Studium endgültig nicht bestanden?

Hallo zusammen...

der Titel verrät, was mich bedrückt... nachdem ich nun über eine Woche am Erdboden zerstört war, weder essen noch schlafen konnte, nach jeder Kleinigkeit in Tränen ausgebrochen bin, habe ich mich nun wieder, Gott sei Dank, soweit gefasst. Frustriert und todestraurig bin ich jedoch nach wie vor...

Wie man es dem Titel entnehmen kann: Ich habe mein Studium endgültig und ireversibel nicht bestanden. Ohne die Möglichkeit auf "Härtefallantrag", Anfechten oä. Vorbei. Finito. Die letzten fünf Jahre (ja, 5, nicht 3, da ich aus verschiedenen Gründen überzogen habe) technisch gesehen für den Mixer. Ein Schock, ein Albtraum... Bei mir ist es besonders ärgerlich: Ich habe mein Fach (so darf ich es ja gar nicht mehr nennen...) mit Leidenschaft studiert und hatte immer gute bis sehr gute Noten. Dann jedoch: das letzte offene Modul. Nur 3 ECTS. Ungelogen. Sogar meine Bachelorarbeit habe ich komplett geschrieben und eingereicht. Alle anderen Module auch bestanden, alle beim ersten Versuch, manche zum Teil mit sehr guten Noten. Meine Durchschnittsnote war auch mehr als zufriedenstellend... bis dieses eine Modul kam, ein Pflichtmodul leider, an dem ich mir nun die Zähne ausgebissen habe... Aus eigener Blödheit. Dieses eine Modul, das mich nach 5 Jahren wieder zurückwirft... All die Jahre und ich habe nichts! Wenn ich auf mein Umfeld schaue, wie sich alle in der Zeit weiterentwickelt haben und ich.. habe nun keinen Abschluss, vom Abitur abgesehen. Dass ich jemals in so eine Lage gerate... Ich weine bei dem Gedanken... ich hatte schon eine Masterzusage und mir mein Leben ganz genau vorgeplant. Alles für die Katz... Wegen eines Moduls und das auch noch ganz am Ende des Studiums. Es ist grausam...

Einerseits wollte ich mir hier in diesem anonymen Forum den Frust von der Seele schreiben, andererseits habe ich ein paar Fragen zu einem möglichen weiteren Vorgehen. Zum Glück habe ich mich soweit gefasst, dass ein Denken an andere Wege wieder möglich ist. Vor einer Woche noch, da habe ich mich gefühlt, als sei mein Leben nun vorbei.

1) gibt es die Möglichkeit mein Studium in Österreich oder der Schweiz "fortzusetzen", bzw zu BEENDEN. Die Sperre gilt doch nur deutschlandweit. Im Internet habe ich dazu verschiedenes gelesen, deshalb bin ich mir nicht sicher? Wenn ja, wie lange dauert so etwas im Schnitt? Immerhin habe ich schon ein quasi fertiges Studium, kann ich mir die Scheine von da auch anrechnen lassen oder sind die auch im Ausland "gesperrt"?

2) sollte ich einen neuen Bachelor anfangen, bestünde die Möglichkeit vor Regelstudienzeit fertig zu werden? Ist es realistisch die Zeit eines Bachelors auf die Hälfte zu drücken? Ich möchte so unbedingt in diesen einen Master, der mir zugesagt hat. Das würde mit anderen Bachelorabschlüssen in einer ähnlichen Richtung auch gehen.

Nachdem ich eine Woche durchgeheult, gefühlt gefastet und durchgemacht habe, bin ich froh, dass ich mich nun doch gegen das Aufgeben entscheiden werde!

Ich danke euch!

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Hey, mich würde es mal interessieren, wie es bei dir weiterging.

Ich war/bin in einer ähnlichen Situation wie du. Zwar nicht ganz so kurz vorm Ziel, aber mir hätte auch nur noch ein letztes Semester gefehlt (heisst ca 30ECTS). Habe dann eine Corona-Spezial-Online-Prüfung nicht bestanden. Die Bedingungen wurden also extra erschwert, damit man nicht alles nachschauen und sich nicht absprechen konnte. Da ich die Prüfung ein Jahr zuvor schon nicht bestanden hatte (und ich bin ehrlich, ich hatte im Vorjahr zu wenig gelernt), wurden mir nicht die speziellen Umstände an sich zum Verhängnis, sondern meine damit einkehrende Nervosität. Es hatte nur eine Aufgabe gebraucht, bei der ich mich verrechnet hatte und schon war ich aus dem Konzept , da ich an die Konsequenzen des Nichtbestehens, statt allein an die Prüfung gedacht hatte (beliebiges Wechseln zwischen den Aufgaben war leider nicht möglich). Vielleicht in diesem Moment auch ein Zeichen von Inkompetenz, mag sein, aber ich weiss von mir, dass ich das auch hätte besser machen können.

Naja, auf jeden Fall, bist du nicht allein mit dieser Situation (aber das hast du bestimmt in anderen Foren schon rausgefunden :D). 3 1/2 Jahre waren es bei mir. Ich habe mich nun entschieden ein fachfremdes Studium anzufangen, berufsbegleitend (Praktika) und somit ein Jahr länger. Man muss dazu aber auch sagen, dass mich das erste Fach nicht so richtig glücklich gemacht hatte. Dennoch habe ich Tage, an denen ich so gar keine Motivation habe, da ich einfach nur endlich fertig mit meiner Ausbildung sein möchte. Also falls es dir auch mal so gehen sollte, weisst du, dass auch das vollkommen normal sein kann.

Für welchen Weg hast du dich denn nun entschieden? Geht es dir wieder besser?

LG

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