Vielleicht spricht Dich das Buch "Gute Nacht, Zucaerpüppchen" von Heidi Glade-Hassenmüller an. Die Autorin erzählt darin ihre eigene Geschichte, die Geschichte eines Mädchens, das über mehrere Jahre hinweg von ihrem Stiefvater sexuell missbraucht wurde.
Ich habe Hobbys, die ich alleine mache/gemacht habe: Schreiben, lesen, auch Msik machen, spazieren gehen, meditieren ... Es gibt viele Freizeitaktivitäten, für die man nicht zwingend in einen Verein gehen muss und auch nicht unbedingt jemanden braucht.
Ich würde Dir dringend raten, mit einem Psychologen über Deine Situation zu sprechen. Versteh das nicht falsch, Du bist nicht gestört! Ziemlich plötzlich bin ich mit einem sehr emotionalen Zusammenbruch "abgestürzt" in eine Welt, in der ich alles nur wie durch ein Fenster wahrgenommen habe. Alles Licht (mehr sehe ich ja von Natur aus nicht) war irgendwie verschwommen, alles hörte ich zwar deutlich, aber es war, als wäre es weiter weg. Die Anfangszeit sorgte dafür, dass ich in der Schule wesentlich schlechtere Noten schrieb und ziemliche Konzentrationsprobleme bekam. Da ich zu dieser Zeit auch mit Halluzinationen und anderen Dingen zu kämpfen hatte, sagte man auch mir, ich solle zu einem Psychologen gehen, was ich aber zunächst verweigerte. Für viele Leute wird der Psychologe damit assoziiert, dass man gestört sei, wenn man dort hinmüsse - und genau so dachte ich. Aber: Irgendwann bin ich den Schritt doch gegangen und ich habe es in keinem Moment bereut. Der Psychologe (oder die Psychologin) versteht (idealerweise) etwas von ihrem Fach und kann Dir helfen. Bei mir jedenfalls diagnostizierte man damals auch das Derealisationssyndrom, und mittlerweile ist die Derealisation nicht weg, aber ich spüre sie kaum noch und sie schränkt mich schon lange nicht mehr ein.
Leider kennen sich laut meines damaligen Psychologen nur wenige mit dieser Thematik wirklich aus, aber lass Dich davon nicht entmutigen! Es ist kein leichter Weg, aber ich empfehle Dir, es auf jeden Fall zu versuchen!
Ein Blindenhund kann sein Geschäft auf Kommando machen. So kann die blinde Person einen geeigneten Platz, beispielsweise im eigenen Garten, dafür aussuchen und die Hinterlassenschaft auch selbstständig beseitigen.
Anders geht es nicht, es kann natürlich auch sein, dass der Hund - so schlau wie er ist - dann doch mal beim freien Toben auf der Wiese kotet, aber dann ist es eben so.
Oh, wie gut kenne ich das!
Selbstgespräche häufig dann, wenn ich alleine bin.
Ansonsten stelle ich mir auch oft Geschichten vor. Situationen, die mit der Realität in Zusammdnhang stehen (z.B. Personen meines Umfelds o.Ä.), aber Dinge, die so niemals passieren werden. Das ist für mich Alltag und ich finde das vollkommen okay! Oft gibt mir das sogar Halt, wenn der Alltag für mich gerade schwierig ist, man kann sein Gehirn damit quasi "austricksen" und kommt auch einfach mal auf andere Gedanken :) Also kein Grund zur Sorge!
1. Genetisch bedingte Ursache wie bspw. Lebersche Amaurose oder Lebersche Tapetoretinale Dystrophie
2. Netzhautablösung (bspw. Retinitis Pigmentosa), bei der das Sehvermögen in einem schleichenden Prozess nachlässt und der/die Betroffene schließlich erblindet.
3. Fehlende Verbindung zwischen Auge und Gehirn
4. Nicht funktionsfähiger Sehnerv (oder andere Komponenten des Sehapparates)
5. Diabetes
6. Altersbedingte Verschlechterung des Sehvermögens
7. Grauer oder grüner Star
8. Folge eines Schlaganfalls
8. Verletzungen am Auge, beispielsweise durch einen Unfall (oder auch durch Kriegsverletzungen ...)
9. Herpes-Infektion der Netzhaut
10. Verschiedene Tumore
11. Erkrankung des Glaskörpers
Natürlich muss man auch Schicksalsschläge und schwierige Phasen so hinnehmen, wie sie sind und versuchen, weiterzugehen. Jedoch habe ich auch Wege für mich gefunden, aus der Realität zu entfliehen.
