Was hättet ihr gern am Schulsystem geändert?

Meine persönliche Erörterung:

Viele sind aus gutem Grund unzufrieden und auch verärgert über den jetzigen Stand des Schulsystems. Besonders die Schüler sind es, die sich über die Lage beschweren, jedoch nur allzugut wissen, dass sie alleine praktisch nichts ausrichten können. Ich zähle mich dazu. Ich bin 14 Jahre alt und das sind mal so meine Punkte, die ich verändern würde (kleine Auswahl):

Es wird ja allgemein dafür plädiert, in der Schule möglichst viele Themen durchzunehmen, sodass man ein großes Allgemeinwissen und einen allgemeinen Überblick über ein breites Spektrum an Themen hat. Ich denke, ich bin nicht alleine in der Ansicht, dass das einfach nicht mehr zeitgemäß und überhaupt auch zielführend ist.

Klar ist so ein allgemeiner Überblick praktisch für die spätere Berufswahl, aber viel sinnvoller wäre es meiner Ansicht nach, sich in einem Themenbereich zu spezialisieren. Klar ist es wichtig, überhaupt mal zu wissen, was wo wichtig ist, aber irgendwann steht dann halt auch mal fest, dass man in einem Themenbereich auf jeden Fall keinen Beruf ergreifen wird. Warum also unnötig Zeit dafür aufwenden, trotzdem über jeden Themenbereich ausgiebig zu lernen und auch benotete Leistungen zu erbringen? Das System der Noten ist ein generell sehr fraglicher Aspekt des Schulsystems, dazu gleich. Diese verschwendete Zeit wäre viel sinnvoller in Fächern aufgehoben für die man sich ohnehin schon interessiert.

Warum also nicht lieber in 5, 6 Fächern wirklich in die Tiefe gehen und Leistungen erbringen und überall sonst unbenotet nur Wichtigstes zu lernen, statt in jedem einzelnen Fach nur die Oberfläche zu berühren und überall immer Topleistungen zu erwarten, sodass ein temporäres Aneignen von Wissen, dessen Wiedergabe und das sofortige Vergessen nach dem Erbringen einer Leistung gefördert wird und somit, wenn nicht sowieso ein Interesse besteht, kein Wissen bestehen bleibt? Ist ein solches Vergessen nicht das genaue Gegenteil von der erhofften Wirkung dieser Lehrmethode?

Zu dem Punkt der Benotung gibt es folgendes zu sagen. Diese haben ja mutmaßlich den Zweck, dem Schüler und auch später einem Arbeitgeber die themenspezifische Leistung des Schülers mitzuteilen. Dazu meine Meinung. Es kann doch nicht sein, dass man die Leistungen eines Schülers auf eine einfach Ziffer von 1 bis 6 reduziert. Das ist schlicht und einfach zu verkürzt und erzeugt einen enormen Leistungsdruck, der ehrlichgesagt, ziemlich unsinnig ist. Durch diesen Leistungsdruck wird, wie eben erläutert, das vergessende Lernen belohnt, was ja mal vollkommen am Ziel vorbei ist, weil eine Note dann nämlich wieder nur über die Fähigkeit des Schülers, sich eine geballte Ladung Wissen kurzzeitig zu merken und wiederzugeben Auskunft gibt und nichts über die allgemeine Themenkompetenz eines Schülers aussagt.

[...]

Ich könnte noch stundenlang weiterschreiben, dafür habe ich aber nicht mehr genug Zeichen.

Was ist eure Meinung?

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Ich bin derselben Meinung wie du.

Ich fände es auch gut, wenn es ein Fach gäbe in dem man über das Leben lernt. Also z.B. was über Steuern, auf was man bei einem Mietvertrag achten muss, etc. Das wäre echt ein sinnvolles Fach, weil die meisten darüber einfach nichts wissen und diese Dinge wichtig sind. Mir bringt es nichts irgendwelche Gleichungen zu lösen, wenn ich nichts über das Leben weiß.

Noten finde ich auch total überflüssig. Ich bin ständig unter Druck, weil wir so viele Klausuren schreiben und ich natürlich überall gut sein muss. Jeder hat seine Schwächen und Stärken, deshalb fände ich es gut, wenn man nur ein paar Fächer hat, die einen auch wirklich interessieren. Es wird direkt gedacht, dass man dumm ist, wenn man mal eine schlechte Note hat, aber Schule sagt GAR NICHTS darüber aus, wie intelligent du bist. In der Schule geht es nur darum sich Dinge zu merken.

Bei vielen (bei mir leider auch) ist es auch so, dass die Eltern sich sehr darüber aufregen, wenn es in der Schule nicht so läuft. Manche werden sogar geschlagen, andere bekommen ihr Handy abgenommen und angeschrien wird man so oder so immer. Man hat Angst den Eltern die Note zu sagen, weil man sie nicht enttäuschen möchte. Sie verstehen nicht, dass jeder Schwächen und Stärken hat. Natürlich ist es nicht bei jedem zu Hause so, aber ich kenne leider viele, bei denen es so ist.

Man sollte sich viel lieber auf seine Stärken konzentrieren. Damit kommt man viel weiter im Leben.

Ich glaube langsam reicht es mit meiner Meinung:) Ich könnte noch ewig weiterschreiben, aber das ist jetzt so grob meine Meinung, die so ähnlich wie deine ist.

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