Ich finde, es gibt hier keine eindeutige Regel und man sollte sich hüten, jemand hier zu be- oder zu verurteilen. Auch Kinder haben hier kein Recht dazu - wobei solche Reaktionen natürlich normal sind und man von Kindern nicht verlangen kann, dass sie den zurückgebliebenen Elternteil hier verstehen. Es geht hier nicht um das schnelle "Ersetzen" des gestorbenen Partners, sondern um das eigenen Unvermögen, allein mit der Situation fertig zu werden.Niemand, der dies noch nicht erlebt hat, kann das nachvollziehen. Es kommt, wie demosthenes sagte, darauf an, ob es ein "erwarteter" oder nicht so krasser Todesfall für den Zurückgebliebenen war oder ob es ihn völlig aus der Bahn geworfen hat. Dementsprechend braucht die Trauerzeit und die Zeit des Absschließens länger. Nichts desto trotz (und das sage ich, weil ich hier eigene Erfahrung habe) macht man nach einem plötzlichen Tod eines geliebten Menschen viele "verrückte" Dinge, um alles zu verarbeiten. Das sollte jeder für sich selbst entscheiden. Klar ist aber auch, dass ein neuer Partner niemals eine wirkliche Chance hat, so lange das "Alte" noch nicht abgeschlossen ist. Hier wird der neue Partner dann tatsächlich "gebraucht", um nicht allein zu sein oder mit jemand reden zu können, aber es geht nicht um den Partner selbst. Früher oder später wird es daran scheitern. Echt Trauer braucht ihre Verarbeitungszeit - also sollte sich hier vor allem ein neuer Partner nicht allzuviele Illusionen machen. Es ist sehr schwer soetwas zu verarbeiten und braucht in der Regel mehr Zeit als 3 Monate.