Eine andere Antwort...

Ich bin eine Muslima mit Kopftuch und habe Lehramt mit dem Hauptfach Kunstpädagogik studiert (Staatsexamen in Bayern). Demnächst werde ich am Kunstlehrstuhl an einer Universität arbeiten und habe mich im Bereich islamische Kunst spezialisiert. Meine Bachelorarbeit habe ich über eine Forschung über das Bilderverbot im Islam geschrieben und habe mich intensiv damit beschäftigt.

Es ist sehr schade, dass die Religion radikalisiert wird. Eine authentische Auseinandersetzung und intensive Beschäftigung mit diversen religiösen Themen fehlt leider bei den meisten Menschen. es reicht nicht, dass man sich kurz über manche Themen informiert und nicht weiterforscht. Die Menschen, die hier in diesem Forum behaupten, dass es ein absolutes Bilderverbot im Islam existiert, machen Familienfotos, schauen sich Videofilme an, haben Zeitschriften mit Bildern von islamischen Gelehrten etc...

Wenn wir schon von Polytheismus (Götzenanbetung) sprechen und dass Bilder uns dazu anregen. Dann frage ich mich, wie viele verschiedene Mittel uns dazu führen, dass wir neben Allah andere Dinge anbeten. Das Bilderverbot ist kein Kunstverbot, solange die Kunst, die dargestellt wird, im Rahmen der durch die Offenbarung geschaffenen Ordnung bleibt. Auch die Kunst kann ein Mittel dazu werden, den allmächtigen Erschaffer zu finden. Sie öffnet dementsprechend eine Tür in die ästhetische Welt der Suche nach dem Sinn des Lebens.

Ich empfehle folgende Lektüre:

Almir Ibric Islamisches Bilderverbot vom Mittel- bis ins Digitalzeitalter (deutsch)

Prof .Dr. Nusret ÇAM Islâm'da Sanat (türkisch)

Prof.Dr.Harry Harun Behr "Du sollst dir kein Bildnis machen..." Bildervebot und Bilddidaktik im jüdischen, christlichen und islamischen religionsuntericht Kapitel: Nimet Seker Bilderverbot und bildende Kunst im Urteil des Quran und der klassischen muslimischen Gelehrsamkeit

Esselamualeikum...

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