zu Hause an kam habe ich mich immer umgezogen. Ich fühle mich in Mädchen Sachen einfach so unwohl und habe mir sogar vor fast einem Jahr meine Polangen Haare auf etwas kürzer als Schulterlang abgeschnitten, weil ich es nicht mehr ausgehalten habe qwq. Ich habe es noch nie gemocht Kleider zu tragen, habe Fußball gespielt und mich mit meinen Cousin und meinem Bruder spaßig gerauft. Ein Rock oder Kleid befindet sich schon lange nicht mehr in meinem Kleiderschrank.

Bei meiner Mom habe ich das Thema schon mehr mals kurz angeschnitten das heißt sie weiß das ich mich als Junge fühlen würde und gerne einer wäre wenn es eine Möglichkeit gebe es ohne Konsequenzen zu ändern , aber sie denkt halt nicht das es so krass ist, aber ich denke nicht das sie nach einer Weile der Gewöhnung ein Problem damit hätte. Aber dann ist da auch noch mein Bruder. Es ist total gegen so etwas. Es versteht auch nicht wie ich zum CSD gehen will und wieso ich die LGBT Commonity unterstützte, ich glaube nicht das er jemals damit klar kommen würde...

Ich habe einfach solche Angst das ich meine Familie und die gute Beziehung zu meinem Bruder damit zu störe... Und was ich wenn es nur eine Phase ist ?

Ich weiss einfach nicht mehr was ich machen soll ._. Könnt ihr mir vielleicht Tipps geben wie ich es meinem Bruder schonend beibringen könnte ? Oder denkt ihr es ist nur eine Phase ? ._.

Ich freue mich über jeden Hilfreichen Kommentar und entschuldige mich sollte es etwas verwirrend geschrieben sein, aber ich weis wirklich nicht mehr weiter ._.

Vielen lieben dank an alle.

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Hi, ich bin selbst MzF und habe mich früher selbst verrückt gemacht - bis ich mich bei meinen Eltern outete. Deine Eltern werden dich nach dem Outing überall unterstützen, da sie dich nicht verlieren wollen und es ihnen schlussendlich egal ist, ob du ihre Tochter oder ihr Sohn bist. Natürlich musst du ihnen Zeit geben, sich zurechtzufinden. Meine Eltern haben sich bspw. Vorwürfe gemacht, dass sie mich falsch erzogen haben. So ein Quatsch!!

Du bist transident seit Geburt an, du kannst genauso wenig dafür wie deine Eltern oder sonst jemand. Dass das eine Phase ist, ist nahezu ausgeschlossen, da du dich ja nicht erst seit 3 Tagen oder 3 Monaten als Mann fühlst. Mein Vorschlag:

  • Berede deine Sorgen und evtl auch Ängste nur mit deinen Eltern. Sie sind dein erster Ansprechpartner und können dir diese nehmen und dich am besten unterstützen
  • Deinem Bruder würde ich das danach auch nur in Beisein deiner Eltern erklären. Es gibt auch ein sehr gutes Buch, das heißt: "Das Innere entscheidet - Transidentität begreifbar machen", von Thorsten Mell...das Buch ist sehr verständlich. Zudem gibt es den Film "The Danish Girl" auf DVD. Ich würde mir an deiner Stelle beides zulegen. 
  • Sei in der Schule so, wie du dich fühlst. Wenn du nur mit deinem Jungennamen angesprochen werden möchtest, ist das dein gutes Recht. Es bringt dir überhaupt nichts, wenn du dich wie etwas verhältst, was du aber in Wirklichkeit gar nicht bist.
  • Und danach ginge es zu einem Therapeuten, der auf Transidentität spezialisiert ist. Da müsstest du dich mal z.B. auf www.transeltern.de durchsuchen und durchtelefonieren. Es gibt auch Psychotherapeuten für Jugendliche auf diesem Gebiet, aber nicht überall. 

Wenn du weitere Fragen bzgl. der Thematik hast, kannst du immer wieder nachfragen (auch was Hormone, Vornamens- und Personstandsänderung oder etwas anderes) gebe ich dir gerne weitere Tipps. 

Alles Gute und LG

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