Kann durch sogenanntes "Dauerkipplüften" Schimmel entstehen?

Meine Freundin war kürzlich fürchterlich erkältet. Manchmal hat sie kaum Luft bekommen. Das einzige Mittel, was dagegen half, war dauernde, möglichst zugfreie, Zufuhr von Frischluft.

Dies ist praktisch nur möglich darüber, dass man in dem Zimmer, wo sie sich gerade aufhält, dauerhaft ein Fenster auf Kipp stellt.

Das kann angeblich zur Schimmelbildung führen, insbesondere dort, wo dann hereinströmende Luft Wände so stark abkühlt, dass sich dort Kondenswasser niederschlägt.

Der Wunsch meiner Freundin nach gekippt offenen Fenstern führte dementsprechend zu SEHR GERINGER Begeisterung bei unserem Vermieter. Zumal dieser mal eine Lehre auf dem Bau gemacht und mit Sicherheit viel Ahnung auf diesem Gebiet hat.

Jetzt habe ich aber durch Recherchen im Internet festgestellt, dass viele Leute - manche sogar bei jedem Wetter - mit offenem (also wohl gekipptem) Fenster schlafen.

Aber nirgends gab es Warnungen derart, dass jemand konkret berichtete, er - oder ein Bekannter von ihm - habe danach Schimmel in der Wohnung gehabt. Bestenfalls gab es theoretische Hinweise, das könne zu Schimmel führen.

Dass das dauerhafte Kippen von Fenstern gar nicht kritisch ist, lässt sich meiner Ansicht nach auch theoretisch gut begründen.

Denn wenn ich (beispielsweise) schon abends das Fenster etwas öffne, kann sich gar nicht so viel Feuchtigkeit in der Luft sammeln, wie für eine Kondensation benötigt wird. (60 - 70% relative Luftfeuchtigkeit der Raumluft werden genannt.)

Deswegen meine Frage: Kann sogenanntes "falsches Lüften" (Dauer-Kippstellung von Fenstern) wirklich Schimmel verursachen? Oder bedarf es dazu des Nicht-Heizens - Nicht-Lüftens? (Man beachte den Unterschied: ich habe keinen Zweifel daran, dass Nicht-Lüften eine große Rolle bei der Schimmelbildung spielen kann. Aber dass "falsches Lüften" etwas macht, wage ich zu bezweifeln.)

Anmerkung: Die Rolle der Raumtemperatur bei der Schimmelbildung konnte ich auch durch die Hinweise aus dem Internet nur unvollständig klären. Es reichte von Hinweisen, man solle die Raumtemperatur nicht unter 12° - 14° absinken lassen, über Empfehlungen, zum Energiesparen bei längerer Abwesenheit die Temperatur im Haus auf 16° abzusenken, bis hin zu dem Hinweis, man solle im Winter so heizen, dass mindestens 20° in jedem Zimmer sind. Zeitweilig bezogen sich Warnungen explizit auch nur auf den Winter.

Zusatzfrage: Gibt es eigentlich Zahlen dazu, was die Energieverschwendung durch das "Dauerkipplüften" einen kostet? Es wird immer nur erzählt, es sei falsch - aber WIE falsch, steht nirgends. Und das muss ich bei meiner Freundin (die auch noch eine Verengung im Bereich der Nase hat) abwägen.

Schimmel, Bau, Lüften
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