hey leute ich muss eine Kommunikationsanalyse zu der Kurzgeschichte "Känsterle".schreiben und ich muss die nach Schulz von Thun Analysieren kann jemand mir helfen ?

RAINER BRAMBACH / KÄNSTERLE (e1972)

Wallfried Känsterle, der einfache Schlosser, sitzt nach Feierabend vor dem Fernsehschirm. Wo denn sonst? - Tagesschau, Wetterkarte; die Meisterschaft der Gewichtheber interessiert Känsterle. „Mach den Ton leiser, die Buben schlafen!“ ruft Rosa, die in der Küche Geschirr gespült hat und nun hereinkommt. Känsterle gehorcht. „Es ist kalt draußen“, plaudert sie, „wie gut, daß wir Winterfenster haben. Nur frisch anstreichen sollte man sie wieder einmal. Wallfried, im Frühjahr mußt du unbedingt die Winterfenster streichen. Und kitten muß man sie! Überall bröckelt der Kitt. Niemand im Haus hat so schäbige Winterfenster wie wir! Ich ärgere mich jedesmal, wenn ich die Winterfenster putze. Hast du gehört?“ „Ja, ja“, sagt Känsterle abwesend. „Was macht denn der da?“ fragt Rosa und deutet auf den Fernsehschirm. „Der könnte seine Kraft auch für was Besseres gebrauchen! Stell das doch ab, ich hab mit dir zu reden!“ „Gleich, gleich!“ sagt Känsterle und beugt sich etwas näher zum Schirm. „Herr Hansmann im Parterre hat im letzten Sommer seine Winterfenster neu gekittet und gestrichen, obwohl es gar nicht nötig war. Nimm dir mal ein Beispiel an Herrn Hansmann! Seine ganzen Ferien hat er drangegeben. So ein ordentlicher Mann... Übermorgen ist Sankt Nikolaus. Erinnerst du dich an Herrn Weckhammer? Ich hab heut im Konsum seine Frau getroffen, ganz in Schwarz. Der alte Weckhammer ist umgefallen, beim Treppensteigen, Herzschlag.“ Känsterle drückt auf die Taste „Aus“. „Ein Trost“, fängt Rosa wieder an, „daß die Weckhammerschen Kinder aus dem Gröbsten raus sind. Die Witwe fragt, ob wir den Nikolaus gebrauchen können. Eine Kutte mit Kaninchenfell am Kragen, schöner weißer Bart, Stiefel, Sack und Krummstab, alles gut erhalten. Nur vierzig Mark will sie dafür, hat sie gesagt. Mein Mann wird kommen und ihn holen, hab ich da gesagt. Nicht wahr, Wallfried, du wirst Paul und Konradle die Freude machen?“ Känsterle schaut auf die matte Scheibe. „Wallfried!“ ruft Rosa. „Aber Rosa“, murmelt Känsterle hilflos, „du weißt doch, daß ich nicht zu so was tauge. Was soll ich denn den Buben sagen? Ein Nikolaus muß ein geübter Redner sein! Muß gut und viel sprechen...“ Rosa glättet mit der Hand das Tischtuch und schüttelt den Kopf, wobei der Haarknoten, trotz des Kamms, der ihn wie ein braunes Gebiß festhält, eigensinnig wackelt. „Vermaledeiter Stockfisch!“ zischt sie. „Nicht einmal den eignen Buben willst du diese Freude machen! Dabei hab ich schon im Konsum Nüsse, Datteln, Feigen, ein paar Apfelsinen und alles eingekauft!“ Känsterles Gemüt verdüstert sich. Er denkt an das schwere, ihm aufgezwungene Amt. Eine verstaubte Glühbirne wirft trübes Licht. Känsterle steht auf dem Dachboden; er wandelt sich zögernd in einen Weihnachtsmann. Die Kutte, die