Die Sache ist leider nicht ganz unkompliziert.
Die Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU), z.B. DB-Regio, haben mit den Bundesländern Verträge abschließen müssen, bei denen ein tägliches "Verspätungskontingent" nicht überschritten werden darf. Sonst drohen am Ende deutliche Vertragsstrafen. Diese Forderungen werden vertraglich an das beteiligte Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU), z.B. DB-Netz, weitergegeben.
Läuft der Tag gut, kann der diensthabende Schichtleiter der Verkehrsleitung beim Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU) bei Verspätungen von 5 oder 10 Minuten, einige Züge warten lassen.
Läuft der Tag mies, .........
Beispiel ICE von Hamburg nach Stuttgart. Dabei durchfährt der Zug fünf Bundesländer. In jedem Bundesland läuft der Tag unterschiedlich. Das wird folglich eine Gleichung mit mehreren Unbekannten. Kaum lösbar.
Dazu kommt, dass einige EVU für ihre Züge sogenannte Personenverkehr-Express-Trassen bestellt haben. Also Pünktlichkeitsgarantie, zumindest absoluter Vorrang. Für einen ICE gab es jetzt zur gleichen Zeit am gleichen Ort keine mehr. Also bummelt ein ICE einem RE hinterher.
Auf diesem Marktplatz gilt derzeit:"Wer zuerst kommt, malt zuerst".
..... eine kleine Bitte noch:
Schimpft nicht auf die Eisenbahner vor Ort!
Bedenke: Ein Zug fährt von A nach B. Am Ende lockt eine Pause mit Stulle und Kaffee. Zurück von B nach A. Am Ende winkt der Feierabend.
Also haben die "Bahner" keinen Grund einen Zug zu "verbiegen".