Hallo, das hat historische Gründe. Das heutige Franken war zu Beginn des 19. Jahrhunderts ein Fleckerlteppich aus Bistümern wie Bamberg oder Würzburg sowie freien Reichsstädten wie Nürnberg und anderen Fürstentümern. Napoleon sprach die fränkischen Gebiete 1801 im Freiden von Lunéville (?) dem Königtum Bayern zu, als Dank für die bayrische Unterstützung in diversen Kriegen. Danach wurde im Reichsdeputationshauptschluss 1803 eine Säkularisierung und Mediatisierung verfügt, das heißt, die Macht wurde der katholischen Kirche und den Bürgermeistern entzogen und der Münchner Regierung übertragen. In der Folge wurde z.B. der Bamberger Domschatz sowie viele Originalgemälde Dürers aus Nürnberg nach München verbracht, wo sie sich nach wie vor befinden. In diesem Jahr 2012 gab es erneut Debatten um eine Herausgabe/Verleihe der Bamberger Kaiserkronen anlässlich des tausendjährigen Domjubiläums sowie um die Herausgabe eines Dürer-Selbstbildnisses an die Stadt Nürnberg für eine Dürer-Sonderausstellung. München ist da unerbittlich. Dazu kommt noch der zunehmenden Verfall des ländlichen Raumes in den Regierungsbezirken Ober/Mittel/Unterfranken in Kontrast zum Münchner Speckgürtel, der von der Landesregierung über die Verhältnisse gepampert wird. Fränkische Trachten sehen zudem auch ganz anders aus als Dirndl und Lederhosen und fränkische Volksfeste laufen ganz anders ab als die depperte Wiesn. Es is einfach eine andere kulturelle Identität und das Bier in Franken schmeckt sowieso viel besser als in München, den Frankenwein nicht zu vergessen. So sieht man heute in fränkischen Städten immer noch viel eher die rot-weiße fränkische Flagge mit dem Rechen wehen und nicht das blauweiße bayerische Rautenmuster. Politisch gesehen akzeptieren die meisten Franken allerdings, Teil des Bundeslands Bayern zu sein - sie möchte nur nicht mit Oktoberfest, Dirndl, Ledrhosen und Maß über einen Kamm geschoren werden. Hier trinkt man Seidla Bier (0,5 l) Ich hoffe, das ist hilfreich!