Die Abschaffung hat Bendedikt XVI. wieder rückgängig gemacht, bzw. die Tridentinische Messe, wie du sie nennst, erneuert.
Das eigentliche Ziel des Vatikanums war gar nicht so schlecht. Du musst schon zugeben, dass die Menschen damals wirklich eigentlich nur noch über Sünde, Hölle, Fegefeuer, Ablass nachgedacht haben. (Nebenbei: ich halte diese Form der Religiösität für eine durchaus bessere als die heutige Friede-Freude-Eierkuchen-Jesus-war-Flüchtling-Religiösität.) Das Ziel, die Theologie von Freiheit, Liebe Gottes und Auferstehung wiederaufzufrischen, ist sicherlich kein Schlechtes gewesen. Deshalb kann ich dein Wettern gegen Johannes nicht nachvollziehen.
Doch sobald das Konzil und die nachfolgenden Reformen dann tatsächlich einige Dinge nicht erneuert, sondern verändert haben, sind sie gescheitert.
Die Liturgiereform ist genau das. Die Theologie des Opfers und der Auferstehung wurde zu einem gemeinsamen Abendmahl degradiert, Jesus Christus, der Messias und Retter der Welt, zu einem Sozialreformer uminterpretiert.
Es ist vom mathematischen Standpunkt her nicht zu leugnen, dass mit diesen Reformen- nicht mit dem Konzil selbst- ein massiver Glaubensabfall der westlichen Welt einherging.
Das Konzil also abzulehnen, ist der falsche Weg. Aber die Reformen ließen sich tatsächlich überdenken.
Nein, sie müssen überdacht und zu Dispostion gestellt werden, nicht für die alte, sondern für eine erneuerte Religiösität zu geben, so wie es Johannes XXIII. ursprünglich wollte.