Also, ich finde nicht dass man jemanden, der eine rechtsausgerichtete politische Einstellung sofort als "Nazi" abstempeln soll, da stellt man sich auf das gleiche Niveau wie das der intoleranten Verbohrten. Aber ich kann versichern, ich habe bis jetzt bei den Sozialdemokraten und sogar den Kommunisten, die ich getroffen haben, wesentlich mehr Toleranz gegenüber anderen Einstellungen (politisch und ethnisch-kulturell) gefunden, was vielleicht auch damit zusammenhängt, dass besonders bei den Grünen Toleranz ein wichtiges Thema darstellt (und ich finde, man muss unterscheiden zwischen Sozialschmarotzern, die genauso Österreicher oder Ausländer sein können, und Menschen, die sich bemühen zu integrieren, es allerdings aus verschiedenen Gründen nicht schaffen).

Weiters stört mich an HC, dass seine "flammenden Reden" und seine "volksnahe Ausdrucksweise" einfach zu viele Elemente enthalten, die an billige Propaganda erinnern, à la "Unser Herz schlägt Rot-Weiß-Rot", für uns, für Österreich, für das Volk u. Ä. Natürlich fühlt man sich dann als Bürger angesprochen, aber es ist doch ein großer Unterschied zwischen einer Rede, mit der man sich identifizieren kann, weil man sich angesprochen fühlt, und einer mit Hintergrund und Moral. Rhetorisch talentierte Menschen gab es schon immer, man denke nur an das Schwein Schwatzwutz aus Orwell's "Farm der Tiere".

Außerdem scheint die Ablehnung gegen Migranten sich hauptsächlich gegen Türken oder Leute aus dem ehemaligen Ostblock zu richten. Ich bin ebenfalls ein Kind mit Migrationshintergrund: Mein Vater ist Franzose und vor einigen Jahren hierhergezogen. Integrationsprobleme? Keinesfalls. Verurteilung durch rechtsorientierte Menschen? Im Gegenteil, Lob. Aber wäre er nicht aus einem Land wie Frankreich gekommen, so hätte er viel mehr Schwierigkeiten gehabt. Jede Wette.

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