Wie du das genau abschalten kannst, weiß ich nicht. Jeder verarbeitet solche Dinge auch irgendwie auf seine eigene Art und Weise. Ich war selbst in der Situation der Person, welche sich umbringen wollte und meine wichtigste hinterbliebene wäre neben meiner Mutter auch meine beste Freundin gewesen.
Der einzige Grund warum ich nicht aus dem Leben geflohen bin war der, dass ich selbst offen mit meinen Mitmenschen über dieses Thema geredet habe. Der knall den es braucht, muss von einem selbst kommen.
Wenn auch nur ein kleiner Funke Hoffnung oder Leben in ihm gewesen wäre, hätte er das selbe getan. Viele sagen, dass Selbstmörder egoistisch handeln, aber was nutzt es einem als Freund, einen Freund zu haben von dem man weiß, dass er für nichts mehr auf der Welt und absolut unzufrieden, frustriert und deprimiert ist?
Man sagt ja immer, dass es immer einen Ausweg aus schweren Situationen gibt. Ich kann gut nachvollziehen, dass einem oftmals der Ausstieg aus dem Leben der beste Ausweg ist - Jedenfalls erscheint es einem so.
Siehe nicht für dich, sondern für ihn das gute daran. Er wollte es so, er brauchte es. Egal was bei ihm vorgefallen ist, er hatte seine Beweggründe, seine Meinung zu dem Thema und seine Probleme. Mache dir keine Vorwürfe deswegen. Wenn ein Mensch so verzweifelt ist, dass er nicht mehr in der Lage ist darüber zu reden, die Probleme zu behandeln und zu diskutieren, dann hätte keine Kraft der Welt ihn dazu bewegen können weiter zu machen.
Du kannst nichts dafür. Versuche seine Entscheidung zu akzeptieren, so schwer es auch ist und wird. Denke immer daran, dass dich keine Schuld trifft und das es seine Entscheidung war. Eine Entscheidung, welche ihm geholfen hat seine Probleme auf seine Art so lösen - So wie er es wollte.
Ich wünsche dir alles Gute und auch wenn es im Moment nicht danach aussieht: Es kommen bessere Zeiten!