Ich habe in meinem Kopf Geschichten, Welten oder Szenarien, die ich mir selbst ausdenke, meistens positiv oder zumindest mit positivem Ende. Ich kann mich jederzeit dorthin zurückziehen und dort verweilen. Das ist eine tolle Sache!
Letzendlich muss jeder für sich selbst herausfinden, ob er aus der Realität entfliehen können will/muss und wenn ja, was ihn oder sie runterbringt.
Wisst ihr das. Sind auch Blinde unter euch?
Ich träume ganz normal, nur ohne den Sehsinn. Ich träume einfach so, wie ich es auch real erlebe: Über hören, tasten, riechen etc. Alle Geburtsblinden träumen so, wie sie es wahrnehmen, Späterblindete können manchmal in ihren Träumen auch noch sehen. Das liegt daran, weil das Gehirn noch weiß, wie es früher einmal war, zu sehen, das bedeutet, dass die jetzt blinde Person sich das Sehen noch vorstellen kann, was ein Mensch, der nie gesehen hat, logischerweise nicht kann.
Gesetzlich blind und wirklich blind sind zwei Paar Schuhe.
Laut Gesetz ist man blind, wenn man weniger als zwei Prozent sieht. Doch wenn zwei Prozent nur wenig ist, ist es trotzdem noch genug, um sich gut zurechtzufinden. Viele gesetzlich blinde Menschn können noch mit Lupen oder Vergrößerungssoftware Schwarzschrift lesen oder Farben wahrnehmen. Ich - selbst blind - bin auf alle blindenspezifischen Dinge wie Brailleschrift, Blindenstock etc angewiesen, kann aber auch noch hell und dunkel voneinander unterscheiden. Daher ist nicht jeder, der sagt, dass er blind ist, wirklich vollständig blind. Ich beispielsweise sage immer, dass ich blind bin, obwohl ich noch diese Lichtscheinwahrnehmung habe.
Ich behaupte, dass man, sobald man jene Lichtscheinwahrnehmung hat und damit hell und dunkel bzw Tag und Nacht voneinander unterscheiden kann, Angst im Dunkeln haben kann. Tatsächlich spreche auch ich da aus eigener Erfahrung - deshalb brennt bei mir auch in bestimmten Situationen das Licht, obwohl ich es gar nicht brauche. Umgekehrt lasse ich es aber dann manchmal aus, wenn Sehende es unbedingt bräuchten ...
Träumen tue ich ganz normal, nur ohne den Sehsinn. Ich träume einfach so, wie ich es auch real erlebe: Über hören, tasten, riechen und die Lichtscheinwahrnehmung, die ich noch habe. Alle Geburtsblinden träumen so, wie sie es wahrnehmen, Späterblindete können manchmal in ihren Träumen auch noch sehen. Das liegt daran, weil das Gehirn noch weiß, wie es früher einmal war, zu sehen, das bedeutet, dass die jetzt blinde Person sich das Sehen noch vorstellen kann, was ein Mensch, der nie gesehen hat, logischerweise nicht kann.
Hoffe, das hilft Dir weiter.
Farben sind für uns etwas nicht Durchschaubares, etwas, was über unsere Vorstellung hinausgeht. Wir können uns keine Farben vorstellen und werden sie uns nie vorstellen können. Beim Einkaufen müssen wir uns darauf verlassen, wenn Sehende sagen: "Eine weiße Bluse sieht zu Deiner schwarzen Hose gut aus!" Ich habe zwar gelernt, dass es verschiedene Farben gibt und mit der Zeit entwickelt man auch ein Gefühl dafür, welche Farbe z.B. im Fall von Kleidung zueinander passen, trotzdem sind Farben, wie Sehende sie wahrnehmen, ein absolutes Mysterium - vor allem, weil es ja auch noch innerhalb einer Farbe verschiedene Farbtöne gibt wie hellrot, dunkelrot, weinrot ... Für mich als Blinde ging es daher nie darum, eine genaue Vorstellung von den Farben zu bekommen. Das ist meines Erachtens auch gar nicht möglich. Vielmehr ging es darum, die verschiedenen Farben und deren Vielfalt im Alltag vermittelt zu bekommen.
