Interessante Aspekte.
Ich würde ein Studium keinesfalls als sinnlos bezeichnen. Es kommt aber sicher auf ein paar Dinge an, die man da bedenken sollte.
- Du hast völlig recht: Ein abgeschlossenes Studium ist auf keinen Fall eine Jobgarantie. Ich kenne zahlreiche Promovierte auf Jobsuche. Und das sind Leute, die richtig was auf dem Kasten haben.
- richtig ist auch, dass ein Studium nicht zwangsläufig zu einem höheren Einkommen führt.
- unrecht hast du in meinen Augen allerdings, wenn du annimmst, dass Absolventen in praktischer Hinsicht schlecht, in theoretischer Hinsicht zu gut aufgestellt sind. Das ist in meinen Augen eine sehr individuelle Frage.
Wer keine Praktika macht, nicht neben dem Studium jobbt und sich nur streng an das Curriculum hält, sammelt sicher wenig praktische Erfahrung. Das kann aber auch anders aussehen. Man kann auch links und rechts Erfahrungen sammeln.
obwohl ich beispielsweise ein sehr theoretisches, sozial- und geisteswiss. Studium genossen habe, arbeite ich heute in einem sehr praktischen Anwendungsbereich. Ohne Kenntnisse die im Studium erworben habe, wäre das in dem Sinne aber nicht möglich gewesen, auch wenn die Fächer die ich studiert habe, damit rein gar nichts zu tun haben.
Im Studium erwirbt man neben dem Fachwissen schließlich auch Kenntnisse im Recherchieren, im Problemlösen, im strukturierten Denken und im Verbinden unterschiedlicher Wissensgebiete. Das steht zwar alles auf keinem Lehrplan, das nimmt ein engagierter Student aber trotzdem mit. Und das dürfte er den meisten Menschen mit gewöhnlicher Berufsausbildung aber voraus haben.
Kurz gesagt: Es geht neben der Fächerwahl vor allem auch um Eigeninitiative. Wer nur Jura oder BWL studiert, weil er hofft, damit im Anschluss auch einen gutbezahlten Job zu bekommen wird damit wahrscheinlich weder glücklich, noch erfolgreich.
Grüße.