Meine Frage bezieht sich auf einen Vorfall, bei dem angeblich am Münchener Flughafen ein Nulleiter durchgeschmolzen sein soll:
Bei defekten Geräten mit Halbleitern (z.B. Schaltnetzteile aber auch Frequenzumrichter) kann es sein, dass der Strom nicht sinusförmig ist.
Dadurch kann im Extremfall durch den Nulleiter der dreifache Strom fließen, der jeweils durch die Phasen fließt.
Bereits im recht einfachen Fall, dass die Phasen jeweils mit einer sinusförmigen Halbwelle belastet werden (ein relativ wahrscheinliches Szenario) wäre der Effektivwert des Stroms im Nulleiter doppelt so hoch wie der Effektivwert in den einzelnen Phasen.
Eine 16A-Sicherung würde bei so einem Defekt also erst auslösen, wenn durch den Nulleiter bereits 32A fließen (und im Extremfall 48A).
Meine Frage daher:
Müsste man bei Drehstrom den Nulleiter (der ja keine eigene Sicherung hat) nicht so dimensionieren, dass er den dreifachen Strom aushält, mit dem die Phasen abgesichert sind?
Falls es in der Praxis nicht gemacht wird: Gilt dieser Fall einfach nur als sehr unwahrscheinlich oder denkt man einfach nur nicht daran?