Hier habe ich den Vorteil, dass ich noch eine Lichtscheinwahrnehmung habe. Ich kann also Tag und Nacht auch noch visuell voneinander unterscheiden. In puncto Farben konnte man diesen Sehrest prima nutzen, indem man mit mir schon sehr früh in einen Schwarzlichtraum ging. Dort gab es Leuchtstäbe in verschiedenen Farben. Jede Farbe leuchtet anders, rot beispielsweise ist dunkler als gelb. Im Laufe der Zeit lernte ich, anhand dessen, wie der Stab im Schwarzlicht leuchtet, die Farbe zu bestimmen. Heute kann ich das nicht mehr, denn diese Fähigkeit wird im Alltag nicht gebraucht und wurde nach dem Schuleintritt auch nicht weiter gefestigt. Es ist aber eine gute Möglichkeit, um zu erkennen, dass jede Farbe unterschiedlich ist und gleichzeitig eine effektive Form der Sehförderung für diesen minimalen Sehrest.
Eine sehr beliebte Sache auch für überhaupt nichts mehr sehende Kinder ist, die jeweilige Farbe mit etwas, was man kennt, in Verbindung zu bringen: Rot wie die Tomate, blau wie das Wasser, grün wie das Gras, gelb wie die Zitrone etc. Ich arbeitete auch gerne mit dem Gummibärchen-Prinzip. Gummibärchen haben ja verschiedene Farben, die man am Geschmack voneinander unterscheiden kann, auch wenn die Unterschiede teilweise nur sehr gering sind. Gegen die Aussage "Mit Essen spielt man nicht" kann man damit wunderbare Geschichten erfinden: Wir haben zwei gelbe, zwei rote und drei weiße Gummibärchen. Damit spielen in unserer Geschichte eine Zitrone, eine Tomate und ein Schneeball mit. Wenn ich dann ein Bärchen gegessen habe, habe ich mir immer ausgedacht, was der entsprechende Charakter (z.B. beim weißen Gummibärchen der Schneeball) gerade macht. Daraus hat sich dann eine Handlung aufgebaut. Dabei bekam ich immerwieder neue Impulse: "Die Erdbeere ist auch rot! Ein Frosch ist auch grün! Die Wolken sind auch weiß!" Solche Hinweise hat man mir auch beim Malen gegeben, damit ich die Dinge auch in der richtigen Farbe malen konnte, oder man hat mir auch ganz oft Dinge farblich beschrieben: "Da ist eine schwarze Katze mit weißen Pfoten!" Auf diese Weise konnte ich meinen Horizont erweitern.
Die Idee mit der wissenschaftlichen Erklärung und den Shirts, an denen man das dann ausprobiert, finde ich übrigens super, auch wenn ich sie bislang noch nicht kannte! Eine tolle Sache!
Wie Du siehst, wird der Grundstein im Hinblick auf die Farben schon in früher Kindheit gelegt. Vorstellen werde ich sie mir nie können, trotzdem ist eine dahingehende Erziehung und Bildung sehr wichtig, um sich in seiner visuellen Umwelt zurechtzufinden.
Ich als Geburtsblinde träume so, wie ich es im realen Leben wahrnehme, also ohne den Sehsinn.
Ich persönlich habe selten Albträume, aber das geht durchaus. Man sieht halt keine komischen Gestalten, aber wenn es zum Beispiel um einen herum brennt, hört man das Knistern, riecht den Rauch, spürt, wie schlecht man atmen kann und bemerkt die beißende Hitze auf der Haut.
Das ist genauso, wie wenn ich im Zug sitze und jemand ruft: "Die Fahrkarten, bitte!" Jeder Sehende sieht an der Kleidung, dass es ein echter Schaffner ist, ich weiß es erst dadurch, dass ich meine Umgebung genau beobachte: Öffnen alle Leute um mich herum ihre Taschen und wühlen darin herum? Werden mit einem leisen "Klick" die Fahrscheine abgestempelt? Welche Gespräche gibt es dabei?
