Was bei Welpen meist ganz gut funktioniert ist, sie zu packen und auf den Boden zu drücken (NICHT auf den Rücken drehen, NICHT schütteln, sondern nur von oben in Genick und Rücken fassen, nach unten drücken und dort ein Weilchen festhalten. Dann loslassen, wenn keine Gegenwehr mehr erfolgt. Das tun auch Hunde untereinander zur Maßregelung. Je nach Naturell des Welpen kann man dabei auch ruhig knurren. Wichtig ist, blitzschnell zu reagieren: Welpe kneift und findet sich in der nächsten Sekunde auf dem Boden wieder. Ich würde unabhängig davon am Einüben der Beißhemmung arbeiten. Dies dient aber primär der Vertrauensbildung und imitiert die Fang-zu-Fang-Spiele unter Hunden durch Hand-zu-Fang-Spiele. Damit, dass der Hund in anderen Situationen nicht nach dem Menschen schnappen darf, haben sie wenig zu tun. Die Mutter bändigt ihre Kleinen mit einem Kniff in die Backe oder Schnauze. Normalerweise wenden Hundemütter den Schnauzengriff an, bei dem sie den Fang des Welpen in ihren eigenen nehmen und dort festhalten. Leider besteht dieser aus einem äußerst komplexen Zusammenspiel zwischen dem Einsatz der Zähne, dem angewendeten Druck, der Dauer und dem begleitenden Einsatz der Stimme, dass er in seiner bei Hunden genialen Wirksamkeit vom Menschen nicht zu imitieren ist.

Hier führt er in aller Regel zu einem Zweikampf zwischen dem Welpen, der sich der Hand nach Kräften zu entziehen sucht und dem Menschen, der sich nie sicher sein kann, ob er fester zugreifen, stärker festhalten oder loslassen soll. Das Ganze ist in der Erziehung äußerst kontraproduktiv,und sollte deshalb nicht in dieser Form angewendet werden.

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