Lebensweise

Tamanduas (Ameisenbären) bewohnen eine Reihe von Habitaten, von Regenwäldern bis zu Savannen. Sie sind vorwiegend Baumbewohner, kommen jedoch öfters auf den Boden, um nach Nahrung zu suchen oder Strecken zwischen Bäumen zurückzulegen. Dabei gehen sie mit den Außenkanten ihrer Füße, um die Krallen nicht abzunutzen. Sie können auch schwimmen. Tamanduas können sowohl tag- als auch nachtaktiv sein, nach einer Aktivitätsphase von rund acht Stunden folgt eine längere Ruhephase, diese verbringen sie in Baumhöhlen oder verlassenen Tierbauen. Tamanduas sind Einzelgänger, die ihr Revier mit einer übel riechenden Flüssigkeit markieren, die in Drüsen am After produziert wird.

Ernährung

Auch wenn sie oft auf Bäumen zu finden sind, so suchen sie ihre Nahrung hauptsächlich auf dem Boden. Sie ernähren sich fast ausschließlich von Kleinstinsekten wie Termiten und Ameisen, wobei sie Soldatenameisen, die sehr große Kiefer haben, und Ameisen die sich mit Gift verteidigen, meiden. Am Tag werden um die 9.000 Ameisen und Termiten gefressen. Solche Nahrungsvorkommen spürt er mit seinem, im Gegensatz zu dem Sehsinn, sehr gut entwickelten Geruchssinn auf. Ab und zu nimmt er auch Honig aus Bienenstöcken zu sich. Mit seinen starken Krallen kann er mühelos Insektenbauten aufreißen, um dann mit seiner bis zu 40 Zentimeter langen Zunge und dem klebrigen Speichel die Beute aufzunehmen. Die Mundöffnung hat lediglich einen Durchmesser von gut einem Zentimeter.

Oft wird fälschlich angenommen, dass die Zunge der Ameisenbären, mit der sie Ameisen und Termiten aufsammeln, klebrig ist - alle Ameisenbärenarten befeuchten ihre Zunge allerdings lediglich mit Speichel. Zum Aufsammeln und Fressen von Ameisen und Termiten sind Zähne nicht notwendig. Daher sind bei Ameisenbären im Laufe ihrer Evolution die Zähne zurückgebildet worden. Allerdings besitzen Tamanduas im Gegensatz zu ihren völlig zahnlosen Verwandten, den Großen Ameisenbären noch Zähne.

Tamanduas achten darauf, ein Nest nie vollständig zu zerstören. Vielmehr entnehmen sie nur einen kleinen Teil des Ameisen- oder Termitenvolkes und suchen dann das nächste Nest auf. So "ernten" Tamanduas Ameisen und Termiten und erhalten gleichzeitig die Nester für die nächste "Ernte". Ameisen und Termiten sind zwar die bevorzugte, aber nicht die ausschließliche Nahrung der Tamanduas; auch Früchte stehen auf ihrem Speiseplan

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