Obwohl ich selbst blind bin, finde ich Deine Frage keineswegs blöd. Tatsächlich habe ich mir noch nie darüber Gedanken gemacht. Vielleicht würde ich einen echten Polizisten anhand seiner Fragen erkennen, obwohl man das sicherlich als Laie auch gut nachahmen könnte. Ich glaube, man muss sehr stark darauf vertrauen, dass die Gesellschaft so viel Hirn und Verstand besitzt, dass sie blinde Menschen nicht auf solch gemeine und hinterhältige Weise verarscht, um es ganz direkt auszudrücken. Und im Zweifelsfall würde ich in so einer Situation immer bei der Polizei anrufen und nachfragen, wenn ich unsicher bin.
Zum Glück habe ich noch nie gravierende Dinge mit der Polizei erlebt, aber einmal bin ich ihr (oder einer Atrappe von ihr?) begegnet:
Einmal bin ich sehr, sehr unachtsam gelaufen und stand schließlich mitten in einem Kreisverkehr. Da kam ein Polizist (ob er echt war, weiß ich nicht) und wies mich darauf hin, dass ich gerade im Kreisverkehr stehe, bevor er lautstark schimpfte, warum die Sehenden nicht auf blinde Mitmenschen achten könnten. Dann rief er noch, dass er eigentlich meine Sorgeberechtigten (ich war damals 14 oder 15) anrufen müsste, damit ich erst die Wege so lerne, dass ich sie ganz sicher laufen kann, bevor man mich einfach losschickt und ich mich ohne es zu wollen in Gefahr begebe. "Übertreiben Sie nicht, da gibt es sicher Wichtigeres zu tun für Sie", sagte da ein Mann und führte mich auf den Fußweg zurück - Du merkst: Menschen sind für eine blinde Person manchmal schwierig zu identifizieren und können nicht immer auf ihre "Echtheit dessen, als was sie sich ausgeben" überprüft werden.
Hi,
ich habe Verständnis für jeden, der nichts dazu sagen kann. Menschen, die das Thema nicht betrifft bzw die keinerlei Bezug dazu haben wissen oft nichts davon - ich als Blinde weiß ja auch nichts über Messen für Gehörlose ...
ich war dieses Jahr leider nicht in Frankfurt (die letzten Jahre dafür öfters, aber ich kenne einige, die dort waren und Artikel darüber schreiben. Wenn ich die Links dazu habe, stelle ich sie als weitere Antwort ein.
Hey Du,
ja, keine leicht zu beantwortende Frage. Aber wie gut kenne ich das nach Gehör spielen selbst, deshalb habe ich mir die Mühe gemacht und Dir alle Akkorde abgetippt.
Bitte das Lied nach Möglichkeit parallel anhören und die Schläge mitzählen. Es "ist ein 4/4-Takt, also immer 1, 2, 3, 4, 1, 2, 3, 4 usw.
Bei ganzen Akkorden schreibe ich z.B. a-dur oder a-moll, bei der Bezeichnung a geht es wirklich nur um den Ton a.
Bei beispielsweise a+e bedeutet das, dass die Töne a und e gleichzeitig gespielt werden.
Anmerkungen zu Lautstärke etc schreibe ich nicht hin, ich konzentriere mich auf die Akkorde und wie diese im Takt gespielt werden.
Bei Pausen bitte selbst die Schläge durchzählen.
Also jetzt Stück starten - es geht los.
Vorspann:
1 Takt a, 1 Takt b, Wiederholung
1 Takt a+e, 1 Takt b+e, Wiederholung
Strophe:
Wiederholung 1. zwei Takte (wie angegeben, also auch mit Wiederholung)
Einmal 2. zwei Takte
[Anmerkung: Gilt für alle bisher geschribenen Töne. Die Töne nur auf den ersten Schlag des jeweiligen Taktes einmal anspielen, dann halten, dafür eignet sich das rechte Pedal sehr gut]
Kurze Pause im Stück
1 Takt a-dur [auch nur auf den 1. Schlag anspielen und halten]
1 Takt Pause
1 Takt f7 [auch nur auf den 1. Schlag anspielen]
Von nun an darfst Du mehr spielen.
1 Takt a-dur, 1 Takt b-dur, 1 Takt fis-moll7, 1 Takt f-dur7
Refrain:
(1)
a-dur, b-dur, a-dur, f-dur, g-dur (erste drei Akkorde jeweils 1 Takt, f-dur 1. drei Schläge des 4. Takts), g-dur auf die 4 des Takts, insgesamt wird diese Reihenfolge dreimal durchgespielt.
