Kann ich nicht konkret beantworten, aber deine Vermutung ergibt Sinn. Als die Mythen über Atlas aufkamen, bestand die Erkenntnis über die Kugelgestalt der Erde noch nicht und das Ende der Bekannten Welt gen Westen war das Atlasgebirge. Da irgendwo in der Ferne saß der Atlas auf dem Berg und stemmte den Himmel hoch. Hätte man zu dem Punkt bereits geglaubt die Erde sei eine Kugel mit einer Himmelssphäre drumherum hätte die Geschichte keinen Sinn ergeben, denn wenn Atlas sich an einer Seite gegen dem Himmel stemmt, kommt er der Erde auf der anderen Seite näher.

Die älteste erhaltene Statue von Atlas, die ich auf die Schnelle über Google finden konnte ist der „Atlas Farnese“ aus etwa 150 n. Christus, von dem man ausgeht, dass es sich um eine römische Kopie eines hellenistischen Originals handelt. Dieser trägt den Himmelsglobus.

Die Wissenschaftsgemeinde hat versucht an Hand der Position der Konstellationen auf dem Globus das Jahr zu ermitteln, in dem das Original entstanden ist. Da die Sternbilder jedoch ohne Sterne, nur als Figuren dargestellt sind und zumindest der Künstler der Kopie keine Anstalten machte astronomisch exakt zu arbeiten herrscht Uneinigkeit darüber, ob Hipparchos' Sternenkatalog von 129 v. Christus als Vorlage gedient hat. Selbst wenn, wäre das Original dann aus der späteren griechischen Antike in der man die Erde schon als Kugel verstand.

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