(2)
1 Takte a-dur7, 1 halber Takt e-moll, 1 halber Takt f-dur, das wird insgesamt viermal durchgespielt.
Zwischenteil:
Pause im Stück
1 Takt a-dur, 1 Takt b-dur, 1 Takt fis-moll, 1 Takt f-dur
[Jetzt wieder nur auf den 1. Schlag anspielen]
1 Takt a-dur, 1 Takt b-dur, 1 Takt fis-moll, 1 Takt f-dur7
Wiederholung Refrain (Akkorde siehe oben - hier wieder selbstverständlich mehr spielen)
Pause im Stück
Bridge:
a a, es es (das ergibt insgesamt ein Takt, also ein Ton pro Schlag), das Ganze viermal, beim letzten Mal wird das 2. es weggelassen
a, es (ein Ton pro Takt), Wiederholung
a+e, a+e, es+b, es+b (genauso wie bei a a, es es, nur dass diesmal jeweils noch ein weiterer Ton gespielt wird), das Ganze viermal
Zwei Schläge a+e, zwei Schläge e-moll, zwei Schläge f-dur, zwei Schläge g-dur,
zwei Schläge a+e, zwei Schläge e-moll, zwei Schläge f-dur, acht Schläge g-dur
(2) im Refrain
Ende:
a-dur, fis-moll (der Wechsel erfolgt auf der Achtel zwischen dem 2. und dem 3. Schlag des Takts, der Wechsel aufs nächste a-dur erfolgt außer beim ersten Takt auf der Achtel zwischen dem 4. Takt des vorherigen Takts und dem 1. Schlag des neuen Takts), insgesamt viermal so
f-dur (wird ausgehalten)
Pause im Stück
Gleiche Töne wie beim Vorspann
Hilft Dir das? Wenn Du nicht folgen konntest, schreib einfach.
Viel Spaß beim Üben! :)
Hm, mal überlegen, was noch nicht erwähnt wurde ...
Zumindest bei der Sparkasse gängig, bei anderen Banken weiß ich es nicht: Blindenschriftbeschriftungen auf Bankautomaten (in der Regel "Beleg" und "Karte"). In manchen Städten, beispielsweise in Marburg, gibt es ein Modell der Kirche und auch einen Plan der Innenstadt, beides taktil erfahrbar und mit Blindenschrift versehen. Und vor einiger Zeit habe ich in einem Museum einen Audio-Guide gehabt, dessen Knöpfen mit Blindenschrift beschriftet waren.
Ich war sowohl als Gast als auch als Mitarbeiterin schon diesbezüglich aktiv, nicht in dem Cafe, das Du beschreibst, aber in einem anderen diesbezüglichen Kontext.
Wie ernst und bedrückend es für einen ist, kommt sehr darauf an, wie man mit der Situation umgeht. Du solltest Dir bewusst sein, dass Du in diesem Raum wirklich nichts sehen wirst. Vielleicht war das für Deinen Bekannten - verständlicherweise - eine schwierige und unangenehme Situation. Wenn man allerdings die Offenheit und den Mut hat, sich darauf einzulassen und es akzeptiert, wenn man am Anfang ein etwas unangenehmes und unsicheres Gefühl hat (das ist bei nahezu allen Sehenden so), ist sowas eine tolle Sache, bei der man seine Umwelt und seine anderen Sinne ganz neu kennenlernt.
Letzendlich musst Du einschätzen, wie Deine Gäste so drauf sind. Das kannst aber nur Du beurteilen. Die Meinung eines Bekannten kann zwar richtungsweisend sein, ist aber sehr objektiv. Letzendlich reagiert jeder auf eine solche Situation unterschiedlich.
Hey,
ich habe kein Audible, aber mit der App "Kurzbefehle" bereits zu tun gehabt. Ich habe diese jedoch gelöscht, weil ich mich auch nicht zurechtgefunden habe ...
Nutzt Du VoiceOver auf Deinem Handy?
Auch wenn ich Deine Frage erst jetzt gelesen habe, hast Du Glück und Du bekommst tatsächlich Hilfe vom Fach :)
Ich bin geburtsblind und für mich ist das vollkommen normal. Während meiner Kindheit habe ich überhaupt keinen Unterschied gemerkt. Ich wurde zwar speziell gefördert und brauchte bei manchen Dingen mehr Hilfe als die Sehenden, aber für mich war das vollkommen normal und keinesfalls belastend.
Erst als ich so fünf oder sechs Jahre alt war, fragte ich meine Eltern: "Was ist Sehen überhaupt?" und "Wie ist es, zu sehen?" Solche Fragen sind natürlich nicht so leicht zu beantworten. Die Antwort meiner Eltern lautete ungefähr so: "Du siehst doch - mit den Händen." Dagegen sprach nichts, und so war das Thema damit beendet.
Erst viel, viel später, so seit ein bis zwei Jahren, merke ich, wo die Grenzen der Blindheit liegen und inwiefern man dadurch wirklich eingeschränkt ist. Vielleicht, weil ich durch die Zeit an der Sonderschule und im Internat nicht viel mit Sehenden zu tun hatte und es für mich keineswegs schlimm war, von den Gleichaltrigen ignoriert zu werden - und trotzdem war es gerade in den Ferien, wo ich daheim war, manchmal schade, keinen Freundeskreis am Ort zu haben.
Je älter ich werde, desto mehr merke ich das. Heute, mit 17 Jahren, weiß ich, wie schwierig es ist, sich in puncto Mode, Körperpflege etc an die sehende Gesellschaft anzupassen (was aber erforderlich ist, um nicht von vornherein "anders" zu wirken). Ich habe auch gemerkt, dass ich nicht so einfach z.B. auf Partys oder zum Shoppen gehen oder Sport machen kann, sondern häufig eine sehende Unterstützung brauche. Ich muss zugeben, dass das nicht immer leicht zu akzeptieren ist. Es bedeutet, so dumm es vielleicht klingt, einen komplett neuen Umgang mit der Behinderung. Trotzdem bin ich keineswegs unglücklich. Wenn ich beispielsweise mit Sehenden Musik mache, ist meine Blindheit ein großer Vorteil: Ich habe ein gutes musikalisches Gehör und bin dadurch, dass ich ohne Noten spiele, sehr flexibel. Zwar ist es manchmal schwer, mitzubekommen, wie gut Sehende in manchen Dingen sind und zu wissen, dass man es nie so können wird, trotzdem könnte ich mir nicht vorstellen, zu sehen - was bei den allermeisten Geburtsblinden so ist. Ich gehe mutig durchs Leben und führe mein Leben so selbstständig wie möglich.
Für Menschen, die seit Geburt taub oder blind sind, ist das gar kein Problem - wir kennen es ja nicht anders.
Taubheit und Blindheit sind keine schlimmen Dinge. Es sind zwei Einschränkungen, mit denen man wirklich gut klarkommen kann. Eine taube Person kann zwar schwieriger mit der Außenwelt kommunizieren, kann aber durchs Sehen vieles ausgleichen. Bei Blinden ist das ganz genauso, das Gehör gleicht nicht alles, aber vieles aus - und natürlich gehe ich ins Kino!!! Es gibt eine App, die mir alles, was auf der Leinwand zu sehen ist, beschreibt.
Da sind wir schon beim nächsten Punkt: Es gibt extrem viele Möglichkeiten für blinde und taube Menschen. Zwar ist es für viele Menschen ein Schock, später zu erblinden oder zu ertauben, aber zumindest für Späterblindete gibt es zahlreiche Unterstützungsangebote, um mit der neuen Situation umgehen zu können.
Was ziemlich heftig, aber für Menschen, die von Geburt an diese Behinderung haben, auch vollkommen normal ist, ist die Taubblindheit. Ich habe auch ein paar Taubblinde und Blinde mit sehr starker Hörbehinderung kennengelernt. Eine Orientierung außerhalb der eigenen vier Wände ist so nahezu unmöglich. Trotzdem können taubblinde Menschen Unglaubliches leisten.
Wichtig ist, dass man keine Angst vor einer Behinderung zu haben braucht. Das ist leichter gesagt als getan, aber tatsächlich nicht notwendig. Es fehlt einfach nur die Vorstellungskraft, wie es ohne diesem Sinn wäre. Solche Ämgste sind leider häufig die Ursache für Mitleid. Da hilft es, sich mit dem Leben von Menschen mit diesen Beeinträchtigungen auseinanderzusetzen. Gerne kannst Du mich bei diesbezüglichen Fragen anschreiben.
Ich würde auch sagen:
cis a a as as e e cis dis fis e